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von Thorsten
Ein Marathon ist ein Marathon. Es bleibt DIE anspruchsvollste Langstrecke, auch wenn man selber schon viel längere Strecken gelaufen ist. Das wurde mir aber leider erst während des Wetttkampfes wieder bewusst. Vom Trainer hatte ich eine vernünftige Zeitvorgabe bekommen. Die Taktik beim Marathon ist auch klar: die Zweite Hälfte muss schneller gelaufen werden als die erste. Eigentlich doch gar nicht so kompliziert. Könnte auch klappen, wenn man sich an die Vorgaben hält.
Um 10 Uhr war der Start in Adensen am Fuße der Marienburg. Neben 180 Marathonläufern sind gleichzeitig auch die Halbmarathon- und Staffelläufer gestartet. Da die Startnummer vorne getragen wird, ist es für die Läufer während des Rennens kaum zu erkennen, wer welche Distanz absolviert. Flott ging es los – weil es eben nicht nur Marathonis waren. Recht schnell ging es hinauf zur Marienburg. Schmale Waldwege. Ich konnte meine „Bergerfahrung“ ausspielen und bin kraftvoll gelaufen. Wieder hinunter, den Start-/Zielbereich gequert und dann in einem weiten Bogen über asphaltierte Wirtschaftswege, die jedoch auch immer leicht wellig verliefen.
Nach der Halbmarathondistanz waren wir wieder am Start-/Zielbereich. Alle Läufer in meinem Blickfeld sind ins Ziel abgebogen – ich hatte erst die Hälfte, und machte mich auf zur zweiten Runde. Ein Blick auf die Zwischenzeit: 1:32:00 Stunden – viel zu schnell! Der zweite Anstieg zur Marienburg funktionierte noch gut, aber auf den langen Asphaltpassagen musste ich dann doch dem zu hohen Anfangstempo Tribut zollen. Ich musste jetzt ordentlich kämpfen. Konnte meine Trittfrequenz aber weiterhin hoch halten – nur die Schrittlänge wurde deutlich kürzer. Nach 13 „Solo“-Kilometern auf der zweiten Runde wurde ich dann von zwei Läufern mit sehr flotten Schritten überholt. Keine Chance auch nur ansatzweise dran zu bleiben. Damit war mein zwischenzeitlicher Podestplatz weg. Ca. 1,5 km vor dem Ziel kam noch ein weiterer Läufer von hinten – auch den musste ich ziehen lassen.
Am Ende war ich nach 3:16:29 Stunden im Ziel, was bei der äußerst anspruchsvollen Strecke, mehr als zufriedenstellend war. Nur meine Renneinteilung war „Grütze“. Vielleicht wäre dann ein Platz besser drin gewesen – mehr aber auch nicht.
Mit Gesamtrang 5 war ich sehr zufrieden.
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von Thorsten
Ausrichter der offenen Kreismeisterschaften war der LC Hansa Stuhr.
Bei den rd. 200 Teilnehmern (über alle Strecken, inkl. Jugend) herrschte eine ausgelassene und sehr besondere Stimmung auf dem weitläufigen Gelände. Jeder hat es genossen sich mit Lauffreunden auszutauschen. Viele Gelegenheiten dazu gab es in der letzten Zeit ja nicht.
Bei milden Temperaturen mussten auf der 4,4 km Strecke drei Runden und bei der 9 km Strecke sieben Runden bewältigt werden. Die Strecke hatte durchaus einen passenden Cross-Charakter und war entsprechend anspruchsvoll. Es ging leicht hoch und runter und auch mitten durch den Wald.
Vom TSV Schwarme waren wir mit drei Athleten am Start.
Christian Meyer hat die 4,4 km absolviert und mit 17:10 Minuten ein respektables Rennen geliefert. Gesamt Platz 8 und zweiter in seiner Altersklasse.
Kerstin und ich haben die 9 km in Angriff genommen. Kerstin belegte bei den Frauen den Gesamtplatz 4, was in ihren (nicht ganz so stark besetzten Altersklasse ☺) natürlich den Sieg bedeutete.
Bei den Männern war der spätere Sieger vom Start weg weit voraus, verfolgt von einem Trio aus Arne Reuter, Daniel Lang und mir. Die gesamte Strecke sind wir zusammengelaufen. Arne und Daniel haben das schnelle Tempo bestimmt. Ich habe mich nicht versteckt und Kräfte geschont, vielmehr musste ich hart arbeiten um dran zu bleiben. Führungsarbeit habe und konnte ich nicht übernehmen.
500 m vor dem Ziel hat mein Körper dann anscheinend noch irgendwelche Hormone ausgeschüttet, denn bewusst überlegt war mein Schlussspurt eigentlich nicht. Tatsächlich bin ich wenige Sekunden vor Arne und Daniel über die Ziellinie. Gesamtplatz 2 und Sieger in meiner Altersklasse.
Schöner Lauf, schöner Kampf, schöne Veranstaltung, schöne Gespräche – es war ein schöner Tag.
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von Thorsten
Auch in der „aktuellen“ Zeit werden noch Wettkämpfe geboren. Peter Augath hat zusammen mit seinem Team eine sehr schöne Laufveranstaltung aus der Taufe gehoben, die im besonderen Maße auch die landschaftlichen Besonderheiten um Springe herum berücksichtigt. Die Strecke ging nach dem Start schnurstracks den Deister hinauf. Viel Zeit zum Warmwerden blieb nicht, denn bereits nach 5 km kam der vom Veranstalter als „Deister-Hölle“ bezeichnete Anstieg. Zirka 200 Höhenmeter mussten über eine Strecke von weniger als einem Kilometer erklommen werden. Auch im weiteren Verlauf ging es auf sehr schönen Waldwegen regelmäßig auf und ab. Das super Wetter brachte Kerstin und mich gehörig ins Schwitzen.
Kerstin war sehr zufrieden mit ihrer Leistung und im Besonderen darauf, dass sie die Deister-Hölle laufend überwunden hatte, wo viele andere ins Gehen übergehen (beabsichtigtes Wortspiel) mussten. Weniger als zwei Stunden für diese anspruchsvolle Strecke und ist eine klasse Zeit.
Ich konnte meine Trail- und Bergerfahrung gut ausspielen. Eine Zeit von knapp unter 1:30 Stunden reichte sogar zum Sieg.
Ein sehr schöner Vormittag bei einer top Veranstaltung, die hoffentlich zukünftig auch weiterhin organisiert wird.
Vielen Dank auch an Jens, der uns chauffiert und angefeuert hat.
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von Thorsten
Seit fast eineinhalb Jahren mein erster Wettkampf. Eineinhalb Jahre Training, regelmäßig sechs Einheiten in der Woche. 4.000 km Laufen, 5.200 km Radfahren und leider -coronabedingt- nur ein paar wenige Schwimmeinheiten. Dazu Stabi-, Kraft- und Beweglichkeitsübungen. Eineinhalb Jahre „am Ball“ bleiben. Das war meine Vorbereitung.
Am Freitag, 25. Juni um 23.10 Uhr war der Startschuss in Cortina d’Ampezzo in Italien. Mit 1.182 weiteren Ultraläufern aus über 50 Nationen habe ich mich auf den Weg gemacht, 120 km durch die Dolomiten zu laufen und dabei 5.800 Meter hoch und auch 5.800 Meter wieder runter zu laufen. 30 % der Starter haben es trotz perfekter äußerer Bedingungen nicht durchgehalten.
Der Läufer
Meine Gefühle nach dem Lauf? Dankbarkeit! Ich fühle mich behütet! Ich bin dankbar für dieses Privileg, mich in dieser wundervollen Natur bewegen zu können. Ich bin dankbar für die Unterstützung, die ich von meinem Umfeld erfahre. Ich bin dankbar, dass ich gesund bin, um überhaupt in der Lage zu sein, ein solches Unterfangen zu bewältigen. Ich bin dankbar, die außergewöhnliche Stimmung beim Start und ganz besonders auch beim Zieleinlauf genießen zu dürfen.
Ich bin dankbar, in der Situation sein zu können, eine solche Herausforderung anzunehmen. Ich bin dankbar für die vielen, die unzähligen „glücklichen“ Umstände – die richtige Schuhwahl, geeignetes Essen, die leichten Stöcke, die gut sitzende Laufweste, das luftige Shirt, die bequeme Hose, den leichten Luftzug in der Mittagssonne. Ich bin glücklich, dass der Regen genau 30 Minuten vor dem Start aufhörte und ein gewaltiger Gewitterschauer erst 45 Minuten nach meinem Zieleinlauf hervorbrach. Ich bin dankbar für den Support von Petra, die lieben Worte von Leni und die bemerkenswerte Anteilnahme der Freunde, Familie, Sportkameraden zuhause. Ich bin dankbar für den gemütlichen Zeltplatz und den guten Schlaf in den Tagen zuvor.
Ich bin zufrieden mit mir selbst, weil ich die Vereinbarungen, die ich mit mir getroffen habe eingehalten habe, ich bin zufrieden weil ich es zu Ende gebracht habe, weil ich 22 Stunden fokussiert war. Diese Verbindlichkeit, das Vertrauen in sich selber, die Verlässlichkeit mir selbst gegenüber- das gibt mir Stärke – auch über dieses Rennen hinaus!
Der Lauf
Der Lavaredo Ultra Trail gilt als einer der wärmsten Ultra Läufe weltweit. In den meisten Jahren brennt die Sonne extrem. Doch vor dem Start war es eher kühl, wechselhaftes Wetter, Schauer, abends Dauerregen – weil kein Wind die Regewolken verjagte. Klamottenstrategie überdenken. Was muss du mitnehmen, wieviel Regenjacken? Wechselklamotten? Doch einen dickeren Pullover? Wo kreuze ich eine Straße, sodass Petra mir ggf. Wechselsachen bringen kann.
Unser Zelt umräumen, damit ich drinnen Platz habe, ein wenig mit Blackrolle zu arbeiten und mich ein bisschen dehnen kann. Immerhin habe ich mich am Nachmittag gemütlich in meinen Schlafsack einrollen und kurz die Augen schließen können.
Nochmals der Blick auf die WetterApp. Eigentlich wenig Wolken und auch für morgen kein Regen – nur diese eine Wolke hängt hier noch vorm Berg und regnet sich ab.
Und tatsächlich: exakt 30 Minuten vor dem Start hört der Regen auf, und sollte –zumindest während meines Laufes- auch nicht mehr wiederkommen.
Die Stimmung in Cortina ist grandios. Unzählige Menschen – alle mit Maske, aber ohne Abstand. Die Gänsehaut ist extrem – für uns die erste „Veranstaltung“ mit vielen Menschen seit eineinhalb Jahren. Um 23 Uhr starten die ersten 450 Läufer. Mit Startnummer 451 bin ich der erste der zweiten Gruppe.
Die Reihenfolge der Startnummern entspricht dem Leistungsniveau der Athleten (gemessen an den ITRA Punkten). Wie der 451ste von 1.350 Starter fühle ich mich aber eigentlich nicht ☺.
Ich habe eine kurze Laufhose, ein langärmliges Unterziehshirt mit einem T-Shirt darüber an. Auf dem Rücken die Laufweste mit der Pflichtausrüstung, Verpflegung und Getränken, in der Hand die leichten faltbaren Wanderstöcke aus Carbon. Etwas Abstand halten zumindest wir Läufer und wir tragen auch bis 500m nach dem Start noch unsere Maske.
Ich freue mich auf den Lauf. Es ist Vollmond. Jetzt wolkenloser Himmel. Die Berge sind zu erkennen – so hell scheint der Mond – was für ein unglaubliches Bild! Ich konzentriere mich auf meinen Lauf, auf mich, höre genau in meinen Körper herein. Vorsichtig starten. Es sind noch ein paar Kilometer bis ins Ziel. Meine Stirnlampe macht gutes Licht. Berghoch halte ich mich recht wacker – das bleibt auch das ganze Rennen so.
Der erste Anstieg (570 hm) auf 1.800m ist problemlos. Den anspruchsvollen Downhill kann ich locker hinunter sausen. Der nächste Anstieg zieht sich etwas. Nach 2:15 Stunden bin ich am ersten Verpflegungspunkt. Ein Stück Apfel, Getränkeflaschen auffüllen und weiter den langen Anstieg hinauf. Ich finde einen guten Rhythmus. Fühle mich stark. Auf einer Höhe von knapp 2.100 m geht es wieder hinab. Ein extrem langer Abstieg, über 800 hm runter. Um 3:40 Uhr bin ich an der zweiten Verpflegungsstation. Jetzt Brot mit Salami, Parmesan und Obst zu meinen süßen Energieriegeln. Getränkeflaschen auffüllen und weiter. Ein wenig länger dauert es bei den Verpflegungsstationen. Auch hier herrscht Maskenpflicht. Wir dürfen uns nichts selber nehmen, sondern müssen einen Teller dabei haben, den wir dann gefüllt bekommen. Der nächste sehr, sehr lange Anstieg Richtung drei Zinnen. Um kurz nach vier Uhr wird es schon langsam hell, die faszinierenden Dolomitenberge beginnen zu strahlen. Meine gute Stimmung wird fast euphorisch – aufpassen!
Die Morgendämmerung, die Sonnenstrahlen und die unbeschreiblich schöne Bergwelt in den Dolomiten lassen mich die Anstrengung tatsächlich vergessen. Um 6.30 Uhr (7,5 Stunden Race Time) bin ich am Verpflegungspunkt 3. Bei strahlendem Sonnenschein umrunde ich die Drei Zinnen – die bekannteste Gebirgsformation in Südtirol. Ein „kurzer“ Anstieg auf fast 2.500 m und dann geht es 1.000 hm runter!
Im Tal angekommen muss ich noch ca. 7 km laufen, um bei KM 66 zum ersten Mal wieder Petra treffen zu können. Diese 7 km haben es „in sich“ zu flach, um zu hiken, aber zu steil, um locker zu laufen. Dieser Abschnitt zehrt gewaltig. Ich fühle mich gut – sehe, wie mir später gesteckt wird, aber doch schon etwas ausgemergelt aus. Es ist 9.30 Uhr! Heiße Suppe mit Parmesan, Brot, Wurst, Käse, Obst. Seit dem letzten Verpflegungspunkt sind über drei Stunden vergangen.Ich wechsle die Klamotten, schmiere mir die Füße nochmals mit Hirschtalg ein, frische Socken, andere Schuhe. Petra massiert mir die Beine – das tut vielleicht gut!!
Der nächste Anstieg auf über 2.000m ist hart. Ich werde langsam. Aber viele andere auch.
Deutlich langsamer bewege ich mich bergab. Meine Beine signalisieren mir: „Wir haben keine Lust mehr“. Ich habe keine Schmerzen – es kommen einfach nur die eindeutigen Signale von meinen unteren Extremitäten: „Nö, wir machen jetzt langsamer“. Kurze Pause am Verpflegungspunkt 5. Es ist 11.30 Uhr.
Tja und dann kommt der Anstieg (1.000hm) - der sich unelend hinzieht (15 km)! Ein Hochtal, wunderschön! Gefühlt unendlich. Ja, auch das gehört zum Ausdauersport – ohne „Krisen“ geht es nicht. Beim letzten langen Downhill nach dem Anstieg im Hochtal war ein Laufen bei mir nicht mehr möglich. Ich bin schon langsam den Berg hoch und tatsächlich fast noch langsamer bergab. Kein Unterschied bei der Geschwindigkeit.
Fünf (!) Stunden nach der letzten Verpflegungsstation bin ich endlich am Col Gallina angekommen. Mittlerweile bin ich 17,5 Stunden unterwegs.
Ich bin gefühlt gut drauf. Und jetzt ist auch wieder Petra da. Nochmals Klamottenwechsel, wohltuende Beinmassage. „Leider“ habe ich wieder die Stirnlampe in die laufweste gepackt. Ursprünglich wollte ich vor dem Dunkelwerden wieder im Ziel sein – bei meinem aktuellen Tempo wird es eher Mitternacht werden
Den folgenden Aufstieg bin ich am Vortrag schon hochgewandert. Ich bewege mich somit in bekanntem Terrain, weiß was auf mich zukommt. Wieder etwas schneller war ich oben. Die Ernüchterung kam aber wieder beim Downhill – meine Beine hatten weiterhin keine Lust mehr. Seit nunmehr acht Stunden habe ich versucht Sie doch noch zu überreden. Der letzte Anstieg des gesamten Rennens. Das Zwiegespräch mit den Beinen geht weiter.
Der letzte Downhill – das furiose Finale
Am Col Gallina war meine geschätzte Ankunftszeit noch 24 Uhr. Etwas flotter war ich mittlerweile wieder unterwegs, 23 Uhr war möglich.
Und jetzt hatte ich sie endlich überredet – meine Beine. Sie hatten kapiert, dass ich nicht stehen bleibe. Und jetzt machten sie komische Sachen: „Ach, dann wollen wir jetzt aber möglichst schnell ins Ziel“. Ich nahm das mit Begeisterung war. Schnell eine Nachricht an Petra. „Vielleicht bin ich schneller im Ziel – ich gebe jetzt nochmals Vollgas“. Telefon in die Rückentasche und fest verschließen. Laufweste enger schnüren. Und jetzt verpflegungstechnisch alles auf eine Karte setzen. Ich nahm zwei Energiegels – nach so vielen Stunden fängt der Magen dann eigentlich an zu rebellieren – aber der schien auch ins Ziel zu wollen. Na dann! Der Kopf wollte sowieso - ins Ziel, aber vorher noch einen schönen Downhill absolvieren. Ich lief los. Und wie!
Eineinhalb Stunden Nonstop im maximalen Tempo. 50 Plätze konnte ich gut machen. Auf diesem Streckenabschnitt, dem Downhill bis ins Ziel, war ich tempomäßig unter den Top 20. Eine völlig unerwartete und deshalb unglaublich schöne Leistungsexplosion – immerhin war ich schon 21 Stunden unterwegs. Und es wurde noch besser!
Es war 21 Uhr, die Strecke führte mitten durch Cortina, durch die gesamte City – Tausende von Menschen klatschen und applaudierten und meine Beine flogen, hohe Knie, hohe Fersen, aufrechte Körperhaltung, schwungvolle Arme - ich bin durch Cortina, durch die Zuschaumenge geflogen, wahrhaftig geflogen!
Berauscht vor Glück und Freude habe ich um 21.15 Uhr nach 22 Stunden und 5 Minuten die Ziellinie überquert. Die Stirnlampe habe ich übrigens nicht mehr gebraucht ☺.
Petra war rechtzeitig da und hat meinen Zieleinlauf gefilmt. Gemeinsam haben wir noch die tolle Stimmung genossen. Gewonnen hat Hannes Namberger, der aktuell beste deutsche Trailrunner. Ich bin als 347ster ins Ziel gekommen.
Als wir gerade wieder im Zelt waren – und ich eigentlich noch duschen wollte, kam das starke Gewitter. Die Dusche habe ich ausfallen lassen – so dreckig und stinkend bin ich wohl noch nie eingeschlafen. Mich hat es nicht gestört und Petra hat`s auch überlebt.
Was für ein Abenteuer!
Ich bin dankbar!
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Im Jahr 2013 begann der Martfelder Thorsten Glatthor mit dem Marathon-Training – und ist mittlerweile ein Ultraläufer. Das Mont-Blanc-Massiv hat er bereits halb umrundet, und der 45-Jährige hat weitere Pläne.
hier der Link zum ausführlichen Bericht des Weser Kurier vom 29.11.2020.
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- Geschrieben von: Kerstin
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von Kerstin
Aufgrund der derzeitigen Beschränkungen, wurde der traditionelle Martfelder Mühlenlauf am 01. Mai in diesem Jahr ebenfalls „auf Distanz“ ausgetragen. Der Aufruf dazu entstand nach einer Idee von Erik (!), die Anton und der HVV Martfeld kurzfristig noch umgesetzt haben – so war die Teilnehmerzahl insgesamt überschaubar, aber der Anteil unserer AthletInnen mit 25 Startern überragend.
Die „Ausschreibung“ lautete: am 01. Mai entweder 1km, 2km (für die Kids) oder 5km oder 10km (für die Erwachsenen) zu absolvieren und das Ergebnis (mit Bildern) per Mail (bis 18:00 Uhr!) zu melden. Die erste Meldung für den TSV traf um 10:45 Uhr von Nicole ein, die erst bei 12,14km und 1:07:49 zum Stehen gekommen war – damit hatte sie die längste Strecke absolviert! Die letzte Meldung traf zwar erst um 22:47 Uhr ein, wurde aber (natürlich) auch noch berücksichtigt… das Bild verrät euch, wer es war.
Im Laufe des Tages trudelten dann immer mehr Mails, Bilder und kurze Berichte zu den Geschehnissen ein: viele hatten sonnige Abschnitte gewählt/erwischt, andere durften nach Wochen der Trockenheit „endlich“ einmal wieder einen Lauf im Regen genießen. (Finde das Bild!)
Familien hatten den Vorteil, gemeinsam an den Start gehen bzw. sich begleiten zu können, Anton wurde bei seinem Lauf auf der Originalstrecke – ungeplant - von Jörg auf dem Rad überholt, so dass es sogar ein Zielfoto an der Mühle von ihm gibt!
Insbesondere die Leistungen unserer Kids sind hervorzuheben: sie haben alles gegeben und hervorragende Zeiten „abgeliefert“ – Max war sogar mit einer eigens kreierten Spezial-Startnummer ausgestattet und hat eine Videosequenz geliefert.
Alle Rückmeldungen und Bilder zeigen, dass man auch „alleine gemeinsam“ Spaß haben kann und es gibt ja zumindest Licht am Ende des Tunnels, dass Leichtathletik im Freien – mit den entsprechenden Vorkehrungen – schon bald wieder erlaubt sein könnten.
Bis dahin halten wir uns weiterhin fit und bleiben hoffentlich gesund und munter!
Eine Übersicht der Ergebnisse findet ihr hier - Bilder in der Bildergalerie.
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- Geschrieben von: Super User
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von Thorsten
Ursprünglich wollte ich am Sonntag beim WASA-Lauf in Celle starten. Da ich mir nachmittags mit meiner Familie jedoch ein Handball-Bundesligaspiel in der TUI-Arena in Hannover anschauen wollte, war der Laufstart in Celle zu spät. Gab es Alternativen? Ja, in Oldenburg wurde ein 25 km Straßenlauf angeboten. Start 10.30 Uhr. Wenn ich mich mit dem Laufen beeile, schnell zum Duschen nach Martfeld und dann flott weiter nach Hannover, könnte das gerade so passen. Also auf nach Oldenburg.
In zweierlei Hinsicht war diese Entscheidung richtig. Erstens passte das Timing genau und zweitens wurde der Lauf in Celle abgesagt („Corona“).
Der Straßenlauf in Oldenburg fand bereits zum 50zigsten Mal statt (mir war er bisher unbekannt). Der Start im Marschwegstadion mit Einführungs- und Schlussrunde auf der Tartanbahn, der Stadionsprecher und die mit Sportlern und Zuschauern belegten Tribünenplätze vermittelten eher eine „Sportfestatmosphäre“ als eine Volkslaufstimmung. Aber gerade deshalb war es mal etwas anderes. Mehrere Distanzen standen zur Wahl. Ca. 150 Sportler sind über die 25 km Strecke gestartet. Die Laufstrecke war eher unspektakulär – eine Wendepunktstrecke über Asphalt und durch die Oldenburger Vororte. So wurde man nicht abgelenkt und konnte sich gut auf einen schnellen Laufrhythmus konzentrieren. Hinzu kam noch, dass ich früh jemanden gefunden hatte, der ein ähnliches Tempo lief bzw. etwas schneller war. Ich habe mich die ganze Zeit „ziehen“ lassen.
Das war aber auch ganz gut, weil ich nicht ganz fit angereist war. Durch die leichte Strecke und den guten Pacemaker konnte ich mit einiger Anstrengung die 25 km noch in 1:42:12 Stunden absolvieren (Pace 4:04 min/km), was am Ende Gesamtrang zehn bedeutete.
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- Geschrieben von: Christian
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von Christian
In den Dammer Bergen fanden am 09.02 die Landesmeisterschaften im Crosslauf statt.
Der OSC Damme hatte für eine reibungslose Organisation gesorgt und eine anspruchsvolle, hügelige Strecke ausgesucht.
In einem starken Teilnehmerfeld der Altersklassen U23 bis M50 trat ich in der AK40 über 3,47 km an.
Mein Ziel war, ein Tempo von unter 4 Minuten pro Kiloneter zu laufen, was mir mit einer Zeit von 13:33 Minuten auch gelang. Durchlauf Platz 65 & in der AK M40 Platz 7.
Anzumerken ist noch, dass die Veranstaltung vor dem Start der Langestrecke aufgrund des angekündigten Sturms abgebrochen wurde.
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- Geschrieben von: Thorsten
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von Thorsten
80 km von Göttingen aus auf den Brocken laufen. Vor zwei Jahren habe ich mich dieser „Herausforderung“ schon einmal gestellt. Damals war die Brocken-Challenge mein erster Ultra-Lauf (also weiter als eine Marathondistanz) – und es war unfassbar herausfordernd!
In diesem Jahr war das Wetter perfekt, die Strecke war bekannt und mittlerweile hatte ich schon ein paar Ultraläufe absolviert. Ich wusste, was auf mich zukommt und konnte mich doch eigentlich gut darauf einstellen. Also sollte die Challenge diesmal wesentlicher einfacher sein!
Es ist 6 Uhr morgens, leichte Minusgrade, klare Luft, wolkenlos, Vollmond. Zusammen mit 200 Startern laufe ich im Göttinger Wald los. Freunde und Verwandte feuern mich bei der ersten Verpflegungsstation an. Ich nehme mir sogar einen Augenblick zum Quatschen. Ein phantastischer Sonnenaufgang. Die erste Hälfte soll und will ich deutlich langsamer laufen als vor zwei Jahren, damit ich diesmal noch ausreichend Kraft für die langen Anstiege im Harz habe. Martin wartet bei der Marathondistanz und ist ganz zufrieden. Ich bin auf den ersten 40 km zwar „nur“ 8 Minuten langsamer, fühle mich aber deutlich besser als vor zwei Jahren. Also bisher ist alles im grünen Bereich. Straßenschuhe aus, Crossschuhe an und weiter geht es auf die zweiten 40 km.
Die zweite Hälfte beginnt mit dem berüchtigten „Entsafter“ (s. farblicher Abschnitt), einer ca. zehn Kilometer langen Rampe. 2018 war dieses Teilstück fast das Ende für mich – sämtliche „Körner“ waren damals verbraucht. In diesem Jahr ist der Forstweg schneefrei. Außerdem bin ich diesen Streckenabschnitt in der Vorbereitung nochmals gelaufen. „Entsafter, du kannst kommen – diesmal rocke ich dich!“
Ich habe den Entsafter bezwungen! In einer Stunde bin ich die knapp 400 Höhenmeter hinaufgeflogen. Damit war ich auf diesen paar Kilometern über eine halbe Stunde schneller als 2018.
„Wenn Du Dich während eines Ultras auf einmal gut fühlst, keine Angst, das geht vorbei.“
Allerdings hätte ich zu dem Zeitpunkt vielleicht doch ein wenig berücksichtigen müssen, dass noch einige Kilometer und vor allem Höhenmeter vor mir liegen. Die folgenden zehn Kilometer waren mehr wellig, nicht ausschließlich berghoch, aber meine Pace war leider nicht schneller als auf dem Anstieg im Entsafter. Als Martin mich am Verpflegungsstand bei Kilometer 63 sieht, schaffe ich es kaum noch ein hoffnungsfrohes Lächeln zu zaubern. 45 Minuten war ich zu diesem Zeitpunkt schneller als vor zwei Jahren. Ich hatte also über eine Dreiviertelstunde auf einer Distanz von knapp 20 Kilometern herausgelaufen. Dass diese Aktion nicht ganz schlau war, erschließt sich im Nachhinein von selber!
Die Challenge geht weiter – bis zum Brockengipfel habe ich noch 17 km und 700 (!) Höhenmeter vor mir. Ich kämpfe und zwar genauso wie vor zwei Jahren.
Nach 8 Stunden und 18 Minuten bin ich im Ziel, 45 Minuten schneller als vor zwei Jahren, aber genauso „geschafft“. In diesem Jahr bin ich 60 km mehr oder weniger „gut“ gelaufen, immerhin 20 km mehr als 2018 – vielleicht schaffe ich irgendwann mal noch weitere 20 km „locker“ zu absolvieren.
Die Finisher-Medaille ist super schön. Die Rückseite ziert ein passendes Zitat von Goethe: „Von der Gewalt, die alle Wesen bindet, befreit der Mensch sich, der sich überwindet.“
Nach einer Pause mit Pasta und Bier im Goethesaal beim Brockenwirt wandern Martin und ich wieder 7 km zurück zum Auto.
Resümee
Im Gesamtklassement habe ich den 12. Platz belegt – damit bin ich mehr als zufrieden. Und dennoch wäre noch mehr „drin“ gewesen. Beim letzten Verpflegungspunkt, 7 km unterhalb des Brockengipfels, wurde ich von der ersten Frau überholt. Das ist nun an sich erstmal nichts Besonderes. Aber die war locker, happy, fröhlich und höchst motiviert den Streckenrekord zu knacken – das hat sie auch geschafft. Sie hat sich noch umgeschaut, ob ich in der Lage bin den „Hasen“ zu spielen. Aber ich habe abgewunken: „Keine Chance – ich bin platt“. Im Nachhinein bin ich nur vier Minuten nach ihr über die Ziellinie gelaufen. Hätte mir das aber am Verpflegungspunkt nicht zugetraut. Und diese Situation wurmt mich, denn sie zeigt, was der Kopf, die Einstellung alles bewirken kann.
In an ultra race the physical power ist 90 %, the mental stuff are the other 90 %.
Dieser Kampf mit sich selber, Grenzen verschieben, die nur im Kopf bestehen - das ist für mich die Faszination am Ausdauersport! Und diese Herausforderung hat mich auch außerhalb des Sports stärker gemacht. Die ersten 90 % passten heute, bei den zweiten 90 % ist noch Luft nach oben. Aber eines steht auch fest, einen Ultralauf ohne Qual – den gibt es nicht.
Sub 8 ist möglich! (sage ich jetzt, wo der Muskelkater nicht mehr ganz so schmerzt). BC – ich komme wieder.
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