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swb-Marathon Bremen 2025
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von Admin
am 06.10. zeigten etliche Sportler in Bremen wieviel Ausdauer sie haben. Mit dabei eine kleine Schar unserer Sparte.
Marathon:
Halbmarathon:
Bericht ausstehend
Das war er: der 2. Kleeblattultra
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- Geschrieben von: Kerstin
- Kategorie: Laufen
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von Kerstin
Am vergangenen Wochenende, 28./29. September, fand zum zweiten Mal der 100-Meilen-Lauf (160km) „Kleeblattultra“ des TSV Schwarme statt. Das Organisationsteam hatte seit einem Jahr darauf hingearbeitet und los ging es bereits am Freitag mit dem Aufbau und der obligatorischen Pasta-Party. In gemütlicher Runde wurde dem doch recht stürmischen und regnerischen Wetter im Unterstand am Vereinsgelände getrotzt und noch bis in den Abend über sportliche Erlebnisse gefachsimpelt.
Der Samstag begann mit einem gemeinsamen Frühstück um 07:30 Uhr, bevor um 08:30 Uhr die Wettkampfbesprechung stattfand: Kai Barwig und Martin Ott wiesen auf einige Besonderheiten hin und pünktlich um 08:59:50 begann der Countdown zum Start!
Die anwesende Zuschauermenge, unter ihnen auch Bürgermeister Jan-Dieter Oldenburg, zählte von 10 herunter und dann machten sich die neun Athleten auf den langen Weg.
„Der Weg“ besteht beim Kleeblattultra aus 4 Marathons (ca. 42km), jeweils startend vom Vereinsgelände des TSV Schwarme, in alle vier Himmelsrichtungen – zunächst in Richtung Süden (über Hustedt, Hoyerhagen, Homfeld und Bruchhausen-Vilsen), dann nach Westen (über Süstedt, Wachendorf nach Syke und über Schnepke, Gödestorf und den Schwarmer Bruch), dann nach Norden (Thedinghausen, Werder, Morsum, Intschede, Amedorf, Oiste und Hustedt) und schließlich nach Osten (über Hustedt, Oiste, den Weserradweg nach Magelsen, Eitzendorf und Martfeld).
Auf der Hälfte jeder Strecke war ein Verpflegungspunkt eingerichtet, an dem die Energiereserven und Wasservorräte nochmals aufgefüllt werden konnten. Immer am Ende eines „Kleeblatts“ ging es zurück ins „Base Camp“, wo die Zeitnahme erfolgte und auch ein reichhaltiges Speisen- und Getränkeangebot zur Verfügung stand – außerdem bestand natürlich die Möglichkeit, dort auch eine Pause einzulegen, um eine solche Ausdauerleistung überhaupt durchstehen zu können und bis spätestens Sonntag, 15:00 Uhr, im Ziel zu sein. Dabei galt es allerdings auch bestimmte zeitliche Grenzen („Cut-off-Zeiten“) einzuhalten, zu denen die Athleten jeweils wieder auf das nächste Kleeblatt gestartet sein mussten.
Eine Besonderheit sei am Rande erwähnt: der Vorjahressieger, Norman Osterburg, hatte seinen geplanten Start leider kurzfristig verletzungsbedingt absagen müssen, ließ es sich aber nicht nehmen, trotzdem bereits am Freitagabend aus Walsrode anzureisen und außer Konkurrenz mit seinem Gravel-Rad teilzunehmen. Er absolvierte die Original-Strecke und dann nochmals das Süd- und West-Kleeblatt, so dass er eine 240km Strecke in etwas über 9 Stunden absolviert hat - auch das eine großartige sportliche Leistung und Zeugnis sowohl für Normans Sportsgeist als auch seine Verbundenheit mit dem Kleeblattultra!
Im Verlauf des „Rennens“ zeigte sich, dass eine solch lange Distanz doch einige Tücken in sich hat: insbesondere die kurzen, aber wiederholten Regenschauer mit einem durchaus temperamentvollen Wind am Samstag und auch die „frischen“ Temperaturen in der Nacht zu Sonntag forderten ihren Tribut!
Bereits nach dem ersten Kleeblatt musste ein Athlet mit Schienbeinkanten-Syndrom aufgeben, nach dem zweiten Kleeblatt stieg ein weiterer Athlet aus, und von den verbliebenen Sieben strichen weitere drei im Laufe des „Nord-Kleeblatts“ in den Nachtstunden die Segel und kehrten vorzeitig ins Base Camp zurück, so dass letztendlich lediglich vier Teilnehmer die volle Distanz absolvierten und das Ziel erreichten!
Einen Start-Ziel-Sieg legte Holger Milde aus Hamburg hin: souverän absolvierte er alle vier Kleeblätter und kam bereits nach 17 Stunden und 44 Minuten ins Ziel!
Ziemlich genau zwei Stunden später, nach 19 Stunden und 46 Minuten, folgte Michael Kiene aus Northeim und danach überquerte Marcel Koch aus Hemslingen nach 24 Stunden und 49 Minuten die Ziellinie, mit seinen beiden Söhnen an den Händen – damit war das Podium komplett.
Nochmals vier Stunden später erreichte auch Marko Erbendruth aus Leinefelde, nach 28 Stunden und 45 Minuten, unter dem Jubel der Zuschauer das Ziel!
Während der insgesamt knapp 30 Stunden der Veranstaltung fanden sich immer wieder „Schaulustige“ und Interessierte am Sportgelände ein, die ein wenig mehr über die „Verrückten“ erfahren und Atmosphäre schnuppern wollten – selbst abends/nachts gab es Besucher, die mit an der Feuerschale saßen und von ihren eigenen sportlichen Abenteuern berichteten oder sich Inspiration und Motivation für solche holten.
Die Siegerehrung fand am Sonntagnachmittag statt, nachdem sich der Erst- und Zweitplatzierte bereits einige Stunden Schlaf hatten genehmigen können und auch der Drittplatzierte sich zumindest ein wenig „erfrischt“ hatte: das aufgebaute Siegerpodest erwies sich als ultimativ letzte Herausforderung an die überstrapazierten Muskeln, aber schließlich strahlten alle mit der Sonne um die Wette!
Das Orga-Team bedankt sich recht herzlich bei allen Athleten, den „professionellen“ Unterstützern (Cocoloo, Stiftung Rückenwind Süstedt, Honeypower, Browiede, Agentur Frau Silberfisch und Willy Hühne), sowie der Freiwilligen Feuerwehr Schwarme für Bänke und Tische, Lüder Meyer vom „Ambiente“ für das Catering am Base Camp und natürlich allen Helfern.
Das Orga-Team widmete sich dann noch dem Abbau und einem ersten kurzen Fazit, bevor auch sie völlig erschöpft nach über 30 Stunden auf den Beinen nach Hause gingen.
4. Moortriathlon Blau-Weiß Buchholz
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von Erik
15. September 2024, 06:00 Uhr, 7 Grad Außentemperatur, Drei-Disziplinen-Taff / die Motivation hält!
In Anlehnung eines älteren Werbeslogans für ein Haarprodukt könnte man die Situation zu unserem letzten Ligawettkampf so nennen.
Ins Detail:
Die Ligamannschaft machte sich also an einem doch recht frischen Morgen auf den Weg nach Hörsten einem Stadtteil von Seevetal bei Hamburg. Daniela, Lisa, Rebecca, Carsten, Jan-Ole, Jonny, Thorsten, erstmals Christian in dieser Saison und meine Wenigkeit haben „unsere Flagge“ vertreten.
Bedenken, dass bei den Temperaturen das Wasser kalt sein könnte, beim Radfahren sich der Hintern abgefroren wird und die Füße beim Laufen die erste Zeit nicht spürbarsein werden, erwiesen sich natürlich als völlig haltlos.
Schwimmstart 09:37 Uhr – nachdem sich das Nadelstechengefühl im Gesicht etwas gelegt hatte und die Füße relativ schnell nicht mehr zu spüren waren, lief das Schwimmen eigentlich ganz ordentlich. Bei strahlendem Sonnenschein von vorne und null Orientierung hieß es, dem Rudel hinterher zu schwimmen.
Das Schwimmen hatten alle recht ordentlich (Anm. des Trainers) hinter sich gebracht, darauf ging es auf die 4-mal zu fahrende 5 km Radstrecke.
Somit auch eine hoch kognitive Aufgabe, da es im Wettkampf ab und zu vorkommt fehlerbehaftet auch nur bis 2 zu zählen. Haben diesmal alle prima hinbekommen. Übrigens, danke Jan-Ole!, für die Erkältung, die ich mir bei Deinem Überholvorgang durch den Luftzug geholt habe. Echt krasse Radleistung!
Dann noch 2-mal um den See laufen (sehr schöne Laufstrecke!) und dann fertig!
Mittlerweile hatte sich das Wetter zu einem netten Sommertag mit über 20 Grad entwickelt und wir haben nachdem alle verletzungsfrei im Ziel, Speicher aufgefüllt waren ein paar lustige Bilder gemacht (nur für interne Zwecke – nicht das man uns für bekloppt hält).
Ein siebter Platz in der Mannschaftswertung war der Lohn unserer 4 Schnellsten!
Ergebnisse:
Zu meiner eigenen Leistung gibt es leider nicht so viel zu sagen, Schwimmen ok, Rad etwas unmotiviert und beim Laufen gegen die Schwerkraft verloren. Nach einem letzten Platz in Bokeloh und einen vorletzten in diesem Wettkampf in der Männerwertung habe ich mir echt Gedanken gemacht nicht mehr in der Liga zu starten. Es gibt ja genug Mannschaftskameraden, die wesentlich schneller sind …..
Aber dann ist man im Ziel, wird von der großartigen Stimmung in der Mannschaft aufgefangen und hat doch wieder „Bock“ allein wegen dieser tollen Gemeinschaft dabei sein zu wollen!
Zuletzt mein Saisonfazit als (Schwimm-) Trainer:
- Alle recht gesund durch die Ligasaison gekommen
- Durchweg ordentliche Schwimmleistungen (Training zahl sich doch aus)
- Tolle Leistungen während der Ligawettkämpfe, egal wer dabei war
- Stimmung in der Mannschaft „echt“ klasse
Ich freue mich auf die nächste Saison!!
Wir sehen uns beim Training (der Werbeblock halt) – Gruß Erik
Brokser Volkslauf am 14.09.2024
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von Thorsten
Nach den kalten Tagen im Verlauf der Woche vor dem Wettkampf, zeigte sich der Samstag im spätsommerlichen Antlitz.
Der Parkplatz und die Eventfläche vor der Schulmensa waren mit deutlich mehr Menschen bevölkert als im Vorjahr. Das lag jedoch nicht nur an dem Wetter, sondern sicherlich auch an der perfekten und tollen Präsentation der Veranstaltung durch den Brokser Lauftreff. Viele Helfer waren vor Ort und kümmerten sich nicht nur um den perfekten Ablauf, sondern boten auch Würstchen, Kuchen und Kaffee an. Vilsa spendierte kühle Getränke. Eine schöne Atmosphäre.
Bei den Kinder- und Jugendläufen waren wir mit unserem Verein leider nicht vertreten. Gemeinsam sind die Erwachsen dann um 16 Uhr zum 5, 10 und 20 km Lauf gestartet. Ein paar Stammstarter aus der Ausdauersparte waren nicht dabei, weil am Sonntag der letzte Triathlon-Wettkampf der Verbandsligasaison in Buchholz i.d. Nordheide auf der Agenda stand. Mit den Kräften haushalten, stand deshalb im Fokus.
Der Schwarmer und ex TSVler Christoph Grube erkämpfte sich über die 5 km den dritten Gesamtplatz. Anton -mit ordentlich Trainingsrückstand- hatte auch die 5 km in Angriff genommen. Auch wenn er selber wieder mehr erwartet hatte, so ziehen andere Sportler doch eher den Hut vor einer solchen Leistung! 00:25:56 min bedeuten in der AK 70 (!) natürlich den ersten Platz.
Die ehemalige Ligastarterin Janet Silberfisch hat bei der 5 km Runde einen hervorragenden 6. Gesamtrang erreicht (00:25:31).
Über die 10 km hat es bei mir mit einer Zeit von 00:38:10 min sogar zum Gesamtsieg gereicht.
Das neue Mitglied der Ausdauersparte und Organisator des Kleeblattultralaufes Kai Barwig, lief mit 00:45:21 min auf Platz 7 und hatte ein sehr breites Lächeln im Gesicht. Er ist gemeinsam mit seinem Sohn Mika über die Ziellinie gelaufen – vom Moderator hieß es jedoch: „und jetzt kommt Kai Barwig mit seinem Bruder“.
Alexander, eigentlich ein routinierter Läufer, war mit seiner Performance über die 20 km nicht ganz zufrieden. 1:35:13 bedeutet jedoch einen guten 8. Platz und den 2. in der AK M40.
Stephan ist bei seiner 20 km Runde tatsächlich einmal falsch abgebogen – so standen am Ende 20,8 km auf seiner Uhr. Immerhin ein gutes Training für seinen geplanten Start beim Bremen Marathon am 06.10.2024. Trotz der zusätzlichen Meter war es am Ende immer noch ein respektabler Platz 10 (01:44:12) und in der AK M 35 sogar Platz 1.
Weiterhin war Dieter auf der 5 km Walking Runde unterwegs.
Fazit: Eine sehr schöne Veranstaltung! Gutes Wetter, viele zufriedene Gesichter und letztendlich war unser Verein doch recht gut vertreten.
Maschsee Triathlon Hannover – Olympische Distanz 2.0 am 08.09.2024
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- Geschrieben von: Super User
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von Lisa & Jonny
Nachdem uns dieses Event letztes Jahr so gut gefallen hat, hieß unser Motto: „Here we go again“ – again! Warum schon wieder? Die Organisation, die Location, die Strecke, das Publikum, es passt einfach alles.
Jonny: Und außerdem ergab sich hier der gemeinsame Start mit einem guten alten Freund und langjährigem sportlichem Vorbild. Der Freund, dem wir unsere bisherige Triathlon-Laufbahn zu verdanken haben. Denn bei einem Herbstlauf im Jahr 2021 erzählte er mir davon, wie er einen weiteren Ironman ins Auge fasst.
Da wurde der Samen gesät, dass nach einigen Marathon, dies dann wohl auch für mich die nächste sportliche Evolutionsstufe werden muss.
Tja, und jetzt starten wir zum ersten Mal gemeinsam bei einem Triathlon-Wettkampf – eine Ehre und Freude zugleich.
Lisa: Es war einfach nur heiß! Das Thermometer zeigte 30°C an und dann sollten wir auch noch mit der letzten Welle um 16 Uhr starten. In den wenigen Schattenplätzen saßen schon diverse Gäste und Starter, die Schutz vor der Sonne suchten. Wir haben also erstmal in der prallen Sonne unsere Startunterlagen abgeholt und die Nummern angebracht – da lief der Schweiß schon das erste Mal.
Nachdem Jonny ein traumatisches Hitzeerlebnis beim Martfelder Mühlenlauf hatte, wirkte er mit seinem langärmeligen weißen Hemde und dem schwarzen Cap recht zufrieden mit seiner außergewöhnlichen Kleiderwahl. Er wurde auch nicht müde zu erwähnen, wie clever diese Kombi doch sei und dass ihm die Hitze nichts ausmacht.
Start und Schwimmen
Jonny: Da mir die Hitze nichts ausmachte, fand ich die Zeit bis zum Start ganz entspannt. Als wir uns dann zum Schwimmen gesammelt haben (Männer und Frauen in dieser letzten Startwelle gemeinsam) stieg die Anspannung plötzlich. Immerhin hatte ich seit letzter Woche Probleme mit der rechten Schulter und musste am Donnerstag zuvor sogar das Schwimmtraining nach 15 Minuten abbrechen; es schmerzte, ich war langsam und konnte keine Kraft hinter dem Armzug bringen.
Das waren keine guten Voraussetzungen um mich dieses Jahr zu verbessern. Am Freitag hat mich jedoch mein Chiropraktiker in Magelsen mit den richtigen Handgriffen wieder ausreichend hergestellt. Nach kurzem Einschwimmen glaubte ich selbst kaum, wie problemfrei ich kraulen konnte. Vielen Dank an dieser Stelle an Malte Mittermeier – hättest du dir an deinem freien Tag nicht kurzfristig Zeit für mich genommen, wäre das alles komplett anders gelaufen und ich hätte mich beim Schwimmen nicht um 3:04 Minuten verbessert.
Lisa: Jaaaa, das Schwimmen…lief gut! Ich muss echt sagen, dass ich dieses Mal sehr gemerkt habe, wie gut wir doch mittlerweile auf das Schwimmen im Wettkampf vorbereitet wurden. Im Vergleich zu den Ligawettkämpfen, war es eine wirklich große Startwelle und man musste schon viele Meter ins Wasser reingehen, bis man endlich die ersten Züge machen konnte. Es dauerte auch fast die Hälfte der ersten Schwimmrunde, bis sich jeder seinen Schwimmplatz erkämpft hatte und einem niemand mehr in die Quere kam.
Durch die vielen Starter an diesem Tag, war das Wasser gerade im Startbereich sehr schlammig und aufgewühlt und man schwamm durch ein Meer abgerissener Wasserpflanzen. Immer, wenn man seine Arme und Beine gerade wieder befreit hatte, schlangen sich neue Exemplare um die Extremitäten.
So muss sich ein Tannenbaum an Weihnachten fühlen, der immer und immer wieder mit Lametta überworfen wird.
Abgesehen davon, habe ich es nach einigen Metern Brustschwimmen gut geschafft meinen Rhythmus zu finden und bin durchgekrault. 2:11 Minuten schneller, als das Jahr zuvor.
Ich war höchst zufrieden. Ich wurde jedoch je aus meinem guten Gefühl gerissen, als ich mich im wadentiefen Wasser an einem Stein unter dem großen Zeh schnitt. Ich merkte sofort, dass es nicht nur ein kleiner Kratzer war, sondern etwas tiefer sein musste… Doch der Weg vom Wasser zur Wechselzone klappte einwandfrei. Beim Sockenanziehen ignorierte ich das Blut… es musste ja auch alles schnell gehen und ich hätte mich eh nicht groß drum kümmern können.
Auf dem Rad
Jonny: 5 Runden, keine Höhenmeter, dafür ein 180° U-Turn wo es etwas enger werden konnte.
Ansonsten gab es nur ein Highlight: meine erste Ermahnung durch einen Kampfrichter. Nach besagtem U-Turn beschleunigte ich nicht so zügig raus und hörte plötzlich neben mir die Stimme eines Soziusfahrers in neongelber Weste auf einem Motorrad: „So Jean-Pierre, entweder lässt du dich ein paar Meter nach hinten fallen oder du überholst jetzt.“
Die formelle Anrede erinnerte mich an meine Schulzeit… „Überholen“ entgegnete ich ohne wirklich nachgedacht zu haben. Aber in die Pedale tretend ging es weiter und als wir abends die offiziellen Zeiten sahen, stellte sich heraus, dass ich auch meine Radzeit im Vergleich zum Vorjahr verbessert habe.
Lisa: Da gibt es nicht viel zu sagen…es waren unspektakuläre Runden. Allerdings stellte ich erfreut fest, dass ich echt einige überholen konnte…nicht so wie letztes Jahr, wo ich diejenige war, die gnadenlos überholt wurde. Tatsächlich war ich dieses Mal ganze 3 Minuten schneller. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt ja noch nicht, als ich den Radteil beendete, aber ich hatte ein super gutes Gefühl.
Das war gleich wieder vorbei, als ich in der Wechselzone angekommen feststellte, dass für mein Rad quasi kein Platz mehr war. Die Räder wurden mit dem Sattel eingehängt. Jonny hat seinen Platz sehr großzügig ausgelegt. Beim Versuch, es an die richtige Stelle zu schieben, fiel sein Helm herunter und irgendwie auch der Helm des Nachbarrads. Sollte ich die jetzt wieder aufheben?
Gefühlt hat es Ewigkeiten gedauert, bis mein Rad endlich hing und auch alles andere wieder an seinen Platz lag.
Mit einer ziemlich grantigen Stimmung wetzte ich los zum finalen Part.
Das Laufen
Jonny: Keine Ahnung wo ich zeitlich lag, aber nun kam der Heimvorteil beim Laufen. Ebenfalls 5 Runden standen in der schattigen Allee, parallel zum Maschsee an und man kam je Runde 2x am Verpflegungsstand vorbei um sich abzukühlen.
Tatsächlich überholten mich schon gleich zu Anfang zwei athletisch aussehende Kameraden, aber da hier 10 Km anstanden, lehnte ich es ab mitzuziehen… Immerhin überholte ich ja schon sehr viele andere.
Nach der zweiten Runde erblickte ich einen bekannten rückenfreien Trisuit. Ja cool – endlich kann ich mal ein paar Meter mit Lisa zusammen laufen! Ich freute mich sehr und begrüßte sie mit den Worten: „Das ist ja schön.“
Mehr konnte ich nicht sagen, weil ich gleich sehr nachdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass ich in der Wechselzone mein Rad wohl etwas egoistisch hingehangen habe. Hm, hab ich das? Keine Ahnung… Besser schnell weg hier! Ich entschuldigte mich
formell und beschleunigte wieder…
Mittlerweile waren 3 Runden geschafft, aber das warme Wetter zerrte an mir und ich merkte so langsam, wie sich der Schweiß auf der Haut kalt anfühlte – „kein gutes Zeichen“ dachte ich mir. Aber was ist das!? Schon wieder zwei die mich überholen… und jetzt sind wir in der letzten Runde.
Ich wägte in einer innerlich geführten Debatte mehrfach ab und änderte sekündlich meine Meinung, ob ich da jetzt dranbleiben sollte oder nicht. Ich blieb dran. 6 Sekunden hinterher… Größere Schritte; 3 Sekunden. Ich schätze jetzt sind es noch 500 Meter. Ist es wert einen Schlusssprint auszupacken? Ich versuch´s mal, schlängelte mich durch die beiden durch und übernahm aus unserem Dreikampf die Führung.
„Letzte Runde?“ fragte mich dabei ein vierter, bisher noch unbeteiligter in „Hannover-Tri-Team-Dress“. Als ich bestätigte, entgegnete er nur: „Na dann muss ich wohl mitgehen“. ‚Oh nein, bitte nicht‘ dachte ich mir und wir liefen einige Meter nebeneinander her. Jetzt mussten es keine 200 Meter mehr sein. Ich holte alles raus, sah ihn nicht mehr an meiner Seite. Nach der letzten Kurve war mir klar, dass dieser Endspurt belohnt wird.
Aber für´s Finisher-Foto und die Gefahr, dass doch noch jemand im Windschatten hängt, musste ich bis zum letzten Meter durchziehen. So ein brisantes Finale habe ich schon lange nicht mehr hingelegt und so erschöpft ich auch war – das Gefühl alles
gegeben und dieses kleine Duell gewonnen zu haben war es sowas von Wert!
Lisa: Immer noch geladen über das Wechselzonenfiasko startete ich auf die Laufstrecke. Wie immer war ich davon überzeugt, dass das Laufen meine Königsdisziplin beim Triathlon ist. Ich begann in einem guten Tempo und ließ die Verpflegungsstation etwas überheblich links liegen und belächelte innerlich alle, die dort sogar stehen blieben.
Doch was war auf einmal los? Meine Beine wurden schwer und es war mir unmöglich mein zügiges Tempo zu halten. Dabei hatte ich die erste Runde noch nicht mal ganz beendet. So ein Gefühl kannte ich nicht und auf einmal kam mir der erschreckende Gedanke, dass ich es heute nicht ins Ziel schaffe.
Normalerweise ist es mit einem inneren „Reiß dich zusammen“ getan, doch jetzt schien mein ganzer Körper nach Abbruch zu
schreien. Ausgerechnet jetzt hörte ich Jonnys viel zu freudige Stimme hinter mir „das ist ja schön“ sagen. Sofort fiel mir wieder ein, dass ich ja sauer auf ihn war… Erschöpfung und Wut mischten sich zu einem ungünstigen Cocktail und mussten schnell raus, bevor er wieder weg ist. Innerhalb von zwei Sekunden brachte ich meinen Unmut über sein hinterlassenes Chaos in der Wechselzone zum Ausdruck.
Er wirkte etwas verdutzt, entschuldigte sich und lief ohne Widerworte davon. Jetzt kam also auch noch ein schlechtes Gewissen hinzu. Die verbleibenden 3 Runden waren wirklich ein Kampf und habe ich so auch noch nie erlebt. So muss es sich anfühlen, wenn man sich „leer läuft“. Jetzt gehörte ich auch zu denen, die bei der Verpflegungsstation kurz stehen blieben. Ich musste meinem Körper wieder Energie zuführen und würgte jedes Mal die ekelhaft warme Cola herunter und spülte mit Isodrinks nach. Damit ging es wirklich besser, was nicht heißt, dass es „gut“ ging.
Ich brachte all meine Willenskraft auf um auf den letzten zwei Runden nicht ins Gehen zu verfallen.
Endlich bog ich Richtung Zieleinlauf ab. Das beflügelte mich überraschenderweise doch sehr und ich schaffte es noch vier Männer vor mir zu überholen. Ich wollte doch ein gutes Finisher-Foto auf dem nur ich zu sehen bin.
Da ich nach dem Überholmanöver nicht wieder langsamer werden wollte, behielt ich mein Sprinttempo bei und trug sogar ein Lächeln auf dem Gesicht als ich über die Ziellinie lief.
Fazit
Wir konnten beide unsere Zeit vom Vorjahr verbessern – und das, obwohl es so unglaublich heiß war und einiges nicht so lief wie geplant. Offensichtlich haben Training, die Wettkampferfahrungen der letzten Monate, sowie Jörg und Eriks Arbeit vom Beckenrad aus, Früchte getragen.
Wahrscheinlich sind wir nächstes Jahr wieder dabei – zum einen um unseren weiteren Fortschritt zu sehen und zum anderen damit auch ich (Jonny) die Anmeldemaske vollständig mit unserer
Vereinszugehörigkeit ausfülle.
Xeltix Herten am 30.08.2024
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- Geschrieben von: Jonny
- Kategorie: Laufen
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von Jonny
35 Hindernisse auf 20 Kilometer – WOHAA!
„Are you ready for… XLETIX!?“ Mit diesem Schlachtruf wurden wir schon beim Warm-up ordentlich aufgeheizt und brannten darauf, mit unserer ca. 80 Mann starken Startwelle losgelassen zu werden!
XLETIX ist einer der bekanntesten Hindernisläufe in Deutschland, der jährlich meist an 6 verschiedenen Standorten stattfindet. Man hat die Wahl zwischen drei verschiedenen Distanzen: 6, 12 oder 18 km. Wir haben uns natürlich für die 18 km Variante entschieden (die sich allerdings später als 20 km herausstellte).
Hier ging es heute nicht um die Zeit, sondern darum, mit unserem 6-köpfigen Team während des Abenteuers den meisten Spaß rauszuholen. Die Voraussetzungen schienen perfekt: es sollten milde 23°C werden und mitten im Ruhrgebiet (Zeche Ewald in Herten) wähnten wir uns vor jeglichen Höhenmetern in Sicherheit. Sonnencreme schien uns auch überflüssig und wir belächelten alle, die sich vorm Start gegenseitig einschmierten.
So fanden wir uns also in dem einleitend erwähnten Warm-up wieder. Mit lauter Musik, Anfeuerungsrufen und Pyrotechnik wurden wir auf die Strecke losgelassen. Natürlich war nach wenigen Schritten das erste Hindernis ein großes Wasserbecken, damit man gleich klatschnass eingestimmt ist. Das war also der „Dragon´s Ditch“. Die abenteuerlichen Hindernisbezeichnungen wie z.B. „Muddy Maniacs“, „Slippery Slope“ oder „Barbwire Battle II“ offenbarten nicht wirklich was uns erwartete – aber das machte es spannend und abwechslungsreich. Manche Hindernisse waren lächerlich einfach: z.B. der lieblos hingeklatschte Reifenhaufen. Andere hatten es allerdings ganz schön in sich wie die 4 Meter hohe Halfpipe die man raufsprinten musste.
Erwähnenswert ist auch der „Freak Froster“. Man steige in ein Eisbecken gefüllt mit Wasser und viiiiiiiel Eis. Dann muss man komplett unter- und durchtauchen um auf der anderen Seite wieder rauszukommen. Kreislauffreundlich ist das nicht, wenn man bei warmem Wetter und durch den Lauf aufgeheizt da reinsteigen muss, aber ist der anfängliche Gehirnfrost erstmal verkraftet, fühlt man sich mehr als lebendig! Bei weiteren Hindernissen mussten wir klettern, hangeln, springen, rutschen, krabbeln, balancieren und vieles mehr.
Grundsätzlich geht’s darum, dass alle Teilnehmer die Hindernisse schaffen; jeder ist bereit jedem zu helfen. Bei solchen Events herrscht unter allen ein super Teamgeist und große Hilfsbereitschaft.
Es gab aber zwei Dinge, die jeder für sich selbst überwinden musste. Da hätten wir z.B. die eigenen mentalen Grenzen, denn man sah Nervenzusammenbrüche, Tränen und Angstzustände.
Und zum anderen die in den 1980er Jahren aufgeschütteten 180 Millionen Tonnen Bergmaterial, die zu einer 151 Meter hohen Halde aufgetürmt wurden. Der Landschaftspark Hoheward ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Radfahrer. Das Gelände ist riesig und von oben hat man einen herrlichen Blick in jede Richtung des Ruhrgebiets. Durch das klare Wetter sahen wir die Arena auf Schalke (Gelsenkirchen), das Gasometer in Oberhausen oder den Funkturm in Düsseldorf.
Freundlicherweise haben die Veranstalter uns diese mehrfach rauf und runter rennen lassen, mal mehr, mal weniger steil… aber eher mehr. Soviel zu den nicht erwarteten Höhenmetern. Auch die erwarteten milden 23°C stellten sich eher als wolkenlose 30°C heraus und Schatten gab es auf der Strecke kaum. Jetzt hätten wir auch gern was von der Sonnencreme am Anfang gehabt.
Dafür gab es eine sehr gute Versorgung mit Getränken, Riegeln und Bananen. Einen 20-Kilometer-Lauf hätten wir normalerweise locker unter 2 Stunden gepackt, doch hier waren wir am Ende mehr als doppelt so lang unterwegs. Es war besser, sich Zeit zu nehmen und auf Sicherheit zu achten, denn nicht umsonst mussten wir morgens noch eine Verzichtserklärung unterschreiben, dass der Veranstalter für keinerlei Verletzung haftbar gemacht werden kann. Und davon haben wir so einige gesehen: zum einen das Übliche wie umgeknickte Gliedmaßen und Prellungen. Highlights hingegen waren mindestens eine gebrochene Nase und eine zertrümmerte Kniescheibe (mit Vollspeed in die Halfpipe gerannt) und manchmal wusste man auch einfach nicht, was passiert war, wenn man im Vorbeilaufen jemanden schluchzend im Gras liegen sieht (natürlich bereits von Mitläufern umsorgt). Die vielen Johanniter waren an diesem arbeitsreichen Tag immer schnell zur Stelle und dafür sehr zu loben.
Wir sind mit unserem Team zum Glück verletzungsfrei durchgekommen. Wir stürmten vereint als geschlossene Einheit euphorisch über die Ziellinie. Mit den tollen Bildern der vielen professionellen Fotografen haben wir schöne bleibende Erinnerungen an diesen spektakulären Tag. Den Sonnenbrand hingegen sind wir nach wenigen Tagen wieder losgeworden.
24. Verdener Stadt-Lauf
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- Geschrieben von: Daniela
- Kategorie: Laufen
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Sven, Kerstin, Dani - 5 km; Thorsten, Ulli - 10 km
von Daniela
Am 30.08 richtete der LGKV wieder den Stadtlauf aus.
Bei bestem (Lauf-) Wetter startete der Abend um 18.30 Uhr mit den 3 x 900 m Staffelwettbewerben.
Den Anfang machten die Klassen 1-4. Lautstark angefeuert durch Familien, Freunde und Mitschüler,
die an der zuschauerfreundlichen Strecke mitfieberten. Es war Freude pur dabei zuzusehen, wie sie
dann glücklich den Wechsel und das Ziel erreichten. Meine Tochter Antonia konnte sich später mit
ihrem Team (Klassen 5-8) den 3. Platz erkämpfen.
Das hat mich auf jeden Fall schon mal in die richtige Wettkampfstimmung gebracht und mich für
meinen Lauf motiviert.
Um 19.30 standen dann Kerstin, Sven und ich an der Startlinie. Ich war sicher ähnlich aufgeregt wie
die Kids zuvor. Denn in diesem Jahr war mir mein Heimwettkampf sehr wichtig. Gut vorbereitet, mit
Fanclub in der Fußgängerzone, wollte ich unbedingt eine neue Bestzeit laufen.
Also Vollgas und los! Sven überholte mich recht locker und dranbleiben war für mich unmöglich.
Zwei Runden entlang der Aller, durch die Fußgängerzone und am Dom vorbei - eine malerische
Kulisse! Entlang an vielen Zuschauern die Stimmung machten, Freunden, Arbeitskolleginnen und
Musik, wurde ich und jeder der anderen Starter immer wieder gepusht.
1.500 m vorm Ziel rief Thorsten mir zu, dass mir die vierte Frau auf den Fersen ist, ich mich nicht
umsehen und nicht langsamer werden darf. Vielleicht habe ich ganz leise etwas geflucht, hab‘ mich
aber an seine motivierenden Worte gehalten und konnte mich dann tatsächlich sehr über den 3.Platz
mit neuer persönlicher Bestzeit freuen.
Kerstin hat in einer super Zeit (23:44 min) nur sehr knapp die Top 10 Platzierung verpasst. In ihrer
Altersklasse hat sie den 2. Platz errungen.
Sven hätte wohl ganz gerne die 20 vorn stehen gehabt. Bei seiner hervorragenden Zeit von 21:16 min
auf dieser anspruchsvollen Strecke, ganz sicher kein Raum für Unzufriedenheit.
Um 20.15 Uhr fiel der Startschuss zum 10 km Lauf
Ganz vorne an der Startlinie bekannte Gesichter. Der Favorit Dominik Möller und der Sieger des
Kleeblattultras, unser lieber Norman Osterburg und Thorsten.
In der einsetzenden Dunkelheit hieß es jetzt 4 Runden zu absolvieren. Für uns als Zuschauer war es
super den Verlauf immer wieder zu analysieren und zu beobachten. Thorsten lag lange auf Rang 4,
der Abstand zum dritten Mann recht groß, sodass er sogar ein Begleitrad des CCV (die hervorragend
für die Absicherung der Laufstrecke und Ankündigung der Läufer gesorgt haben) bei sich hatte. Auf
der letzten Runde sahen wir hinter den beiden Führenden die Lichter des Begleitrades. Wer lief
dahinter? Die Freude war riesig, als Thorsten dann als Dritter an seinem Fanclub vorbeilief. Er
überquerte die Ziellinie in einer Zeit von 38:10 min und machte es somit seiner Nichte und Schwester
gleich.
Inzwischen war es dunkel, die Stimmung und Atmosphäre auf der Stecke sehr besonders schön. Ulli,
die zuvor fleißig Radbegleitung mit ihrem CCV Team gemacht hat, entschied sich spontan die 10 km
in Angriff zu nehmen und konnte nach 01:09 Stunde die Stimmung im Ziel genießen und stolz auf AK
Platz 2 sein!
Michael, der am frühen Abend bereits seinen Sohn beim Staffellauf angefeuert hatte, blieb bis zum
Schluss, um sich mit uns zu freuen.
Beim gemütlichen Abschluss mit Getränken und Leckereien hat Norman dann noch die Teilnahme am
Kleeblattultra am 28.09. bestätigt. Ein perfekter Abend.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Veranstalter und allen Helfenden für eine außergewöhnlich
schöne Veranstaltung mit perfekter Organisation.
TVL-MIX 4. Liga Wettkampf / 22. Bokeloher Stadtsparkassen Triathlon
- Details
- Geschrieben von: Stephan
- Kategorie: Triathlon
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von Stephan
Am Sonntag, den 01.09.24 starteten wir mit 10 Triathleten in Bokeloh. Die Stimmung bei uns war wieder einmal super. Alle Athleten hatten ein Lächeln im Gesicht.
Bei sonnigen 26 Grad fiel für uns alle um 11:55 Uhr der Startschuss. Gegenüber den anderen Ligawettkämpfen wird hier im Freibad geschwommen. Schöne 50 Meter Bahnen mussten 14-mal absolviert werden.
Danach ging es auf die sehr anspruchsvolle Radstrecke. Wir durften auf den 20 Km drei ziemlich intensive Anstiege bewältigen. Beim 1. Anstieg wurde ich frecher Weise von älteren Leuten mit einem E-Rad überholt. Dafür haben die Abfahrten umso mehr Spaß gemacht.
Runter vom Rad und rauf die Laufstrecke. Beine waren schwer, die Sonne brannte. Zuschauerfreundlich sind wir viermal auf einem Rundkurs gelaufen. Nach jeder Runde konnten wir uns an der Verpflegungsstation mit Wasser versorgen und uns abkühlen.
Jeder gab von uns alles und kam abgekämpft, zufrieden ins Ziel. ☺
Insgesamt belegten wir mit der Mannschaft einen sehr starken 7. Platz.
Im Anschluss saßen wir noch gemütlich mit Kaffee und Kuchen nett zusammen.
Arendsee Open Water am 18.08.2024 …wenn schon ein Schwimmevent, dann auch gleich die Langdistanz
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- Geschrieben von: Lisa
- Kategorie: Schwimmen
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von Lisa
,,Es sind noch Plätze frei!“ - diese 5 Worte von Jörg waren das Erste, das ich von diesem Event mitbekam. Mehr musste ich allerdings auch nicht hören, um davon begeistert zu sein.
Schwimmen macht mir wirklich Spaß und ich fand, dass es für mich ein gutes Training wäre…nicht nur körperlich, sondern auch mental. Alle, die mit mir schon im Freiwasser geschwommen sind, wissen, dass ich jedem Lebewesen im Wasser, egal ob Pflanze oder Tier, zutiefst misstraue.
In Kombination mit einer lebhaften Fantasie und vielen geschauten schlechten Filmen, fällt es mir fast immer sehr schwer in das undurchsichtige Wasser zu starren, ohne zu wissen, was unter mir ist.
Dagegen muss etwas unternommen werden…warum dann nicht 3,8km in einem unbekannten See schwimmen ? In meinen Augen der perfekte Plan.
Also trafen wir uns gegen 10 Uhr am 18.08 mit Jörg und Wenke beim Check-In am Arendsee. Mir gefiel es sofort. Kein super großes Event, aber doch so, dass es ein wenig was zu schauen gab. Außerdem war das Ambiente einfach nur wunderschön.
Ein toller Sandstrand, das wunderbar klare Wasser und schon einige Schwimmer, die geschäftig umherliefen. Trotz des angekündigten Regens, blieb es trocken und das Wasser hatte kuschelige 23,7 Grad. Trotzdem entschieden wir drei uns, mit Neo zu schwimmen.
Nach einer kurzen Wettkampfbesprechung durften wir schon einmal bis zur markierten Linie ins Wasser gehen. Ich sortierte mich vorsichtshalber etwas weiter hinten ein. Zum einen gefällt es mir nicht überholt zu werden und zum anderen wollte ich mich ohne Gedrängel in meinen Rhythmus eingrooven.
Als der Startschuss erklang und alle loswuselten, hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Ich zwang mich bewusst ruhig zu schwimmen und gleichmäßig zu atmen. Hat super funktioniert. Ich feierte den ersten Erfolg in meinem Kopf und beglückwünschte mich dazu, das erste Hindernis elegant umschifft zu haben.
So schwamm ich genüsslich vor mich hin und war mit mir und der Welt im reinen. Nach einiger Zeit merkte ich jedoch, dass der Abstand zu den ersten Startern immer größer wurde. Das deprimierte mich zwar etwas, aber es war ja einkalkuliert. Auf einmal fühlte ich mich aber doch sehr allein auf dem riesigen See.
Außer meinen eigenen Schwimmgeräuschen, war nichts zu hören. Ich versuchte etwas nach hinten zu schauen, um einzuschätzen, wie viel noch nach mir kamen. Ich konnte niemanden sehen… mir kam die erschreckende Erkenntnis, dass ich die letzte sein musste. Ich war maßlos enttäuscht von mir.
Um die Stimmung nicht ganz kippen zu lassen versuchte ich mir alles schön zu reden: ,,Irgendjemand muss ja der Letzte sein‘‘, ,,Dabei sein ist alles‘‘…,,Dass man die Strecke überhaupt schafft, ist schon eine Leistung‘‘ … Aber ich konnte mich nicht so wirklich überzeugen.
Da ich mich alleine auf weiter Flur befand und undefinierbare Blasen unter mir aufstiegen, drohte auch meine Fantasie mit mir durchzugehen….fingen Horrorfilme nicht auch immer so an ? Zum Glück kam dann endlich die Wendeboje bevor die große Panik ausbrechen konnte…hätte aber eh keiner mitbekommen….es war ja keiner da.
Als ich also in die entgegengesetzte Richtung schwamm, fiel mir auf, dass ich doch nicht die Letzte war…bei weitem nicht. Erleichterung kann so schön sein. Außerdem verlieh sie mir neue Kraft und ich hatte den Eindruck schneller durch die Fluten zu paddeln. Ich schaffte es sogar noch einen Schwimmer zu überholen. Ein großer Erfolg für mich. Trotzdem zog sich der Rückweg gewaltig. Immer, wenn ich eine Boje erreicht hatte, entdeckte ich weit dahinter eine weitere Boje…es hörte einfach nicht auf.
Doch alles hat ja bekanntlich ein Ende…auch diese Schwimmstrecke. Unverschämterweise wollte mich doch der Schwimmer , den ich überholt hatte, kurz vor der Ziellinie wieder an mir vorbei ziehen. Das konnte ich ja nun wirklich nicht zulassen. Also endete mein 1. Langdistanzschwimmen doch tatsächlich mit einem Sprint.
Keine Sorge, ich habe mit einer Zeit von 1:31:29 gewonnen….30 Minuten schneller, als ich gedacht habe….anscheinend bin ich ein Tiefstapler. Der Triumph hielt aber nur so lange an, bis ich mich hinstellte. Da merkte ich doch, wie sehr ich mich verausgabt habe und torkelte etwas benommen an Land, auf der Suche nach einer Sitzmöglichkeit.
Trotzdem nahm ich mit Stolz die Medaille entgegen und die erstaunten Ausrufe von Jonny und Jörg, die eindeutig noch nicht mit mir gerechnet hatten.
Jörg ist in einer phänomenalen Zeit, von 1:12:52 ins Ziel gekommen. 5 Minuten schneller als bei seinem IronMan. Auch Jonny hat es geschafft seine Traumzeit von 1:30 Stunden zu unterbieten, mit 1:27:45 .
Was für ein Erfolg für uns alle. Mit Wenke als gute Fotografin haben wir jetzt auch schöne Bilder als Erinnerung.
Ein toller Tag und ein tolles Event.
26.07.2024: Der Großglockner Ultra-Trail (GGUT); 110 km; 6.500 Höhenmeter - einmal komplett um den höchsten Berg Österreichs
- Details
- Geschrieben von: Thorsten
- Kategorie: Laufen
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von Thorsten
Erfahrung? Routine? Habe ich geglaubt, dass diese Begriffe jemals eine Bedeutung bei einem Ultralauf haben? Zumindest jetzt ist mir klar: Ein Ultralauf im Hochgebirge ist niemals vergleichbar! Nichts ist planbar, vorhersehbar. In einem Lauf von 24 Stunden passiert so viel. Die Strecke, das Wetter, das Wechselbad meiner physischen und mentalen Verfassung.
Aber eines bleibt gleich: Da ist zunächst der besondere Spirit der Trailrunner. Die prickelnde Stimmung der Trailläufer in den Tagen und Stunden vor dem Start und ganz intensiv auch während des Laufens. Wir laufen im Dunklen los, eine ganze Nacht hindurch, hinauf ins Hochgebirge, jeder ist aufgeregt, sehnt das große Abenteuer herbei – die Energie ist spürbar.
Und dann ist da die unglaubliche Landschaft. In den Stunden der Dunkelheit nur erahnend. Die Sterne, der Mond, welch eine Szenerie. Volle Konzentration auf den schmalen, technischen Trails. In der Dunkelheit fällt es leicht ausschließlich „bei sich zu sein“ – mit Kraft bergauf. Keine Sekunde Pause – nur an den wenigen Verpflegungspunkten. Die Dämmerung, die Sonne, Wärme, später Hitze – und immer wieder unglaublich schöne Blicke auf die Berge! Die Perspektive, sie wechselt im Minutentakt und jedes Mal bin ich von Neuem begeistert – welch eine Aussicht. Ich darf hier sein! Mir geht’s gut. Dieses Gefühl ist ganz fest verankert.
Am Freitag um 22 Uhr wurde der GGUT in Kaprun gestartet und dort bin ich am Samstagabend auch wieder angekommen. Dazwischen lagen viele, sehr viele einmalige Stunden, meine Stunden. In diesen Stunden gab es nichts außer diesem Lauf, absoluter Fokus. Im Ziel ist der Kopf leer, ausgeglüht, wie in einem Töpferofen, kein Staubkorn, nichts, alles ausgebrannt. Dieses Vakuum bietet mit Überschreiten der Ziellinie viel Platz, um gefüllt zu werden. Gefüllt mit Freude, Glück, Zufriedenheit, Dankbarkeit, Erfüllung und Frieden. Mit Sonne und Lachen. Das ist ein Teil der Faszination Ausdauersport.
Um das erleben zu dürfen ist ein wenig Schweiß nötig. Wie viel? Wollt ihr es wissen? Na dann: Ich nehme euch mal mit auf diesen Ritt.
22 Uhr, kurze Hose, kurzes T-Shirt, lauer Sommerabend. Berauschende Atmosphäre. Wir sind 268 Helden. Fühle mich gut. Die ersten Kilometer, Asphalt, nur leichte Steigung. Alle laufen viel zu schnell los. Doch zum Glück wird es schnell steil. Wir gehen zum Speed-Hiking über, statt zu laufen. Dicht an dicht geht’s bergauf. Die Pulswerte sind zu hoch, kaum Platz zur Seite zu gehen, und wo will ich mich dann wieder einfädeln? Abwarten, vielleicht wird der Trail breiter. 16 km; 1.325 hm; erster Verpflegungspunkt (VP) Moserboden. 2:30 Stunden unterwegs – ohne jemanden vor zu lassen. Es ist 0.30 Uhr. Trinkflaschen auffüllen. Ich fühle mich gut, ich achte auf meinen Körper. Weiter geht’s.
Super laufbarer Trail in 2.000 Meter Höhe, an den Hochgebirgsstauseen vorbei. Klarer Sternenhimmel. Traumhaft. Dann ein langer und steiler Anstieg zum Kapruner Törl. Ein Spaziergang ist es nicht!
Der erste technische Downhill. Extrem anspruchsvoll. Steil, schmal, überall Steine, wenig fester Boden. Der Gegenanstieg zum VP 2 an der Rudolfshütte, wieder anspruchsvoll, extrem steile Abschnitte sehr technisch. Durchatmen, Kräfte sammeln. Bisher 5:30 Stunden Vollgas! Schneller als gedacht und gleichzeitig unerwartet anspruchsvoll. Ein vermeintlich kurzer Anstieg zur Kalser Tauern auf 2.500 m Höhe. Wieder extrem steil und technisch! Fast kaum zu begreifen, dass sich diese fordernden Trails über eine solche Distanz hinziehen.
Der erste sehr, sehr lange Downhill, fast 15 km, hinab nach Kals. Es dämmert, fantastischer Blick auf die Berge. Anders als erwartet kommt mit dem Sonnenaufgang jedoch kein Energieschub, Müdigkeit hält Einzug. Eine kleine Hütte - gefühlt könnte es Kals sein – aber ich habe noch nicht einmal die Hälfte des Downhills hinter mich gebracht. Eine kleine Gruppe von Menschen, fetzige Musik, gute Stimmung, es gibt alkoholfreies Weizenbier. Ich setze mich. Mache meine erste Pause – eigentlich ungeplant. Der Downhill jetzt weniger technisch, ich laufe das Dorfertal hinab, eines der schönsten Alpentäler! Die Anspannung und Konzentration der Nacht lässt nach. Ich bin müde. Ich verliere Plätze. Ja, der Weg wird noch lang werden!
6.45 Uhr ich bin in Kals; erst der dritte VP, 42 km und 2.620 hm liegen bereits hinter -aber noch fast 4.000 hm vor- mir. Seit 8:45 Stunden bin ich unterwegs. Hier liegt mein Drop Bag. Oberschenkel mit Salbe einschmieren. Frisches T-Shirt an, Socken wechseln. Füße eincremen. Lächeln. Mir geht es gut? Ja! Nur ein wenig müde. Mental aber fit. Der Appetit könnte größer sein. Aber ich bin ja nun auch schon etwas länger unterwegs . Ich lasse mir Zeit, viel Zeit zum „Frühstücken“. Trotz verhaltener Geschwindigkeit seit Sonnenaufgang bin ich noch fast eine Stunde schneller als mein anvisierter Zeitplan – wie kann das sein? Hab‘ ich so viele Reserven eingeplant? Bin ich so viel stärker heute unterwegs?
Kals; im letzten Jahr bin ich hier gestartet, auf meiner 57 km Runde nach Kaprun. Aber das waren doch weniger als 4.000 hm im Vorjahr? Die vor mir liegende Strecke kenne ich. Ein Vorteil? Jetzt habe ich schon fast 50 km „in den Knochen“. Um 7.15 Uhr mache ich mich auf den Weg. 7.30 Uhr starten die 57-km Läufer in Kals. Ich denke noch so, „super, 15‘ Vorsprung, das wird voll, wenn die Läufer gleich alle von hinten kommen, aber auch kurzweilig, vielleicht kann ich mich an die langsamen dranhängen, das wäre super“ … als ein Schild kommt … die Strecke verzweigt sich. Oh nein! Ich hatte beim Streckenprofil übersehen, dass „wir“ jetzt noch einen extra Loop drehen müssen. Die Kurve kam hinter Kals und nicht vor Kals. Deshalb war ich bisher so gut unterwegs. Steil begann! Nach der „Frühstückspause“ hat sich das Läuferfeld stark auseinandergezogen. Statt einer erwartet vollen Strecke, bin jetzt vielfach alleine unterwegs. Es wird warm, sehr warm, trotz Wolken. Zum erst Mal bin ich heute auch mental in einem kleinen Tief. Mein visualisierter Rennverlauf passt nun überhaupt nicht mehr zur Realität – und das macht leider langsam. Kann dieser Effekt auch andersherum funktionieren? Werde ich schneller, wenn die Wirklichkeit besser ist als die Erwartung?
Ein kräftezehrender Downhill. Die Wasserflaschen sind längst leer. Das Lucknerhaus, groß im Raceplan eingezeichnet. Doch wo ist der VP – es gibt ihn nicht! Und jetzt geht’s wieder hoch – 800 hm, 5 km – ohne Schatten hinauf zur Glorer Hütte. Ich höre Wasser plätschern. Verlasse den Weg und suche das Rinnsal. An einem kleinen Wasserfall fülle ich meine Trickflaschen auf, das Wasser ist vergleichsweise klar. Bis zur Glorer Hütte war das die beste Wasserstelle! Unklar wie andere Läufer, das überstanden habe. Andere haben in eher schmutzigen Pfützen oder winzigen Rinnsalen versucht an Trinkbares zu gelangen. Nach fast 2,5 Stunden war ich wieder auf der „bekannten“ Strecke aus dem Vorjahr. Natürlich war kein 57 km Läufer mehr da – nichts mit dranhängen. Und ein Zeitplan der jetzt überhaupt nicht mehr aufging. Ein langer Aufstieg zur Glorer Hütte (VP 4). Vier Stunden nachdem ich in Kals losgelaufen bin, komme ich hier an. Im Vorjahr war ich (ohne den extra Loop) nach 1:30 Stunde hier oben. Oh man. Das wird ein deutlich längerer Tag als erhofft.
Dennoch bin ich gut drauf, nur etwas ernüchtert hinsichtlich der deutlichen Zeitabweichung. Die Ausblicke, jetzt auch direkt auf den Großglockner – unbeschreiblich schön.
Und diese Landschaft bleibt. Ich bin jetzt deutlich über 2.500 m ü NN. Die Strecke geht die nächsten Kilometer auf dieser Höhe weiter. Superschöne schmale Trails die überwiegend sehr gut laufbar wären – ich bin zu langsam unterwegs. Verliere hier deutlich Zeit und viele Platzierungen. Gefühlt bin ich körperlich gar nicht am Limit, schaffe es aber nicht, mich zu pushen. Jede Stunde ein Energiegel, das klappt bis jetzt ganz gut. Aber wieder die Müdigkeit und die Sonne– oder spielt jetzt doch die Höhe eine Rolle? Kleine Gegenanstiege sind anstrengend. Ein steiler Downhill zum Glocknerhaus. Immer mit Blick auf den Großglockner. Jetzt muss ich kämpfen. Kurze ebene Passage – nichts mehr mit Laufen. Eigentlich nur ein kleiner Anstieg zum Glocknerhaus. Ich gebe etwas mehr Gas, doch hoppla – der Körper reagiert sofort. Anscheinend habe ich mich bei meinem langsamen Vorankommen doch nicht ausgeruht – sondern mich schon ziemlich am Limit bewegt.
Glocknerhaus. Ich bin etwas erschrocken. Leichte Kreislaufprobleme. Nacken und Oberarme sind rot – trotz 50er Sonnenmilch. Tube ist leer. Zuschauer reichen mir Ersatz. Eincremen. Erstmal raus aus der glühenden Sonnen. Heiße Brühe. Kalte Cola. Kaffee? Trinke ich sonst gerne, bekomme keinen Schluck runter, gieße ihn weg. Noch ein Becher Brühe. Ich weiß was vor mir liegt. Der vorletzte steile Aufstieg zum höchsten Punkt der ganzen (Tor)tour. Ich mache mich wieder auf den Weg. Jetzt bewusst vorsichtig und langsam. Lieber langsam und kontinuierlich, als zu schnell und dann abbrechen müssen. Die Zeit ist doch nebensächlich. Ich will ins Ziel! 72 km habe ich geschafft. 38 km liegen noch vor mir. Aber auch noch 1.750 hm.
Etwas aufbauend ist in dieser Situation, dass nicht nur ich am Kämpfen bin. Tatsächlich überhole ich sogar noch ein paar wenige Läufer. Das ist überwiegend die Nachhut der 57 km Läufer. Die 110er sind sehr weit auseinandergezogen.
Von Euphorie ist nichts zu spüren, jedoch kein Zweifeln, keine negativen Gedanken. Genau hier möchte ich in diesem Moment sein. Hier und jetzt! Es ist hart. Es ist ok!
Die Pfandlscharte, ich hatte ihn bezwungen, den vorletzten steilen Uphill. Jetzt, die nächsten Stunden nur hinunter – wird das einfacher? Zunächst eine willkommene Abwechslung. Ein riesiges, steiles Schneefeld. Handschuhe an, auf den Hosenboden gesetzt und hinunter. Es wird steiler, Fixseile. Gut festhalten. Welche ein kühlender Spaß!
Dann geht’s weiter, wieder sehr steil und anspruchsvoll. Landschaftlich bezaubernd, Wasserfälle, jetzt viel Grün. Mein Kreislauf ist wieder stabil. Jetzt sind es die schmerzenden Oberschenkel und Knie, die mein Tempo stark drosseln. Selbstgesprächsregulation ist ein wichtiges mentales Hilfsmittel beim Ausdauersport. Der innere Dialog, jetzt wäre er das Mittel der Wahl. Doch irgendwie war mein Gesprächspartner heute wenig redselig. Ich bin sehr langsam unterwegs. Versuche immer wieder die Position zu halten, werde aber letztendlich von Einigen überholt. Der Fokus ist eng – ich konzentriere mich auf mein rechtes Ohrläppchen, eine der wenigen Stellen im Körper, die nicht schmerzt. In Gedanken brenne ich mir mit einem Laser ein Ohrloch. Das hilft, lenkt vom wirklichen Schmerz in den Oberschenkeln, den Knien, den Fußgelenken und den Fußsohlen ab.
Obwohl ich weiterhin gut die Energiegels vertrage und konsequent jede Stunde eines nehmen, fühlen sich die Oberschenkel völlig kraftlos an. Die Anstrengung ist groß und die Sonne brennt gnadenlos! Jetzt leichte Forstwege. Ein wenig komme ich ins Laufen. Der Fokus ist jetzt wieder weit. Ich genieße die Landschaft.
Getränkestation in Ferleiten – kurzer Zwischenstopp auf dem langen Downhill. Ey, was ist denn jetzt mit mir los? Gute Musik. Tanzend trabe ich zum Getränkestand. Freudestrahlend, lächelnd. Stolz auf das, was ich bisher geschafft habe. Sehr zufrieden. Energieschub. Naja, bis ich wieder auf der Strecke bin.
Jedoch bin ich mental jetzt völlig wach, sehr zuversichtlich, versuche wieder den Fokus sehr eng zu bekommen. Konzentration auf mich. Aufs Vorwärtskommen.
Das gelingt – einigermaßen. Ich nähere mich einem jungen Läufer. Wir quatschen. Er nennt sein Ziel: 24 Stunden Renndauer – er meint: „leider ist das bei unserem Tempo unerreichbar“. Die Zielzeit, die hatte ich völlig verdrängt, sie war irgendwann nach Kals so weit weg. 24 Stunden? Über 20 km und der heftige Schlussanstieg mit 980 hm lagen noch vor uns. Vollkommen ausgeschlossen, diese Strecke in der verbleibenden Zeit zu schaffen. Mein Bewusstsein meldet sich nicht, keine klare Anweisung „los gib Gas“- aber es kribbelte im Bauch. Da gibt’s ja noch das Unterbewusstsein. Und das fühlte sich wohl gerade etwas vernachlässigt.: „Los, das schaffen wir, die 24 Stunden sind machbar“, konnte ich nicht aussprechen, weil es unmöglich ist und trotzdem laufe ich auf einmal los. Heraus aus dem müden Trott – hinein in den Endspurt – der noch 20 km und 980 hm dauern sollte.
Zur Einordnung: für die 370 mickrigen Höhenmeter und die 10 km von der Glorer Hütte zum Glocknerhaus habe ich 3 Stunden benötigt. Mein Bauch wollte jetzt die verbleibenden 20 km(!) und 980 (!) Höhenmeter in der gleichen Zeit schaffen. Welch ein Irrsinn! Aber egal, das Gefühl war sehr wohlig.
Fusch: der letzte VP. Danach der Anstieg von 980 hm und immer noch 15 km. Ich kannte diesen Streckenabschnitt, war ihn im letzten Jahr gelaufen und vor drei Tagen in der Vorbereitung auch schon einmal – eine Tagestour für einen Wanderer. Es ist 20 Uhr. Ich fülle nur meine beiden Trinkflaschen auf. Keine Pause! Sofort geht’s weiter, ich bin ungeduldig. Warum? – den Weg in 3 Stunden zu schaffen – unmöglich! Sofort steil hoch. Alles bekannt. Der Anstieg liegt jetzt zum Glück bereits im Schatten. Deutlich mehr Läufer auf der Strecke. Langsam sammele ich einige 57 km Läufer ein. Ich bin wach, ich bin stark. Kraftvoller Stockeinsatz. Der Körper spielt mit. Und jetzt der gegenteilige Effekt, im Vergleich zur Rennmitte – meine Erwartung an diese Schlussetappe: Es wird sehr hart. Mein Körpergefühl? Deutlich besser als die Erwartung – das macht schnell. Euphorie! Ich habe die meisten Höhenmeter geschafft. Jetzt Forstwege, teilweise leicht bergab. Ich laufe? NEIN!!! ICH FLIEGE! Nach über 22 Stunden fühle ich mich so, als starte ich gerade einen 10 km Lauf. Blick auf die Sportuhr: Pace 4:20 min/km. Ich bin völlig im Flow – mit jedem Läufer, den ich überhole, steigt das berauschende Gefühl. Viele können nur noch gehen. Ein schneller Läufer vor mir – ich fliege an ihm vorbei. Ich behalte den Rhythmus. Gegenanstieg – auch den bewältige ich problemlos. Ich bin im Flow. Ein Runners Hight par excellence. Ein ganz seltenes Gefühl. Allmachtsgedanken – fast schon beängstigend. Nichts kann mich aufhalten. Der Kopf ist ausgeschaltet. Ich werde nur noch von Hormonen gesteuert. Ich träume. Es ist alles nicht real!
Es wird dunkel. Der letzte Downhill nach Kaprun. Steil durch einen Wald. Meine Stirnlampe? Liegt im Dropbag in Kals – ich habe nur eine kleine Notlampe dabei. Zum Laufen zu dunkel. Zweige, Wurzeln glitschiger Waldboden. Ich laufe weiter, ich stürze mich hinab – im Glauben nichts kann mich aufhalten. Ich springe, renne an weiteren Läufern vorbei - sturzfrei aus dem Wald hinaus. Kurze Asphaltpassage bis zum Ziel. Ich fliege!!!! Ich fliege. Ich habe es geschafft! Welch ein Gefühl. Um 21.22 Uhr, nach 23 Stunden und 22 Minuten bin ich im Ziel. Gute Stimmung. Viele Leute, denn gerade ist die Siegerehrung aller Läufe. Laute Musik. Ich bin im Ziel! Glücklich. Erfüllt. Völlig berauscht! Der leer gebrannte Kopf – er wird gefüllt mit Freude!
Ich bin völlig nassgeschwitzt. „Betrunken“ vom Endorphin Cocktail. Eine kurze Nachricht an die WhatsApp Gruppe. Ein kurzer Blick auf den Chat Verlauf mit den lieben Menschen, die tatsächlich meinen Lauf mit verfolgt haben… mir fehlen die Worte. Ich schwebe auf Wolke 7.
Meine Verfassung bleibt. Mir schmecken die Nudeln, ich genieße das Finisher Bier! Ein gewaltiges Gewitter zieht auf. Ich bin (fast) rechtzeitig im Auto. Kurze Fahrt zum Quartier im Nachbarort. Ausgiebige Dusche. Ins Bett – und ich schlafe gut!
Der Großglockner Ultratrail – er ist einer der härtesten Trailläufe in den Alpen! Die Auf und Abs, die Hochs und Tiefs in den 24 Stunden spiegeln sich gut in den Zwischenzeiten wieder. Zwischen Glorer Hütte und Glocknerhaus hatte ich die 215. Zwischenzeit. Von Fusch nach Kaprun lag ich in den Top 20!
Am Ende habe ich Platz 100 errungen. Ca. 300 sind mit mir gestartet. 95 haben das Ziel nicht erreicht.
Ein intensives Erlebnis! Mehr geht nicht!
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