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24. Verdener Stadt-Lauf
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- Geschrieben von: Daniela
- Kategorie: Laufen
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Sven, Kerstin, Dani - 5 km; Thorsten, Ulli - 10 km
von Daniela
Am 30.08 richtete der LGKV wieder den Stadtlauf aus.
Bei bestem (Lauf-) Wetter startete der Abend um 18.30 Uhr mit den 3 x 900 m Staffelwettbewerben.
Den Anfang machten die Klassen 1-4. Lautstark angefeuert durch Familien, Freunde und Mitschüler,
die an der zuschauerfreundlichen Strecke mitfieberten. Es war Freude pur dabei zuzusehen, wie sie
dann glücklich den Wechsel und das Ziel erreichten. Meine Tochter Antonia konnte sich später mit
ihrem Team (Klassen 5-8) den 3. Platz erkämpfen.
Das hat mich auf jeden Fall schon mal in die richtige Wettkampfstimmung gebracht und mich für
meinen Lauf motiviert.
Um 19.30 standen dann Kerstin, Sven und ich an der Startlinie. Ich war sicher ähnlich aufgeregt wie
die Kids zuvor. Denn in diesem Jahr war mir mein Heimwettkampf sehr wichtig. Gut vorbereitet, mit
Fanclub in der Fußgängerzone, wollte ich unbedingt eine neue Bestzeit laufen.
Also Vollgas und los! Sven überholte mich recht locker und dranbleiben war für mich unmöglich.
Zwei Runden entlang der Aller, durch die Fußgängerzone und am Dom vorbei - eine malerische
Kulisse! Entlang an vielen Zuschauern die Stimmung machten, Freunden, Arbeitskolleginnen und
Musik, wurde ich und jeder der anderen Starter immer wieder gepusht.
1.500 m vorm Ziel rief Thorsten mir zu, dass mir die vierte Frau auf den Fersen ist, ich mich nicht
umsehen und nicht langsamer werden darf. Vielleicht habe ich ganz leise etwas geflucht, hab‘ mich
aber an seine motivierenden Worte gehalten und konnte mich dann tatsächlich sehr über den 3.Platz
mit neuer persönlicher Bestzeit freuen.
Kerstin hat in einer super Zeit (23:44 min) nur sehr knapp die Top 10 Platzierung verpasst. In ihrer
Altersklasse hat sie den 2. Platz errungen.
Sven hätte wohl ganz gerne die 20 vorn stehen gehabt. Bei seiner hervorragenden Zeit von 21:16 min
auf dieser anspruchsvollen Strecke, ganz sicher kein Raum für Unzufriedenheit.
Um 20.15 Uhr fiel der Startschuss zum 10 km Lauf
Ganz vorne an der Startlinie bekannte Gesichter. Der Favorit Dominik Möller und der Sieger des
Kleeblattultras, unser lieber Norman Osterburg und Thorsten.
In der einsetzenden Dunkelheit hieß es jetzt 4 Runden zu absolvieren. Für uns als Zuschauer war es
super den Verlauf immer wieder zu analysieren und zu beobachten. Thorsten lag lange auf Rang 4,
der Abstand zum dritten Mann recht groß, sodass er sogar ein Begleitrad des CCV (die hervorragend
für die Absicherung der Laufstrecke und Ankündigung der Läufer gesorgt haben) bei sich hatte. Auf
der letzten Runde sahen wir hinter den beiden Führenden die Lichter des Begleitrades. Wer lief
dahinter? Die Freude war riesig, als Thorsten dann als Dritter an seinem Fanclub vorbeilief. Er
überquerte die Ziellinie in einer Zeit von 38:10 min und machte es somit seiner Nichte und Schwester
gleich.
Inzwischen war es dunkel, die Stimmung und Atmosphäre auf der Stecke sehr besonders schön. Ulli,
die zuvor fleißig Radbegleitung mit ihrem CCV Team gemacht hat, entschied sich spontan die 10 km
in Angriff zu nehmen und konnte nach 01:09 Stunde die Stimmung im Ziel genießen und stolz auf AK
Platz 2 sein!
Michael, der am frühen Abend bereits seinen Sohn beim Staffellauf angefeuert hatte, blieb bis zum
Schluss, um sich mit uns zu freuen.
Beim gemütlichen Abschluss mit Getränken und Leckereien hat Norman dann noch die Teilnahme am
Kleeblattultra am 28.09. bestätigt. Ein perfekter Abend.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Veranstalter und allen Helfenden für eine außergewöhnlich
schöne Veranstaltung mit perfekter Organisation.
TVL-MIX 4. Liga Wettkampf / 22. Bokeloher Stadtsparkassen Triathlon
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- Geschrieben von: Stephan
- Kategorie: Triathlon
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von Stephan
Am Sonntag, den 01.09.24 starteten wir mit 10 Triathleten in Bokeloh. Die Stimmung bei uns war wieder einmal super. Alle Athleten hatten ein Lächeln im Gesicht.
Bei sonnigen 26 Grad fiel für uns alle um 11:55 Uhr der Startschuss. Gegenüber den anderen Ligawettkämpfen wird hier im Freibad geschwommen. Schöne 50 Meter Bahnen mussten 14-mal absolviert werden.
Danach ging es auf die sehr anspruchsvolle Radstrecke. Wir durften auf den 20 Km drei ziemlich intensive Anstiege bewältigen. Beim 1. Anstieg wurde ich frecher Weise von älteren Leuten mit einem E-Rad überholt. Dafür haben die Abfahrten umso mehr Spaß gemacht.
Runter vom Rad und rauf die Laufstrecke. Beine waren schwer, die Sonne brannte. Zuschauerfreundlich sind wir viermal auf einem Rundkurs gelaufen. Nach jeder Runde konnten wir uns an der Verpflegungsstation mit Wasser versorgen und uns abkühlen.
Jeder gab von uns alles und kam abgekämpft, zufrieden ins Ziel. ☺
Insgesamt belegten wir mit der Mannschaft einen sehr starken 7. Platz.
Im Anschluss saßen wir noch gemütlich mit Kaffee und Kuchen nett zusammen.
Arendsee Open Water am 18.08.2024 …wenn schon ein Schwimmevent, dann auch gleich die Langdistanz
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- Geschrieben von: Lisa
- Kategorie: Schwimmen
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von Lisa
,,Es sind noch Plätze frei!“ - diese 5 Worte von Jörg waren das Erste, das ich von diesem Event mitbekam. Mehr musste ich allerdings auch nicht hören, um davon begeistert zu sein.
Schwimmen macht mir wirklich Spaß und ich fand, dass es für mich ein gutes Training wäre…nicht nur körperlich, sondern auch mental. Alle, die mit mir schon im Freiwasser geschwommen sind, wissen, dass ich jedem Lebewesen im Wasser, egal ob Pflanze oder Tier, zutiefst misstraue.
In Kombination mit einer lebhaften Fantasie und vielen geschauten schlechten Filmen, fällt es mir fast immer sehr schwer in das undurchsichtige Wasser zu starren, ohne zu wissen, was unter mir ist.
Dagegen muss etwas unternommen werden…warum dann nicht 3,8km in einem unbekannten See schwimmen ? In meinen Augen der perfekte Plan.
Also trafen wir uns gegen 10 Uhr am 18.08 mit Jörg und Wenke beim Check-In am Arendsee. Mir gefiel es sofort. Kein super großes Event, aber doch so, dass es ein wenig was zu schauen gab. Außerdem war das Ambiente einfach nur wunderschön.
Ein toller Sandstrand, das wunderbar klare Wasser und schon einige Schwimmer, die geschäftig umherliefen. Trotz des angekündigten Regens, blieb es trocken und das Wasser hatte kuschelige 23,7 Grad. Trotzdem entschieden wir drei uns, mit Neo zu schwimmen.
Nach einer kurzen Wettkampfbesprechung durften wir schon einmal bis zur markierten Linie ins Wasser gehen. Ich sortierte mich vorsichtshalber etwas weiter hinten ein. Zum einen gefällt es mir nicht überholt zu werden und zum anderen wollte ich mich ohne Gedrängel in meinen Rhythmus eingrooven.
Als der Startschuss erklang und alle loswuselten, hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Ich zwang mich bewusst ruhig zu schwimmen und gleichmäßig zu atmen. Hat super funktioniert. Ich feierte den ersten Erfolg in meinem Kopf und beglückwünschte mich dazu, das erste Hindernis elegant umschifft zu haben.
So schwamm ich genüsslich vor mich hin und war mit mir und der Welt im reinen. Nach einiger Zeit merkte ich jedoch, dass der Abstand zu den ersten Startern immer größer wurde. Das deprimierte mich zwar etwas, aber es war ja einkalkuliert. Auf einmal fühlte ich mich aber doch sehr allein auf dem riesigen See.
Außer meinen eigenen Schwimmgeräuschen, war nichts zu hören. Ich versuchte etwas nach hinten zu schauen, um einzuschätzen, wie viel noch nach mir kamen. Ich konnte niemanden sehen… mir kam die erschreckende Erkenntnis, dass ich die letzte sein musste. Ich war maßlos enttäuscht von mir.
Um die Stimmung nicht ganz kippen zu lassen versuchte ich mir alles schön zu reden: ,,Irgendjemand muss ja der Letzte sein‘‘, ,,Dabei sein ist alles‘‘…,,Dass man die Strecke überhaupt schafft, ist schon eine Leistung‘‘ … Aber ich konnte mich nicht so wirklich überzeugen.
Da ich mich alleine auf weiter Flur befand und undefinierbare Blasen unter mir aufstiegen, drohte auch meine Fantasie mit mir durchzugehen….fingen Horrorfilme nicht auch immer so an ? Zum Glück kam dann endlich die Wendeboje bevor die große Panik ausbrechen konnte…hätte aber eh keiner mitbekommen….es war ja keiner da.
Als ich also in die entgegengesetzte Richtung schwamm, fiel mir auf, dass ich doch nicht die Letzte war…bei weitem nicht. Erleichterung kann so schön sein. Außerdem verlieh sie mir neue Kraft und ich hatte den Eindruck schneller durch die Fluten zu paddeln. Ich schaffte es sogar noch einen Schwimmer zu überholen. Ein großer Erfolg für mich. Trotzdem zog sich der Rückweg gewaltig. Immer, wenn ich eine Boje erreicht hatte, entdeckte ich weit dahinter eine weitere Boje…es hörte einfach nicht auf.
Doch alles hat ja bekanntlich ein Ende…auch diese Schwimmstrecke. Unverschämterweise wollte mich doch der Schwimmer , den ich überholt hatte, kurz vor der Ziellinie wieder an mir vorbei ziehen. Das konnte ich ja nun wirklich nicht zulassen. Also endete mein 1. Langdistanzschwimmen doch tatsächlich mit einem Sprint.
Keine Sorge, ich habe mit einer Zeit von 1:31:29 gewonnen….30 Minuten schneller, als ich gedacht habe….anscheinend bin ich ein Tiefstapler. Der Triumph hielt aber nur so lange an, bis ich mich hinstellte. Da merkte ich doch, wie sehr ich mich verausgabt habe und torkelte etwas benommen an Land, auf der Suche nach einer Sitzmöglichkeit.
Trotzdem nahm ich mit Stolz die Medaille entgegen und die erstaunten Ausrufe von Jonny und Jörg, die eindeutig noch nicht mit mir gerechnet hatten.
Jörg ist in einer phänomenalen Zeit, von 1:12:52 ins Ziel gekommen. 5 Minuten schneller als bei seinem IronMan. Auch Jonny hat es geschafft seine Traumzeit von 1:30 Stunden zu unterbieten, mit 1:27:45 .
Was für ein Erfolg für uns alle. Mit Wenke als gute Fotografin haben wir jetzt auch schöne Bilder als Erinnerung.
Ein toller Tag und ein tolles Event.
26.07.2024: Der Großglockner Ultra-Trail (GGUT); 110 km; 6.500 Höhenmeter - einmal komplett um den höchsten Berg Österreichs
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- Geschrieben von: Thorsten
- Kategorie: Laufen
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von Thorsten
Erfahrung? Routine? Habe ich geglaubt, dass diese Begriffe jemals eine Bedeutung bei einem Ultralauf haben? Zumindest jetzt ist mir klar: Ein Ultralauf im Hochgebirge ist niemals vergleichbar! Nichts ist planbar, vorhersehbar. In einem Lauf von 24 Stunden passiert so viel. Die Strecke, das Wetter, das Wechselbad meiner physischen und mentalen Verfassung.
Aber eines bleibt gleich: Da ist zunächst der besondere Spirit der Trailrunner. Die prickelnde Stimmung der Trailläufer in den Tagen und Stunden vor dem Start und ganz intensiv auch während des Laufens. Wir laufen im Dunklen los, eine ganze Nacht hindurch, hinauf ins Hochgebirge, jeder ist aufgeregt, sehnt das große Abenteuer herbei – die Energie ist spürbar.
Und dann ist da die unglaubliche Landschaft. In den Stunden der Dunkelheit nur erahnend. Die Sterne, der Mond, welch eine Szenerie. Volle Konzentration auf den schmalen, technischen Trails. In der Dunkelheit fällt es leicht ausschließlich „bei sich zu sein“ – mit Kraft bergauf. Keine Sekunde Pause – nur an den wenigen Verpflegungspunkten. Die Dämmerung, die Sonne, Wärme, später Hitze – und immer wieder unglaublich schöne Blicke auf die Berge! Die Perspektive, sie wechselt im Minutentakt und jedes Mal bin ich von Neuem begeistert – welch eine Aussicht. Ich darf hier sein! Mir geht’s gut. Dieses Gefühl ist ganz fest verankert.
Am Freitag um 22 Uhr wurde der GGUT in Kaprun gestartet und dort bin ich am Samstagabend auch wieder angekommen. Dazwischen lagen viele, sehr viele einmalige Stunden, meine Stunden. In diesen Stunden gab es nichts außer diesem Lauf, absoluter Fokus. Im Ziel ist der Kopf leer, ausgeglüht, wie in einem Töpferofen, kein Staubkorn, nichts, alles ausgebrannt. Dieses Vakuum bietet mit Überschreiten der Ziellinie viel Platz, um gefüllt zu werden. Gefüllt mit Freude, Glück, Zufriedenheit, Dankbarkeit, Erfüllung und Frieden. Mit Sonne und Lachen. Das ist ein Teil der Faszination Ausdauersport.
Um das erleben zu dürfen ist ein wenig Schweiß nötig. Wie viel? Wollt ihr es wissen? Na dann: Ich nehme euch mal mit auf diesen Ritt.
22 Uhr, kurze Hose, kurzes T-Shirt, lauer Sommerabend. Berauschende Atmosphäre. Wir sind 268 Helden. Fühle mich gut. Die ersten Kilometer, Asphalt, nur leichte Steigung. Alle laufen viel zu schnell los. Doch zum Glück wird es schnell steil. Wir gehen zum Speed-Hiking über, statt zu laufen. Dicht an dicht geht’s bergauf. Die Pulswerte sind zu hoch, kaum Platz zur Seite zu gehen, und wo will ich mich dann wieder einfädeln? Abwarten, vielleicht wird der Trail breiter. 16 km; 1.325 hm; erster Verpflegungspunkt (VP) Moserboden. 2:30 Stunden unterwegs – ohne jemanden vor zu lassen. Es ist 0.30 Uhr. Trinkflaschen auffüllen. Ich fühle mich gut, ich achte auf meinen Körper. Weiter geht’s.
Super laufbarer Trail in 2.000 Meter Höhe, an den Hochgebirgsstauseen vorbei. Klarer Sternenhimmel. Traumhaft. Dann ein langer und steiler Anstieg zum Kapruner Törl. Ein Spaziergang ist es nicht!
Der erste technische Downhill. Extrem anspruchsvoll. Steil, schmal, überall Steine, wenig fester Boden. Der Gegenanstieg zum VP 2 an der Rudolfshütte, wieder anspruchsvoll, extrem steile Abschnitte sehr technisch. Durchatmen, Kräfte sammeln. Bisher 5:30 Stunden Vollgas! Schneller als gedacht und gleichzeitig unerwartet anspruchsvoll. Ein vermeintlich kurzer Anstieg zur Kalser Tauern auf 2.500 m Höhe. Wieder extrem steil und technisch! Fast kaum zu begreifen, dass sich diese fordernden Trails über eine solche Distanz hinziehen.
Der erste sehr, sehr lange Downhill, fast 15 km, hinab nach Kals. Es dämmert, fantastischer Blick auf die Berge. Anders als erwartet kommt mit dem Sonnenaufgang jedoch kein Energieschub, Müdigkeit hält Einzug. Eine kleine Hütte - gefühlt könnte es Kals sein – aber ich habe noch nicht einmal die Hälfte des Downhills hinter mich gebracht. Eine kleine Gruppe von Menschen, fetzige Musik, gute Stimmung, es gibt alkoholfreies Weizenbier. Ich setze mich. Mache meine erste Pause – eigentlich ungeplant. Der Downhill jetzt weniger technisch, ich laufe das Dorfertal hinab, eines der schönsten Alpentäler! Die Anspannung und Konzentration der Nacht lässt nach. Ich bin müde. Ich verliere Plätze. Ja, der Weg wird noch lang werden!
6.45 Uhr ich bin in Kals; erst der dritte VP, 42 km und 2.620 hm liegen bereits hinter -aber noch fast 4.000 hm vor- mir. Seit 8:45 Stunden bin ich unterwegs. Hier liegt mein Drop Bag. Oberschenkel mit Salbe einschmieren. Frisches T-Shirt an, Socken wechseln. Füße eincremen. Lächeln. Mir geht es gut? Ja! Nur ein wenig müde. Mental aber fit. Der Appetit könnte größer sein. Aber ich bin ja nun auch schon etwas länger unterwegs . Ich lasse mir Zeit, viel Zeit zum „Frühstücken“. Trotz verhaltener Geschwindigkeit seit Sonnenaufgang bin ich noch fast eine Stunde schneller als mein anvisierter Zeitplan – wie kann das sein? Hab‘ ich so viele Reserven eingeplant? Bin ich so viel stärker heute unterwegs?
Kals; im letzten Jahr bin ich hier gestartet, auf meiner 57 km Runde nach Kaprun. Aber das waren doch weniger als 4.000 hm im Vorjahr? Die vor mir liegende Strecke kenne ich. Ein Vorteil? Jetzt habe ich schon fast 50 km „in den Knochen“. Um 7.15 Uhr mache ich mich auf den Weg. 7.30 Uhr starten die 57-km Läufer in Kals. Ich denke noch so, „super, 15‘ Vorsprung, das wird voll, wenn die Läufer gleich alle von hinten kommen, aber auch kurzweilig, vielleicht kann ich mich an die langsamen dranhängen, das wäre super“ … als ein Schild kommt … die Strecke verzweigt sich. Oh nein! Ich hatte beim Streckenprofil übersehen, dass „wir“ jetzt noch einen extra Loop drehen müssen. Die Kurve kam hinter Kals und nicht vor Kals. Deshalb war ich bisher so gut unterwegs. Steil begann! Nach der „Frühstückspause“ hat sich das Läuferfeld stark auseinandergezogen. Statt einer erwartet vollen Strecke, bin jetzt vielfach alleine unterwegs. Es wird warm, sehr warm, trotz Wolken. Zum erst Mal bin ich heute auch mental in einem kleinen Tief. Mein visualisierter Rennverlauf passt nun überhaupt nicht mehr zur Realität – und das macht leider langsam. Kann dieser Effekt auch andersherum funktionieren? Werde ich schneller, wenn die Wirklichkeit besser ist als die Erwartung?
Ein kräftezehrender Downhill. Die Wasserflaschen sind längst leer. Das Lucknerhaus, groß im Raceplan eingezeichnet. Doch wo ist der VP – es gibt ihn nicht! Und jetzt geht’s wieder hoch – 800 hm, 5 km – ohne Schatten hinauf zur Glorer Hütte. Ich höre Wasser plätschern. Verlasse den Weg und suche das Rinnsal. An einem kleinen Wasserfall fülle ich meine Trickflaschen auf, das Wasser ist vergleichsweise klar. Bis zur Glorer Hütte war das die beste Wasserstelle! Unklar wie andere Läufer, das überstanden habe. Andere haben in eher schmutzigen Pfützen oder winzigen Rinnsalen versucht an Trinkbares zu gelangen. Nach fast 2,5 Stunden war ich wieder auf der „bekannten“ Strecke aus dem Vorjahr. Natürlich war kein 57 km Läufer mehr da – nichts mit dranhängen. Und ein Zeitplan der jetzt überhaupt nicht mehr aufging. Ein langer Aufstieg zur Glorer Hütte (VP 4). Vier Stunden nachdem ich in Kals losgelaufen bin, komme ich hier an. Im Vorjahr war ich (ohne den extra Loop) nach 1:30 Stunde hier oben. Oh man. Das wird ein deutlich längerer Tag als erhofft.
Dennoch bin ich gut drauf, nur etwas ernüchtert hinsichtlich der deutlichen Zeitabweichung. Die Ausblicke, jetzt auch direkt auf den Großglockner – unbeschreiblich schön.
Und diese Landschaft bleibt. Ich bin jetzt deutlich über 2.500 m ü NN. Die Strecke geht die nächsten Kilometer auf dieser Höhe weiter. Superschöne schmale Trails die überwiegend sehr gut laufbar wären – ich bin zu langsam unterwegs. Verliere hier deutlich Zeit und viele Platzierungen. Gefühlt bin ich körperlich gar nicht am Limit, schaffe es aber nicht, mich zu pushen. Jede Stunde ein Energiegel, das klappt bis jetzt ganz gut. Aber wieder die Müdigkeit und die Sonne– oder spielt jetzt doch die Höhe eine Rolle? Kleine Gegenanstiege sind anstrengend. Ein steiler Downhill zum Glocknerhaus. Immer mit Blick auf den Großglockner. Jetzt muss ich kämpfen. Kurze ebene Passage – nichts mehr mit Laufen. Eigentlich nur ein kleiner Anstieg zum Glocknerhaus. Ich gebe etwas mehr Gas, doch hoppla – der Körper reagiert sofort. Anscheinend habe ich mich bei meinem langsamen Vorankommen doch nicht ausgeruht – sondern mich schon ziemlich am Limit bewegt.
Glocknerhaus. Ich bin etwas erschrocken. Leichte Kreislaufprobleme. Nacken und Oberarme sind rot – trotz 50er Sonnenmilch. Tube ist leer. Zuschauer reichen mir Ersatz. Eincremen. Erstmal raus aus der glühenden Sonnen. Heiße Brühe. Kalte Cola. Kaffee? Trinke ich sonst gerne, bekomme keinen Schluck runter, gieße ihn weg. Noch ein Becher Brühe. Ich weiß was vor mir liegt. Der vorletzte steile Aufstieg zum höchsten Punkt der ganzen (Tor)tour. Ich mache mich wieder auf den Weg. Jetzt bewusst vorsichtig und langsam. Lieber langsam und kontinuierlich, als zu schnell und dann abbrechen müssen. Die Zeit ist doch nebensächlich. Ich will ins Ziel! 72 km habe ich geschafft. 38 km liegen noch vor mir. Aber auch noch 1.750 hm.
Etwas aufbauend ist in dieser Situation, dass nicht nur ich am Kämpfen bin. Tatsächlich überhole ich sogar noch ein paar wenige Läufer. Das ist überwiegend die Nachhut der 57 km Läufer. Die 110er sind sehr weit auseinandergezogen.
Von Euphorie ist nichts zu spüren, jedoch kein Zweifeln, keine negativen Gedanken. Genau hier möchte ich in diesem Moment sein. Hier und jetzt! Es ist hart. Es ist ok!
Die Pfandlscharte, ich hatte ihn bezwungen, den vorletzten steilen Uphill. Jetzt, die nächsten Stunden nur hinunter – wird das einfacher? Zunächst eine willkommene Abwechslung. Ein riesiges, steiles Schneefeld. Handschuhe an, auf den Hosenboden gesetzt und hinunter. Es wird steiler, Fixseile. Gut festhalten. Welche ein kühlender Spaß!
Dann geht’s weiter, wieder sehr steil und anspruchsvoll. Landschaftlich bezaubernd, Wasserfälle, jetzt viel Grün. Mein Kreislauf ist wieder stabil. Jetzt sind es die schmerzenden Oberschenkel und Knie, die mein Tempo stark drosseln. Selbstgesprächsregulation ist ein wichtiges mentales Hilfsmittel beim Ausdauersport. Der innere Dialog, jetzt wäre er das Mittel der Wahl. Doch irgendwie war mein Gesprächspartner heute wenig redselig. Ich bin sehr langsam unterwegs. Versuche immer wieder die Position zu halten, werde aber letztendlich von Einigen überholt. Der Fokus ist eng – ich konzentriere mich auf mein rechtes Ohrläppchen, eine der wenigen Stellen im Körper, die nicht schmerzt. In Gedanken brenne ich mir mit einem Laser ein Ohrloch. Das hilft, lenkt vom wirklichen Schmerz in den Oberschenkeln, den Knien, den Fußgelenken und den Fußsohlen ab.
Obwohl ich weiterhin gut die Energiegels vertrage und konsequent jede Stunde eines nehmen, fühlen sich die Oberschenkel völlig kraftlos an. Die Anstrengung ist groß und die Sonne brennt gnadenlos! Jetzt leichte Forstwege. Ein wenig komme ich ins Laufen. Der Fokus ist jetzt wieder weit. Ich genieße die Landschaft.
Getränkestation in Ferleiten – kurzer Zwischenstopp auf dem langen Downhill. Ey, was ist denn jetzt mit mir los? Gute Musik. Tanzend trabe ich zum Getränkestand. Freudestrahlend, lächelnd. Stolz auf das, was ich bisher geschafft habe. Sehr zufrieden. Energieschub. Naja, bis ich wieder auf der Strecke bin.
Jedoch bin ich mental jetzt völlig wach, sehr zuversichtlich, versuche wieder den Fokus sehr eng zu bekommen. Konzentration auf mich. Aufs Vorwärtskommen.
Das gelingt – einigermaßen. Ich nähere mich einem jungen Läufer. Wir quatschen. Er nennt sein Ziel: 24 Stunden Renndauer – er meint: „leider ist das bei unserem Tempo unerreichbar“. Die Zielzeit, die hatte ich völlig verdrängt, sie war irgendwann nach Kals so weit weg. 24 Stunden? Über 20 km und der heftige Schlussanstieg mit 980 hm lagen noch vor uns. Vollkommen ausgeschlossen, diese Strecke in der verbleibenden Zeit zu schaffen. Mein Bewusstsein meldet sich nicht, keine klare Anweisung „los gib Gas“- aber es kribbelte im Bauch. Da gibt’s ja noch das Unterbewusstsein. Und das fühlte sich wohl gerade etwas vernachlässigt.: „Los, das schaffen wir, die 24 Stunden sind machbar“, konnte ich nicht aussprechen, weil es unmöglich ist und trotzdem laufe ich auf einmal los. Heraus aus dem müden Trott – hinein in den Endspurt – der noch 20 km und 980 hm dauern sollte.
Zur Einordnung: für die 370 mickrigen Höhenmeter und die 10 km von der Glorer Hütte zum Glocknerhaus habe ich 3 Stunden benötigt. Mein Bauch wollte jetzt die verbleibenden 20 km(!) und 980 (!) Höhenmeter in der gleichen Zeit schaffen. Welch ein Irrsinn! Aber egal, das Gefühl war sehr wohlig.
Fusch: der letzte VP. Danach der Anstieg von 980 hm und immer noch 15 km. Ich kannte diesen Streckenabschnitt, war ihn im letzten Jahr gelaufen und vor drei Tagen in der Vorbereitung auch schon einmal – eine Tagestour für einen Wanderer. Es ist 20 Uhr. Ich fülle nur meine beiden Trinkflaschen auf. Keine Pause! Sofort geht’s weiter, ich bin ungeduldig. Warum? – den Weg in 3 Stunden zu schaffen – unmöglich! Sofort steil hoch. Alles bekannt. Der Anstieg liegt jetzt zum Glück bereits im Schatten. Deutlich mehr Läufer auf der Strecke. Langsam sammele ich einige 57 km Läufer ein. Ich bin wach, ich bin stark. Kraftvoller Stockeinsatz. Der Körper spielt mit. Und jetzt der gegenteilige Effekt, im Vergleich zur Rennmitte – meine Erwartung an diese Schlussetappe: Es wird sehr hart. Mein Körpergefühl? Deutlich besser als die Erwartung – das macht schnell. Euphorie! Ich habe die meisten Höhenmeter geschafft. Jetzt Forstwege, teilweise leicht bergab. Ich laufe? NEIN!!! ICH FLIEGE! Nach über 22 Stunden fühle ich mich so, als starte ich gerade einen 10 km Lauf. Blick auf die Sportuhr: Pace 4:20 min/km. Ich bin völlig im Flow – mit jedem Läufer, den ich überhole, steigt das berauschende Gefühl. Viele können nur noch gehen. Ein schneller Läufer vor mir – ich fliege an ihm vorbei. Ich behalte den Rhythmus. Gegenanstieg – auch den bewältige ich problemlos. Ich bin im Flow. Ein Runners Hight par excellence. Ein ganz seltenes Gefühl. Allmachtsgedanken – fast schon beängstigend. Nichts kann mich aufhalten. Der Kopf ist ausgeschaltet. Ich werde nur noch von Hormonen gesteuert. Ich träume. Es ist alles nicht real!
Es wird dunkel. Der letzte Downhill nach Kaprun. Steil durch einen Wald. Meine Stirnlampe? Liegt im Dropbag in Kals – ich habe nur eine kleine Notlampe dabei. Zum Laufen zu dunkel. Zweige, Wurzeln glitschiger Waldboden. Ich laufe weiter, ich stürze mich hinab – im Glauben nichts kann mich aufhalten. Ich springe, renne an weiteren Läufern vorbei - sturzfrei aus dem Wald hinaus. Kurze Asphaltpassage bis zum Ziel. Ich fliege!!!! Ich fliege. Ich habe es geschafft! Welch ein Gefühl. Um 21.22 Uhr, nach 23 Stunden und 22 Minuten bin ich im Ziel. Gute Stimmung. Viele Leute, denn gerade ist die Siegerehrung aller Läufe. Laute Musik. Ich bin im Ziel! Glücklich. Erfüllt. Völlig berauscht! Der leer gebrannte Kopf – er wird gefüllt mit Freude!
Ich bin völlig nassgeschwitzt. „Betrunken“ vom Endorphin Cocktail. Eine kurze Nachricht an die WhatsApp Gruppe. Ein kurzer Blick auf den Chat Verlauf mit den lieben Menschen, die tatsächlich meinen Lauf mit verfolgt haben… mir fehlen die Worte. Ich schwebe auf Wolke 7.
Meine Verfassung bleibt. Mir schmecken die Nudeln, ich genieße das Finisher Bier! Ein gewaltiges Gewitter zieht auf. Ich bin (fast) rechtzeitig im Auto. Kurze Fahrt zum Quartier im Nachbarort. Ausgiebige Dusche. Ins Bett – und ich schlafe gut!
Der Großglockner Ultratrail – er ist einer der härtesten Trailläufe in den Alpen! Die Auf und Abs, die Hochs und Tiefs in den 24 Stunden spiegeln sich gut in den Zwischenzeiten wieder. Zwischen Glorer Hütte und Glocknerhaus hatte ich die 215. Zwischenzeit. Von Fusch nach Kaprun lag ich in den Top 20!
Am Ende habe ich Platz 100 errungen. Ca. 300 sind mit mir gestartet. 95 haben das Ziel nicht erreicht.
Ein intensives Erlebnis! Mehr geht nicht!
Nordseemann Wilhelmshaven 10.08.2024
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- Geschrieben von: Jonny
- Kategorie: Triathlon
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von Jonny
Es war soweit: TVL-Wettkampf Nr.3 stand an. Nachdem das Event letztes Jahr buchstäbliches ins Wasser gefallen und aufgrund von plötzlich auftretenden Regenmassen vor Ort abgesagt wurde, gab es heute perfektes Wetter. Angenehmer Sonnenschein, ab und zu Wolken, milde Temperaturen und ein gut gelauntes Team formten einen erfolgreichen Wettkampftag – wie erfolgreich es sogar werden sollte, hat uns am Ende alle überrascht… aber dazu später mehr.
Das Jagdrennen:
Das Besondere am Start in Wilhelmshaven ist das vorangehende Jagdrennen, welches die Startplatzierungen für den eigentlichen Wettkampf entscheidet. Jedes Team stellt eine Staffel aus 3 Männern und einer Frau, von denen jeder folgende Sprinteinheit vor sich hat: 250 Meter Schwimmen, 1.000 Meter Laufen, den Partner abklatschen und das ganze möglichst schnell.
Dani war an dem Tag bereit sich im Ems-Jade-Kanal mit den anderen 14 delegierten Teamstartern zu prügeln und begann als erste im Wasserstart. Während im normalen Wettkampf alles etwas sachter zugeht, sah man wie bei dem Jagdrennen ein ganz anderes Tempo, ein Jagdtempo, angeschlagen wurde! Dani „schlug“ sich im Wasser sehr gut und durfte nach wenigen Minuten das Startnummernband und Schuhe anlegen, um den einen Kilometer zu sprinten und an Henni zu übergeben.
Der legte weiter vor und übergab an mich, wobei ich sowas zum ersten Mal mitmachte – Oha, war das brutal.
Den Puls von jetzt auf gleich so hochzutreiben ohne sich vorher einzuschwimmen, das war ungewohnt. Da halfen vorher auch die paar Liegestütze und Kniebeuge nicht so sehr.
Aus dem Wasser raus in Richtung Schuhe war ich froh, dass man nur geradeauslaufen musste, denn wie andere berichteten, war mein Blick nicht mehr so ganz gerade – und so hat es sich auch angefühlt.
Beim Schwimmen sind ein paar Leute an mir vorbei, das habe ich noch wahrgenommen, aber beim Laufen kann ich die Plätze wie immer gut machen – so dachte ich. Aber nix da; die plötzliche hohe Belastung hat mich ganz schön erwischt, war einfach zu ungewohnt und so konnte ich auf meinen Vordermann zwar Meter gut machen, ihn aber nicht einholen.
Aber wir hatten ja noch unseren Joker als letzten Starter: Thorsten „der Vollstrecker“. Bis dahin fühlte es sich für uns alle tatsächlich so an, als dürften wir nicht allzu weit hinten liegen und mit Thorstens Zieleinlauf war es amtlich:
von 15 Teams werden wir auf Platz 6 starten! Das war ein super Ergebnis!
In der Wechselzone hatte man nach diesem Jagdrennen etwas über eine Stunde Zeit um noch mal zu regenerieren, essen, quatschen, Sonne genießen und abwägen, ob man besser mit oder ohne Neoprenanzug starten sollte. Auch wenn der Schwimmtrainer nicht anwesend war, gab er per Textnachricht wertvolle Tipps – vielen Dank dafür!
Der Wettkampf:
Dann gings los; wir reihten uns gemeinsam ein und darauf wurde im Sekundentakt die Startfreigabe an die Teams erteilt. Wir stürzten uns in das dunkle Wasser, welches so braun aufgewühlt wie Cola aussah, jedoch eklig salzig schmeckte – wahrscheinlich aber immer noch besser als direkt in der Nordsee zu schwimmen.
Für mich gab es auch heute ein klares Ziel: zum Teamergebnis beitragen und es unter die Top 3 der TSV-Männer von uns schaffen. Und es begann ordentlich; auch ohne Neo schwamm es sich ganz gut und bei dem engen Kanal, bestand keine Gefahr der großen Orientierungslosigkeit – im Wasser eine angehende Schwäche bei mir.
Aus dem Wasser herausgekommen, sah ich ein paar Meter vor mir Ole laufen. Als ich ihn einholte und freudevoll antippte, begrüßte er mich mit einem betrübten „Och neee“. Die ersten beiden Wettkämpfe des Jahres trennten uns immer weniger als eine Minute beim Zieleinlauf und daher scheint sich hier ein ewiges Duell anzubahnen. Das wir jetzt schon gleich auf waren, sprach normalerweise für mich…
Jedenfalls war ein Großteil unseres Teams in der Wechselzone fürs Rad wieder vereint. Dieses zog sich aber gleich auf den ersten holprigen Straßen in der Stadt auseinander, denn an Thorsten dranzubleiben gelang mir nur wenige hundert Meter und Ole war auch schon wieder temporeich an mir vorbeigerast.
Die Strecke war ansonsten außerhalb der Stadt gut fahrbar, auch wenn so einige überraschende Höhenmeter drin waren. Trotzdem reichte es für einen kurzen Schnack mit Stefan und ohne weitere Vorfälle ging es auf die Laufstrecke.
Vom Eventgelände direkt zum Deich und dort ostwärts bis zum Wendepunkt. Da es kein Rundkurs war, kam man quasi jedem anderen Läufer auf der Strecke entgegenkam. Das war schön, weil man so seine Teammitglieder abklatschen, anfeuern und motivieren konnte.
Aber wie das am Meer halt ist, hat man mindestens in eine Richtung ordentlich Gegenwind… und wenn man den Deich runterläuft, muss man ihn folglich auch wieder hochlaufen.
Und da erblickte ich meinen Kontrahenten: Ole, wie er sich hochquälte. Aber auch mir fiel der Anstieg vom Deich sichtlich schwer und im Kopf die Sekunden Rückstand zählend merkte ich schon: den kriegste heute nicht mehr und wenn, dann nur ganz knapp…
Ein Endspurt war nicht mehr wirklich drin und so kam ich 14 Sekunden später nach ihm als Nummer 4 ins Ziel.
Thorsten und Henni waren schon ein paar Minuten vorher im Ziel, hatten Getränke besorgt und gemeinsam bejubelten wir jedes weitere Teammitglied, dass ins Ziel kam.
Mit Dani als erste Frau von uns im Ziel stand dann auch die Teamwertung fest.
Tatsächlich Platz 6 von 15!
Wir haben die zuvor erlangte Startplatzierung erfolgreich verteidigt!
Fazit:
Eine sehr schöne Location, ein unglaublicher Nervenkitzel mit dem Jagdrennen, eine großartige Teamleistung und vor allem ein toller Teamgeist! Auch wenn wir leider auf das ein oder andere Teammitglied an dem Wochenende verzichten mussten, hat es trotzdem sehr viel Spaß gemacht, weil die Harmonie der Gruppe stimmt und ich mich deshalb sehr auf die nächsten Events freue.
@Ole: in dieser Saison steht es jetzt 2:1
TVL-Mix-Liga 9. Platz beim Salzgitter Triathlon am 04.08.24
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von Admin
Die TVL-Mix Liga startete beim BRAWO Triathlon am Salzgittersee über die Sprintdistanz (750m Schwimmen • 25km Rad • 5,4km Laufen).
Angetreten für den TSV Schwarme diesmal:
Anke, Daniela, Erik, Jan-Ole, Jonny, Lisa, Michael, Stephan.
Wettkampfbericht ausstehend!
Ostseeman 2024 – Ein Schwarmer Quartett im hohen Norden
- Details
- Geschrieben von: Super User
- Kategorie: Triathlon
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von Hendrik, Kerstin, Kristina & Thorsten
Nachdem Kerstin sich bereits im Oktober 2023 für die Mitteldistanz im Rahmen des Ostseemans in Glückburg angemeldet hatte, konnten auch noch Thorsten und Hendrik als „Mitstreiter“ gewonnen werden, so dass wir zu dritt bei den Deutschen Meisterschaften an den Start gegangen sind.
Relativ kurzfristig war dann auch noch Kristina am Start: nachdem leider kein Nachrücker-Platz für die „eigene“ Mitteldistanz-Staffel freigeworden war, konnte sie als Schwimmerin bei einer Langdistanz-Staffel einspringen, so dass wir schließlich mit vier AthletInnen vertreten waren.
Das Wettkampf-Wochenende begann mit der Anreise am Freitag, der Abholung der Startunterlagen und einer ersten „privaten“ Begehung und „Einweisung“ der Laufwege. Am Samstagnachmittag folgte dann der Bike-Check-in und die Abgabe der beiden Wechsel-Beutel – da galt schon höchste Konzentration, damit man auch wirklich alles im richtigen Beutel dabei hatte! Wobei man auch am Sonntagmorgen nochmals in die Wechselzone konnte/durfte, um letzte Vorbereitungen zu treffen.
Samstagabend waren wir alle (inklusive unserer „Fangemeinde“) bei Silvias Eltern zum Grillen bzw. Pasta-Party eingeladen.
In der Nacht gab es leider einige Schauer und auch morgens regnete es sporadisch: beim Schwimmen machte UNS das natürlich wenig aus, aber für die Zuschauer (und die Radstrecke) wäre es schöner gewesen, wenn es trocken geblieben wäre. Egal, Kristina musste früh raus: ihr Schwimmstart war bereits um 06:55h! Nur 1:10h und 3.8km später hatte sie bereits wieder festen Boden unter den Füßen, übergab den Staffel-Transponder an ihren Radfahrer und widmete sich von da an (bis zum Zieleinlauf des Staffel-Läufers) der Anfeuerung der anderen AthletInnen.
Für Hendrik erfolgte der Startschuss um 09:15h, während Thorsten und ich um 09:35 in die Ostsee gingen, um die 1.9km Schwimmstrecke zu absolvieren.
Zu Beginn des Radsplits waren die Straßen noch nass und es war Vor-/Umsicht geboten, wenn es in die Kurven ging, aber wir waren an diesen Stellen entsprechend vorsichtig unterwegs, so dass wir alle unbeschadet unsere beiden Radrunden absolviert haben.
Auf den an-/abschließenden drei Laufrunden kam die Sonne raus und der Wind frischte zusehends auf, so dass ein gutes Stück der Strecke gegen den Wind (ok, und auf dem Rückweg mit Rückenwind) zu bewältigen war – und auch die leicht hügelige Strecke war zum Abschluss durchaus anspruchsvoll.
Hendrik kam nach 5:20:08 als erster ins Zeil, aber - aufgrund der unterschiedlichen Startzeiten - fast „zeitgleich“ mit Thorsten, der die Strecke in 5:00:13 absolvierte.
Kerstin brauchte 5:56:40, so dass die Jungs „ein wenig“ auf sie warten mussten.
Kristina blieb noch bis zum (gemeinsamen) Zieleinlauf mit ihrer Staffel, die Rang 5 von 12 erreichte.
Die Ergebnisse für die Mitteldistanz
& die Langdistanz-Staffel
Nachstehend noch die persönlichen Rennberichte aller AthletInnen:
Kerstin
Die Schwimmstrecke konnte ich trotz der zuletzt wochenlangen Einschränkungen im Schulterbereich gut bewältigen und sogar genießen – auf dem Weg „raus“ mit Rechtsatmung, um den auflaufenden Wellen zu entgehen, auf dem Weg „zurück“ mit Linksatmung… aus demselben Grund.
Beim Transfer zur Wechselzone kurz die Süßwasserdusche genutzt und einen Becher Wasser getrunken, bevor es dann im Wechselzelt in die Radklamotten und „angehost“ mit Schuhen und Helm zum Rad ging.
Auf der ersten Rad-Runde war aufgrund der nassen Straßen noch etwas Vorsicht in den Kurven geboten, aber auf den langen, gerade Abschnitten der B199 konnte man ordentlich Gas geben und Spaß haben. Das Stimmungsnest beim Durchfahren kurz vorm Start-/Zielbereich war wieder sehr motivierend: erst für die weitere Rad-Runde, danach für einen schnellen Wechsel zum Laufen.
Bereits bei den ersten Schritten in den Laufschuhen schwante mir, dass das mit dem Halbmarathon schwierig werden könnte: meine Oberschenkel waren ziemlich „verkatert“ und kurz nachdem ich am Anhang auf der Promenade vorbeigelaufen war, schlugen die Krämpfe zu: in beiden Oberschenkeln, vorne, hinten, überall – so stand ich einige Zeit dort „herum“ und versuchte Ruhe zu bewahren und abzuwarten, ob ich „jemals“ wieder würde loslaufen können.
Nach einigen Minuten ließen die Zuckungen nach und ich probierte wieder anzulaufen, was (erstaunlicherweise) gelang. Der erste Kilometer wurde mit einer Pace von 08:04 angezeigt… das konnte ja lustig werden, aber es gelang mir auf der ersten Runde anschließend Kilometerzeiten von um die 05:40 zu laufen, auf der zweiten Runde wurde es mit 6:00 langsamer und auf der letzten Runde dann noch etwas langsamer, aber immerhin bin ich komplett durchgelaufen und habe das Rennen mit einem Lächeln beenden können!
Glücksburg macht glücklich!
Hendrik
Im Jahr 2023 erst die erste Sprintdistanz geschafft liebäugelte ich bereits nach der Wettkampfsaison mit der Mitteldistanz.
„Einfach mal gucken wie sich das anfühlt“ dachte ich mir.
Nach der Anmeldung startete ich dann auch sehr zeitnah mit der Vorbereitung.
Planlos erschien mir das ganze recht „riskant“. Zum Glück hat Erik mich mit einem Trainingsplan unterstützt, der im Nachhinein betrachtet, sehr gut für mich gepasst hat.
Nun also nach etlichen Stunden Training und Feinjustierung an dem Fahrrad war das Wochenende gekommen. Eine letzte lockere Ausfahrt auf dem Zeitfahrrad am Donnerstag vor dem Wettkampf. Sollte die Beine lockern und die innere Anspannung nehmen.
In einem Moment der Unachtsamkeit habe ich mich leider samt Fahrrad auf den Radweg geschmissen.
Gott sei Dank, Nur kleinere Schürfwunden und ein blauer Fleck an der Wade. Nichts was mich einschränken sollte und das Fahrrad ist auch heile geblieben (nur putzen musste ich es noch :-D).
Unfall als kleiner „Warnhinweis“ verbucht… Volle Konzentration im Rennen!
Am Freitag war die Anreise, Startunterlagen abholen, Samstag Rad einchecken und Wechselbeutel abgeben. Hier war ich sehr froh dass ich die beiden Erfahrenen „Rennhasen“ Kerstin und Thorsten an meiner Seite hatte und bis zuletzt mit Tipps und guter Laune versorgt wurde.
Auch Erik hat mich Samstag noch mit Tipps für’s Schwimmen versorgt.
Eines meiner Highlights vor dem Rennen war das Packen der Beutel für die Wechselzone.
Thorsten und ich haben uns auf dem Campingplatz breit gemacht und alles auf dem Rasen ausgelegt, was wir brauchen.
Unsere Fans sind in der Zwischenzeit an den Strand gegangen (ich vermute das Chaos war zu viel :-D ).
Wir haben den halben Tag gebraucht um alles zu sortieren und sahen zwischenzeitlich mit Sicherheit aus wie 2 orientierungslose Hühner die mal auf dem Boden, mal in den Raceunterlagen, nach irgendetwas gesucht haben.
Nun war er da, der Sonntag, der Tag des Rennens.
Um 7 h gab es Frühstück und um 7:45 h sind wir losgefahren.
Die Straßensperrungen vorher gecheckt und alles dabei sind wir Richtung Wechselzone gefahren worden.
Leider konnten wir nicht wie geplant fahren (die Straßensperrungen waren anders als in dem Plan eingezeichnet).
Also ein kleiner Umweg über Flensburg.
„Das passt ganz entspannt“ waren Thorsten seine beruhigenden Worte (der seinen Start 20 Minuten nach mit hatte).
„Wir machen das wie die Profis, du kommst genau richtig und wirst nicht kalt bei dem Wetter“ sagte er ein paar Minuten später.
„Vielleicht ziehst du den Neo schon einmal zur hälfte an, wie die Profis“ wieder etwas später.
Gesagt getan.
Unser Fahrer Luki hat uns dann möglichst nahe an dem Start / Ziel Bereich rausgelassen und anschließend einen Parkplatz gesucht.
Thorsten und ich sind dann sehr schnell gegangen…
Es passte alles perfekt.
Ich konnte meine Reifen aufpumpen, die Getränke / Gels am Rad und im Beutel unterbringen, meinen Neo zu Ende anziehen, mich Nass machen und ab an die Startlinie (Ankunft in der Wechselzone 9:00 Uhr, Start 9:15) … Wie die Profis :-P
Im Wasser habe ich mich an Eriks Nachricht gehalten und die „Außenkurve“ genommen. Das war auch gut so, in der „Innenkurve“ mussten alle Brust schwimmen weil es zu eng wurde. Ab dann bin ich mein Tempo geschwommen. Ich habe mir vorgenommen mich beim Schwimmen nicht kaputt nu machen. Schwimmen hat hervorging funktioniert. Ich habe mich gut gefühlt.
Der Wechsel auf das Rad lief problemlos. Zum Anfang der ersten von zwei Runden hat es noch geregnet. Das war mir aber herzlich egal. Ich wollte einfach nur 90km die Pedale treten.
Die Strecke war welliger als gedacht und wenn eine Abbiegung war, hatte diese (gefühlt)mindestens 90°. Durchgehend waren andere Athleten in der Nähe und man wurde überholt oder hat überholt.
Das hat Spaß gemacht!
Mein persönliches Highlight war nach der ersten Runde als ich Femke am Rand der Rennstrecke gesehen habe und wie sich mich angefeuert hat. Mit noch mehr Freude ging es als in die 2 Runde. Mit dem Radfahren bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden.
Als Letztes ging es auf die Laufstrecke. Die ersten 1,6km musste ich Krämpfe in dem vorderen Oberschenkel „rauslaufen“. Meine Beine wollten scheinbar noch Rad fahren. Auf der Laufstrecke waren sehr viele Läuferinnen und Läufer. Das und die ganzen Zuschauer haben mich die Strecke total vergessen lassen. Es hat sich angefühlt wie 10km und nicht wie 21km.
Die letzten 10 km haben mich dann allerdings daran erinnert, dass ich bereits etwas Bewegung hinter mir habe. Meine Schultern, Ober- und Unterarme haben gekrampft. Das war nervig aber nicht behindernd. Die letzten 5km hat sich immer wieder und vor allem wenn ich etwas zügiger laufen wollte, ein Krampf im hinteren Schenkel angebahnt. Immer wenn es „kurz vor Krampf war“ bin ich stehen geblieben, habe mich kurz gedehnt und weiter. Mit der Laufzeit bin ich trotzdem zufrieden.
Insgesamt bin ich mit meiner ersten Mitteldistanz sehr zufrieden und ich hatte während des Gesamten Rennens Spaß.
Lehrlings: an der Verpflegung arbeiten um Krämpfe zu vermeiden und sonst einfach „nur“ schneller werden :-P
Thorsten
Schwimmen: Ganz so einfach war die Orientierung im „Open Water“ für mich nicht. Ein paar Zickzack-Passagen waren wohl die Folge. Mit der Wassertemperatur und dem welligen Wasser bin ich gefühlt gut zurechtgekommen.
Radfahren: Der feuchte Straßenbelag war kein Problem. Eine Pipipause musste ich auch diesmal wieder einlegen. Recht viele Überholmanöver und die kurvige und auch bergige Strecke machte den Radsplitt sehr kurzweilig. Ich habe mir die Kraft gut eingeteilt. Die zweite Runde war ähnlich schnell wie die erste.
Laufen: Von Muskelkrämpfen bin ich verschon geblieben. Dafür zu Beginn recht ordentlich „Rücken“ – mit bewusster Atmung und dem Fokus auf einen lockeren Laufstil wurden die Verspannungen kontinuierlich besser. Gefühlt war die Laufstrecke ein ganz schöner Kampf. Die Zeit war trotzdem gut.
Rahmenprogramm: Freitag leckere Nudeln auf dem Zeltplatz, kurze Laufrunde. Samstag super gemütliches Grillen bei Silvias Eltern.
Raceday: Tolle Zuschauer und einige Stimmungsnester auf der Radstrecke. Die Stimmung an der Laufstrecke? Grandios! Besonders schön war der Support von den vielen mitgereisten Unterstützern! Vielen Dank! Den Sonntagabend mit einem Bierchen, Cocktail am Strand und leckerer Pizza ausklingen lassen. Unsere Gesprächsthemen drehten sich überwiegend um den (für alle) sehr zufriedenstellenden Wettkampf. Femke, ich hoffe du konntest es aushalten. Nach einer langen und tiefen Nachtruhe und einem gemütlichen Frühstück bei sonnigem Sommerwetter ging es dann am Montagmittag wieder zurück in die „Wirklichkeit“.
Fazit: So schön! Ein tolles (verlängertes) Wochenende. Die vorherige Anreise und spätere Abreise und die Zeit mit vielen lieben Menschen betteten den Triathlon würdig ein!
Kristina
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Bodensee Open Water am 03.08.2024: Back to the Roots!
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- Geschrieben von: Jörg
- Kategorie: Schwimmen
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von Jörg
DIE IDEE
Wie schon die letzten Jahre machte ich mir so um den Jahreswechsel Gedanken, was für ein besonderes Event für mich 2024 auf dem Plan steht.
Warum nicht mal wieder was mit Schwimmen? Nach kurzer Rücksprache mit Erik, ob er mich auf 11 km Open Water hin trainieren kann, folgte umgehend die Anmeldung beim Bodensee Open Water - von Friedrichshafen (Deutschland) nach Romanshorn (Schweiz).
Für mich war dies ein ganz spezielles Event, da ich in Friedrichshafen geboren und am See aufgewachsen bin. Vor über 40 Jahren habe ich hier Abitur und danach die Lehre gemacht. Daher war es für mich etwas ganz Besonderes, die Strecke durch "meinen" See zu schwimmen.
DIE VORBEREITUNG
Anfang Mai setzte ich mich mit Erik zusammen und es wurde ein 12 Wochen Trainingsplan ausgearbeitet. So früh im Jahr begann die Freiwasser Saison bisher noch nie, Mitte Mai wurde an einem langen Wochenende am Plöner See das zusätzliche Equipment getestet. Bei ca 14 Grad Wassertemperatur machten sich Neoprenkappe und Füsslinge aber auf jeden Fall bezahlt.
Es folgten etliche Trainingseinheiten, manche “nur” 3 km, andere mit 5-6 km.
Einen großen Dank hier schon mal an meine tapferen Begleiter Kristina & Erik. Ihr habt mich immer gut gepusht, mit euch war das Tempo immer hoch.
So kamen über die 12 Wochen stolze 125 km zusammen.
DIE VORWOCHE
Eine Woche vorher fuhr ich zu meinen Eltern und habe von dort mobil gearbeitet. Das gab mir aber die Möglichkeit, mich schon mal mit den Örtlichkeiten in Friedrichshafen vertraut zu machen. Auch sollten die letzten zwei Trainingseinheiten hier im See stattfinden.
Aber der See und das Wetter dort haben ihr eigenes Gesetz. Das Training am Dienstag war ernüchternd. Aufgrund des Seegangs war das Tempo langsam und ich befürchtete schon Schlimmes.
Am Donnerstag wollte ich dann morgens schwimmen, morgens ist der See meist noch ruhig und der Wettkampfstart sollte ja auch um 06:00 Uhr sein.
Doch es war wie verhext. Ab Mittwoch jeden Tag Gewitter, sogar am Donnerstag Morgen!
Die Wetterprognose sagte Gewitter bis Freitag und auch in der Nacht zu Samstag.
Zuerst sollte das Gewitter Samstag morgens um 2:00 h sein, dann wanderte der Zeitpunkt zum Glück nach vorne auf 0:00 h, um am Ende wurde es doch nur ein heftiger Regen um 23:00 h. Was für ein Glück, ich hatte schon befürchtet, unverrichteter Dinge wieder nach Hause zu fahren.
DAS BRIEFING
Nach einer vor Aufregung unruhigen Nacht klingelte um 4 Uhr der Wecker. Treffen war auf 5 Uhr angesetzt, das Briefing eine halbe Stunde später, und der Start sollte um 6 Uhr sein.
Die Athleten versammelten sich und ein erster Erfahrungsaustausch mit Wiederholungstätern fand statt. Langsam wurde es Zeit, sich in den Neoprenanzug zu zwängen, die Tasche mit den Wechselklamotten am LKW abzugeben und zum Treffpunkt für das Briefing zu gehen.
Der See lag spiegelglatt vor uns. Die drängendste meiner Fragen: “Woran sollen wir uns orientieren”? wurde schnell beantwortet…
…leider könnt ihr aufgrund der niedrigen Wolkendecke, den markanten Bergrücken heute nicht sehen! Aber seht ihr dort die Kirche, wo der Turm in der Wolke verschwindet? - NEIN, sehe ich nicht. - Aber nachher vom Wasser aus, könnt ihr den sowieso nicht mehr erkennen! DANKE für diese Info. Orientiert euch einfach an den Booten der DLRG.
Dann wurde noch erklärt, dass die 80 Teilnehmer in Gruppen starten, eingeteilt nach Tempo. Ich hatte mich für die langsamste angemeldet und startete also in der letzten Gruppe. Wir sollten in der Gruppe schwimmen und wenn wir merken, dass wir langsamer oder schneller schwimmen wollen, uns vom DLRG in die andere Gruppe ummelden lassen. Soviel zur Theorie.
DIE SEEQUERUNG
Nach einer kleinen Verzögerung starteten wir um 6:30 Uhr. Ich war in der langsamsten Startgruppe mit voraussichtlich 2,5 km/h. Angepeilt hatte ich eine Zeit von 4:15 h +/- 15 min, je nach Wind und Welle - und Orientierung, denn 11 km geradeaus Schwimmen konnte ich vorher nicht üben.
Die Atmosphäre am Start war aufregend und gleichzeitig entspannt. Alle Teilnehmer waren gut gelaunt und freuten sich auf die Herausforderung.
Gleich nach dem Start bin ich zusammen mit einem weiteren Athleten nach vorne aus der Gruppe raus geschwommen. Ich kam schnell in meinen antrainierten Rhythmus und bei so glattem Wasser war auch der 3er-Zug völlig unproblematisch.
Anfangs war die Orientierung noch einfach, ich hatte die Bojen der vorderen Startgruppen im Blick und konnte mich an die DLRG Boote halten. Die ersten Kollegen aus der vor uns startenden Gruppe wurden zügig eingesammelt.
Aber das Bild änderte sich bald. Die schnellen Schwimmer entfernten sich logischerweise immer mehr und waren bald außer Sicht. Die Boote mit ihnen. Nun galt es, diese verflixte Kirche zu sichten, was mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelang.
Nach 3 km machte ich kurz Halt, um etwas Energie mittels an der Boje befestigtem Gel zu tanken. Ich schaute mich um und sah NICHTS. Ich war völlig alleine unterwegs und erahnte nur in etwa die Richtung.
Inzwischen hatte etwas Seegang eingesetzt. Es kamen lange rollende Wellen seitlich aus Westen. Sie behinderten mich nicht wirklich, es fühlte sich aber an wie im Aufzug oder in der Achterbahn: Rauf - Runter - Rauf - Runter…
Ungefähr auf der Mitte des Sees kam ein DLRG Boot vorbei und die Begleiter erkundigten sich, ob alles in Ordnung sei. Ja, aber wo muss ich hin?
Ich bekam als Anhaltspunkt ein weiß leuchtendes Hochhaus genannt und habe meinen Kurs entsprechend angepasst.
Unterwegs begegneten mir 2-3 mal die grüne und die gelb-orange Boje. Das waren Mitstreiter meiner Startgruppe. Etwas irritierend, dass die in eine andere Richtung schwammen. Aber ich hielt mich weiter an das weiße Hochhaus.
Inzwischen sah ich auch endlich die Kirche, oder besser gesagt zwei Kirchen. Die weiter rechts sollte die richtige sein. Aber gefühlt kam das Schweizer Ufer einfach nicht näher.
Ich war nach 8 km auch schon sehr erschöpft und versuchte nur irgendwie meine Arme nach vorne zu schmeißen. Teilweise versuchte ich sogar mittels BEINSCHLAG meinen Vortrieb aufrecht zu halten, aber das ging zu sehr auf die Atmung.
So quälte ich mich die letzten Kilometer und dachte an die zurückliegenden Trainingseinheiten - nur noch ein “Doppel-P” - nur noch ein “X” wie im Oyter See…
Etwa ein Kilometer vor dem Ziel wurde ich nochmal von der DLRG abgefangen. “Du bist zu weit westlich”. Ich sollte zwischen der roten und der grünen Boje durchschwimmen und dann zum Ausstieg.
Endlich, unter dem Beifall der Zuschauer, torkelte ich die Treppe hoch und überquerte die Zeitnahme Matte.
Ich habe es geschafft! Nach 4:05:30 h war ich glücklich und erschöpft in Romanshorn. Was für ein tolles Gefühl!
DAS FAZIT
Ich hatte gehofft, dass es nicht ganz so anstrengend wird.
Ich hatte gehofft, dass das mit der Orientierung besser klappt. Da hätte ich mehr Begleiter auf dem See erwartet. In meiner Vorstellung, wie eine Perlenkette, an der man sich lang hangeln konnte. Aber wie im Briefing erwähnt, ging der Veranstalter davon aus, dass wir in der Gruppe bleiben…
Mit meinem Ergebnis bin ich super zufrieden. Unter den Herren reichte es für den Platz 19 und in meiner Altersklasse 60-69 Jahre wurde ich sogar Zweiter.
L’Etape Denmark by Tour de France – mit dem Rad auf dem „Heerweg“ durch Dänemark
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- Geschrieben von: Kerstin
- Kategorie: Radsport
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von Kerstin
Dieser Bericht beginnt quasi im November 2023 als wir – als Teilnehmende der TK Cycling Tour in Bremen - eine Mail vom Veranstalter der „Deutschland Tour“ bekamen, in dem ein exklusiver 50%-Rabatt für die Anmeldung/Teilnahme bei einer „befreundeten“ Veranstaltung in Dänemark angeboten wurde: die „L’Etape Denmark by Tour de France“… die Ausschreibung hörte sich vielversprechend an: es gab verschiedene Streckenlängen von Flensburg bis Viborg – was insgesamt 300km sind, aber auch weitere Startpunkte entlang der Strecke, so dass die zu fahrende Distanz jeweils kürzer wurde: 160km, 125km, 75km oder auch „nur“ 50km.
Es wurde kurz mit dem Coach und dem Gatten beraten und schon waren wir drei dabei – bzw. wir vier, weil Silvia als Shuttle-Beauftragte auch in die Planungen „einbezogen“ wurde.
Wie oben beschrieben, geht die Strecke nur Richtung Norden, so dass es eine gewisse logistische Herausforderung ist, nach vollbrachter Leistung wieder zurück zu kommen (wobei der Veranstalter auch eine Transport-Option angeboten hat, die wir aber dann nicht in Anspruch genommen haben).
Am letzten Freitag ging es dann schon einmal los: Flensburg erwartete uns mit schönem, aber recht windigem Wetter – das könnte „lustig“ werden, aber laut Vorhersage sollte der Wind nachlassen und zudem auf Südwest drehen, was definitiv in unserem Sinne wäre!
Der Samstagmorgen startete früh: um 05:15 klingelte der Wecker, um 06:30 verließen wir die Ferienwohnung – Jens bereits voll „angehost“ und mit dem Rad zum Start am Schifffahrtsmuseum direkt an der Förde, wo er um 07:18 (!) auf die 300km-Strecke gehen würde.
Ich stieg erst einmal ins Auto (das Rad auf dem Träger), um Martin (& sein Rad) abzuholen, um zu unserem Startort Vejen zu fahren, wo wir gegen 08:20 als einige der Ersten eintrafen: es war noch ausreichend Zeit, um die Startunterlagen abzuholen, sich mit Kaffee zu stärken und das Rad und sich selbst startklar zu machen.
Um kurz vor 09:30 begaben wir uns in die Startaufstellung und hielten einen kurzen Plausch mit einem deutsch/dänischen Pärchen, bevor es auch schon in einer Kleingruppe von ca. 20 Fahrern los ging.
Relativ schnell stellte sich heraus, dass diese Gruppe tendenziell etwas zu schnell für uns war, so dass wir sie ziehen ließen und Martin für uns beide das Tempo machte und aufpasste, dass wir uns nicht gleich zu Beginn (und auch nicht im weiteren Verlauf) „abschießen“ würden.
Die Streckenführung ging teilweise über wunderbare Fahrradwege, aber überwiegend über kleinere Nebenstraßen durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Die Beschilderung war ebenfalls hervorragend und es fuhren „Marshalls“ auf Motorrädern durchs Feld und sicherten, neben weiteren Helfern, an Kreuzungen den Verkehr.
Der Wind hatte die Vorhersage wohl auch gehört und sich entsprechend auf Südwest gestellt, so dass er uns – glücklicherweise – die meiste Zeit von hinten anschob!
Insgesamt gab es auf unserer Strecke 4 Verpflegungspunkte, an denen wir jeweils kurze Stopps einlegten, um kurz die Beine und den Rücken zu lockern und uns am reichhaltigen Büffet zu stärken. Die Organisation der VPs lag jeweils in der Hand von lokalen Fahrradclubs, die ein abwechslungsreiches Angebot vorbereitet hatten, die für alle Geschmäcker etwas zu bieten hatten: süß, salzig, warm, kalt, frisches Obst und verschiedene Getränke – alles super organisiert und sehr freundlich!
Wir fuhren meist zu zweit, manchmal schloss sich ein weiterer Fahrer an, und ab und zu gelang es uns, uns - für einige Zeit – an eine „aufgefahrene“ Gruppe dranzuhängen.
So ging es weiter, immer leicht „rollend“ durchs wunderschöne Jütland – wer denkt, dass Dänemark flach ist, liegt falsch: insgesamt hatten wir auf den 160km gut 1200 Höhenmeter zu bewältigen! Und ganz nach Art der Tour de France gab es auch vier „Berg“- und zwei „Sprint“-Wertungen – wobei wir diese „ignoriert“ haben.
Auch wenn es insgesamt an der Strecke nur relativ wenige Zuschauer gab, waren diese Wertungspunkte immer Stimmungsnester und verbreiteten einen Hauch „Tour-Feeling“.
Ziemlich genau 15:00h fuhren wir im Zentrum von Viborg über die Zeitmatte, von wo aus es noch ein gutes Stück über einen roten Teppich (!) durch die wunderschöne Fußgängerzone bis zum „Paradeplatz“ ging, wo wir unsere Finisher-Medaillen in Empfang nehmen durften, ein Selfie machen und ein erstes Getränk zu uns nehmen konnten.
Silvia meldete sich kurze Zeit später und wir verstauten unsere Räder im Vito und zogen uns kurz um, bevor wir zurück zum Veranstaltungsgelände gingen, um auf Jens zu warten.
Es gab leckere dänische Würstchen und Pommes, um den Energie- und Salzhaushalt auszugleichen und einen kurzen Anruf von Jens, der sich von „seinem“ vorletzten Verpflegungspunkt meldete – so konnten wir davon ausgehen, dass er gegen 18:00 im Ziel sein würde.
Und so kam es auch: nach insgesamt 10:50h auf der Strecke und einer Fahrzeit von etwas über 10h hatte er die 300km geschafft!
Nach einem kühlen Tuborg und ebenfalls einer Wurst für ihn, traten wir den Rückweg über Vejen (wo wir unser Auto „einsammeln“ mussten) nach Flensburg an.
Ein wunderschöner Tag!
Heavy24 - Vom 4er-Mixed zum Solostart
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- Geschrieben von: Super User
- Kategorie: Radsport
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von Martin
Juni 2023, beim Heavy24 24h-MTB-Rennen in Chemnitz bin ich zusammen mit drei anderen FahrerInnen für das Rennen in der Kategorie 4er-Mixed gemeldet. Kurzfristig springen alle ab, wir sagen das Rennen ab. Der Veranstalter zeigt sich kulant, Startplätze auf 2024 geschoben, let´s go! Leider haben zwei der vier FahrerInnen kein Interesse mehr, was aber schnell mit Ersatz kompensiert werden kann.
Mai 2024, eine der Fahrerinnen muss krankheitsbedingt absagen. Kein Ding, wir fahren dann halt zu dritt.
Drei Tage vor dem Rennen die nächste Absage und kurz darauf die weiße Fahne, auch der letzte verbliebene Mitstreiter ist raus, will sich das Rennen im Zweierteam nicht antun.
Da stand ich also plötzlich allein da, alle Vorbereitungen waren fast abgeschlossen. Ein neues, Bike, neue Reifen, Lebensmittel gekauft, Material geliehen und alles sorgfältig gepackt.
2019 startete ich schon einmal in Chemnitz, Zweierteam, Abbruch nach 18h, der Teampartner mit Magenproblemen komplett am Ende. Unfinished business, viel Aufwand, Frust, Ärger, ein Entschluss, ich fahre solo, ohne Ambitionen, mache meinen Frieden mit dem Rennen.
Vor Ort am Rabensteiner Stausee bin ich nicht allein, ein Zweier-Mixed-Team hat einen großen Pavillon, in den ich mit "einziehen" darf. Auch dieses Team hat keinen Betreuer, wir richten also alles für Selbstversorgung ein.
"Was man im Training nicht vorbereitet hat, das kann man im Wettkampf auch nicht abrufen." Diesen Satz haben einige AthletInnen schon von mir zu hören bekommen. Ich weiß, dass ich nicht fit genug bin, um etwas in der Gesamtwertung zu reißen, ich kann es also entspannt angehen.
Das Rennen startet Samstag 12 Uhr, ich fahre drei Runden am Stück, mache Pause, verpflege mich, fahre noch einmal drei Runden. In der dritten Runde meldet sich der Rücken, die vielen Wurzeln und die "Vorbelastung" durch langes Sitzen am Schreibtisch machen sich bemerkbar.
Ich wechsle auf zwei Runden pro Turn. Die Zeit vergeht schnell, die Beine sind gut, der Magen spielt mit. Pro Runde sind knapp 10 km mit über 100 hm zu absolvieren. Es gibt drei Passagen mit fiesen Wurzeln, zwei Anstiege, einen richtig g**len Downhill und eine schnelle Abfahrt pro Runde.
Nach vierzehn Runden, es wird bereits dunkel, werden die Verspannungen im Rücken heftiger, eine längere Pause muss her. Ganz halte ich mich nicht an den Plan, fahre gegen 23 Uhr noch die fünfzehnte Runde und beschließe mich auszuruhen und zu schlafen.
Immerhin zweieinhalb Stunden konnte ich schlafen, dann fuhr ich einzelne Runden mit ausreichend Pause, um den Rücken nicht zu sehr zu belasten.
Nach 21 Runden hatte ich fast glatte 200 km auf dem Tacho, knapp über 2800 hm. Für mich reichte das dann, ich hatte meinen Frieden mit dem Rennen gemacht.
Der Sieger der Solofahrer hat unglaubliche 55 Runden geschafft, ist das Rennen fast komplett durchgefahren mit Rundenzeiten, die man sonst bei Zweier- oder Viererteams sieht!
- Erster Steinhuder Meer Triathlon: 2. Platz in der AK 70 bei LM Sprint
- TVL-Mix Ligawettkampf in Braunschweig
- TRANSVULCANIA – Gänsehautfeeling, traumhafte Tage
- 4. Syker Hachelauf am 11. Mai
- I-Run-Achim am 05. Mai 2024
- 43. Harzquerung am 27.04.2024
- Martfelder Mühlenlauf 01. Mai 2024
- Saisoneröffnung
- TSV Schwarme goes B2Run
- ADAC-Marathon Hannover am 14. April 2024
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