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24h-MTB-Rennen im Landschaftspark Nord Duisburg
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- Geschrieben von: Martin
- Kategorie: Radsport
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von Martin
Nach vier Jahren ohne Startnummer am Rad sollte es in diesem Jahr also mal wieder so weit sein, ein 24h MTB-Rennen im Viererteam als Wiedereinstieg ins Renngeschehen. Nachdem der ursprüngliche Plan beim Heavy24 in Chemnitz zu starten aufgrund von Krankheit scheiterte, ergab sich im Juli spontan die Möglichkeit für einen Einsatz in Duisburg als Gastfahrer für das Team2Beat.
Die Strecke in Duisburg im Landschaftspark Nord ist technisch nicht anspruchsvoll, dafür konditionell. Es gibt kurze, knackige Steigungen, längere Drückerpassagen und kurvenreiche Abschnitte durch alte Industrieanlagen. An der Strecke wird es nie langweilig, denn an mehreren Punkten haben private Initiativen Stände mit zum Teil riesigen Boxentürmen aufgebaut, aus denen man 24h beschallt wird und wo sich immer etliche Zuschauer aufhalten.
Wir traten in der Kategorie 4er-Mix an, mit der Besonderheit, dass wir mit zwei Frauen und zwei Männern starteten, nicht wie üblich mit nur einer Frau im Team. Die Wettervorhersagen waren nicht wirklich gut und schon am Samstagnachmittag ging der erste kräftige Schauer runter und es wurde zum Teil richtig schlammig. Wir wichen deshalb von unserer Wechselstrategie ab, denn häufige Wechsel hätten bedeutet, dass man sich unzählige Male hätte Duschen und Umziehen müssen.
Mir kam das sehr entgegen, da meine Stärke eher im konstanten, ausdauernden Fahren liegt. Nach zwei Einsätzen bei Tageslicht, zwei und vier Runden á ca. 8 km, sollte ich als nächstes fünf Runden bei Dunkelheit fahren. Davor hatte ich richtig Bammel, denn ich befürchtete, dass die Strecke noch immer sehr schlammig sein würde und ich seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr nachts gefahren war. Zu meiner Überraschung befand sich die Strecke in einem sehr guten Zustand, viele Stellen waren gut getrocknet. Das Fahren im Dunkeln mit Licht ging super, ich fand einen guten Rhythmus und konnte konstant meine Runden abspulen.
Danach konnte ich knapp drei Stunden schlafen, bevor ich in der Morgendämmerung noch einmal mit Licht drei Runden absolvieren durfte.
In den letzten Stunden des Rennens zeigte sich das Wetter noch einmal gnädig mit uns, meinen letzten Einsatz, wieder drei Runden, konnte ich kurz/kurz fahren, sogar die Sonne ließ sich blicken.
Kurz nach Rennende kippte das Wetter dann allerdings und das Zusammenpacken und Abbauen der Pavillons bzw. des Fahrerlagers musste sehr zügig vonstatten gehen. Insgesamt bin ich 17 Runden gefahren, womit ich zufrieden bin.
Nach vier Jahren ohne Rennen sind die Leistungen noch nicht wieder auf dem Niveau, wie sie z.B. 2019 waren. Von den 15 Teams in der 4er-Mixed Wertung belegten wir am Ende Platz 5, wobei alle vor uns platzierten Teams nur eine Frau im Team hatten.
Es war anstrengend, aufregend und hat Spaß gemacht, jetzt muss an der Form gearbeitet werden.
Silbersee-Triathlon in Stuhr – fast ein „Heimspiel“
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- Geschrieben von: Kerstin
- Kategorie: Triathlon
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von Kerstin
Wenn man Anfang des Monats noch fürchten musste, dass diese Veranstaltung zu einer Hitzeschlacht geraten könnte, stellte man sich in den letzten Tagen vor dem Wettkampf eher Fragen wie: „wie arg wird es regnen?“, „wie windig wird es sein?“ und „kommt es zu einer Schlammschlacht in der Wechselzone?“ – bei den ersten beiden Fragen hatte das Orga-Team offensichtlich einen guten Draht zu Petrus und was die Wechselzone angeht, haben sie am Samstag Sensationelles geleistet und die Wiese mit Pumpen trockengelegt und mit Holzschnitzeln so aufgefüllt, so dass ein geordneter Ablauf sichergestellt werden konnte – an dieser Stelle (nochmals) ein großes Dankeschön für diesen Aufwand!
Sportlich war das Angebot in diesem Jahr auch wieder etwas breiter aufgestellt: neben den beiden Ligen (Regional- und Oberliga) und der Olympischen Distanz (Einzel & Staffel) wurde auch wieder ein Volkstriathlon (Einzel) angeboten, so dass insgesamt ca. 450 Athleten am Start waren – darunter etliche wie ich, die sich im Rahmen der Landesmeisterschaften über die Olympische Distanz mit Anderen messen wollten.
Die Starts für die Einzelstarter auf der OD erfolgten zum Ende der Startwellen, so dass wir das Feld quasi von hinten aufrollen konnten/mussten. Das Schwimmen im wohltemperierten Silbersee ließ sich gut an: dadurch, dass die Lufttemperatur um die 16°C lag, erschienen die 21,1° Wassertemperatur – zumal im Neo – angenehm warm. Ich hatte mich beim Landstart ganz links aufgestellt, so dass ich die erste Boje quasi in einer geraden Linie anschwimmen konnte. Trotz der Größe der Startgruppe gab es nur wenig „Hauen und Stechen“ beim Start, ich kam gleich in einen guten Rhythmus und auch an den Bojen ging es gesittet zu. Auf der zweiten Runde gab es einen kurzen Schreckmoment, als mir, kurz vor der ersten Boje, plötzlich zwei Schwimmerinnen entgegen kamen – sie waren auf dem Weg zur nächsten Boje vermutlich etwas weit nach links abgekommen… oder doch ich? Egal, ist ja nochmal gut gegangen… kurz vor dem Schwimmausstieg konnte ich sogar noch einige grüne Badekappen ausmachen: das waren Teilnehmer aus der vorherigen Startgruppe, was mir Hoffnung gab, dass ich vielleicht gar nicht so furchtbar langsam geschwommen sein könnte (oder es gibt einfach noch mehr Leute, die ähnlich langsam schwimmen wie ich…).
An Land lieferte ich mir einen kleinen Wettlauf mit meinem Mann, der mich auf dem Weg zur Wechselzone „begleitete“ und anfeuerte: am Rad dann den Neo ausgezogen, kurz übergetrocknet, Brille und Helm auf, Startnummer um, rein in die Schuhe und ab mit dem Rad durch die Wechselzone zum Radaufstieg. Aufgrund des Überholverbots auf dem ersten, engeren Abschnitt der Strecke bot sich die Gelegenheit gleich einmal etwas zu trinken und sich gedanklich nochmal auf die nächsten 36km einzustellen. Der Wind war zwar da, aber nicht so furchtbar schrecklich – und wehte tendenziell erst von vorne, um uns dann auf dem Rückweg vom Wendepunkt freundlich anzuschieben. Es gelang mir von Anfang an, meine anvisierten Wattwerte zu treten und so sammelte ich fleißig etliche AthletInnen ein – kurz vor der Einfahrt in die Überholverbotszone zog ich nochmals an einigen vorbei, die mich sonst womöglich in meinem Schwung „ausgebremst“ hätten.
Runter vom Rad, in die Wechselzone, Rad einhängen, Helm/Brille ab, Schuhe tauschen und wieder los auf die Laufstrecke… auf dem Weg dorthin galt es dann allerdings doch eine kleine „Suhle“ zu überwinden: die vielen StarterInnen hatten das Wasser wohl wieder aus dem Boden getrampelt, so dass auf dem Weg aus der Wechselzone doch ein Matschloch entstanden war, dass man allerdings mit einem Sprung weitestgehend überwinden konnte. Auf der Laufstrecke herrschte geschäftiges Treiben: die Letzten der ersten Startgruppe waren in der letzten ihrer drei Runden, als wir schließlich in unsere abschließende Disziplin starteten. Die Strecke führte vom See weg unter der A1 durch bis zu einem Wendepunkt, dann zurück und um den See herum – pro Runde 3,3 km, die recht kurzweilig waren. Es gab einen Verpflegungspunkt relativ zu Beginn, dann Anfeuerungen der Streckenposten am Wendepunkt, schließlich noch ein Verpflegungspunkt ca. 1km vor dem Ziel-/Durchlauf. Durch den Begegnungsverkehr konnte man sich ein wenig im Feld orientieren und überlegen, ob oder wer wohl in der eigenen Altersklasse sein könnte und ob man ihn/sie noch ein- oder gar überholen kann. So fand mein „sportlicher Vormittag“ nach 2:31:46 Stunden seinen Abschluss – durch die aufgrund einer Baustelle verkürzten Radstrecke (ca. 4km weniger) meine schnellste Zeit am Silbersee, aber auch bei der regulären Streckenlänge wäre ich vermutlich fast 10 Minuten unter meiner bisherigen Bestzeit dort (2:48h) geblieben - ein schönes Gefühl!
Ja, und dann galt es noch den Aushang der Ergebnislisten bzw. die Siegerehrung abzuwarten: zunächst waren nur Auswertungen über die Einzelwertung zu finden und da war ich als einzige Teilnehmerin in der AK W55 aufgeführt – aber natürlich mussten auch die Liga-Starterinnen in die Wertung einfließen: „trotzdem“ wurde ich tatsächlich aufs Podium gebeten und mit einer Silbermedaille und Urkunde als Vize-Landesmeisterin geehrt! 😊
1. Bergheide-Cross in Langendamm
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- Geschrieben von: Kerstin
- Kategorie: Laufen
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von Kerstin
Am Samstag Nachmittag machten Thorsten und ich uns mit dem Fahrrad von Martfeld bzw. Westen auf den Weg nach Nienburg-Langendamm, um beim dortigen 1. Bergheide-Cross an den Start zu gehen – dabei handelt es sich um eine Veranstaltung, die unter anderem von unserer Sport-Kollegin und Design-Guru Janet Silberfisch auf die Beine gestellt worden ist, die wir gerne „unterstützen“ wollten.
Nach der Anreise wurden dann also die Radklamotten und Schuhe mit der Laufausrüstung getauscht und nach einem kurzen Erkunden der ersten paar Hundert Meter der Strecke, ging es zurück an die Startlinie.
Pünktlich um 17:00 Uhr fiel der Startschuss und quasi pünktlich dazu setzte auch ein leichter Nieselregen ein, der für die Teilnehmenden recht angenehm war. Angeboten waren zwei Distanzen: 5,2 km um 10,4 km – wir gingen auf die zwei Runden für die längere Strecke. Vorne ging gleich „die Post ab“ und etliche Männer stürmten auf den sandigen, von Wurzeln durchzogenen Wegen in den Wald.
Durch die Unebenheiten und auch einen etwas längeren „Anstieg“ war die Strecke war technisch etwas herausfordernd, aber dadurch auch kurzweilig. Man hatte oft die Mitstreiter im Blick und durch einen „Kreuzungspunkt“ der beiden Schleifen hatte ich sogar die Gelegenheit, Thorsten anzufeuern, als er auf seiner zweiten Runde bereits Richtung Ziel abbog, während ich eben noch einmal die Schleife durchlaufen musste, bevor es auch für mich zurückging.
Thorsten ist mit einem ziemlich gleichmäßigen Schnitt von 4:00 min/km durchgelaufen und war nach 38:37 min im Ziel. Ich war auf dem ersten Kilometer „im Sog“ der schnellen Läufer und bin etwas zu schnell eingestiegen, habe mich dann aber auf ein konstantes und „nachhaltiges“ Tempo zurücknehmen können und so auf der zweiten Runde auch noch einige Läufer „einsammeln“ können, so dass ich mit einem 5:10 min/km-Schnitt nach 51:12min im Ziel war.
Durch die Chip-Zeitnahme konnte die Siegerehrung sogar etwas früher als angekündigt stattfinden: wir hatten es beide aufs Podium der Gesamtwertung geschafft und jeweils den 3. Platz belegt!
Eine sehr tolle Veranstaltung: tolle Organisation, kurze Wege im Umfeld, Umkleiden/Toiletten/Duschen vorhanden und eine sehr schöne Strecke in der Natur – gerne wieder! (Anschließend mussten wir dann im leichten Nieselregen und wiederum Gegenwind (der musste gedreht haben) natürlich noch auf unseren Rädern nach Hause „reiten“ – ein umgekehrter Duathlon war es also auch noch.)
BMW Firmenlauf zur Spätschicht 04.07.2023
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- Geschrieben von: Silvia
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von Silvia
Nachdem ich mit einigen KollegInnen am 09. Mai den b2run Firmenlauf (6,3km) am Weserstadion absolviert hatte, war unter uns laufenden ADAC-Mitarbeitern der Ehrgeiz entfacht. Wir informierten uns über den nächsten Termin in Bremen, der von Sportziel als BMW Firmenlauf auf den 04. Juli terminiert war. Leider war das Datum vom Veranstalter unglücklich gewählt, da es am nächsten Tag in Niedersachsen und Bremen Zeugnisse gab und die Sommerferien starteten. Trotz meines vehementen Werbens bei den laufenden Kollegen fanden sich nur vier, die verbindlich zusagten. Das Team bei dem Lauf bestand jedoch aus immer fünf Startern in einer Firmengruppe. Eine kurze Anfrage bei Thorsten, der ohne lange zu zögern für die für ihn mehr als überschaubare Distanz von 5km zusagte. Wir waren als Fünferteam komplett, die Anmeldung konnte erfolgen.
Am Dienstagabend trafen wir fünf uns direkt am Weserwehr, kleideten uns in ADAC gelbe Shirts und wurden noch als Team vom Veranstalter fotografiert. Jede Firma hatte eine eigene Startzeit, die minütlich getaktet war. Um 18.19 Uhr ging es für uns auf die Rundstrecke, beginnend beim Paulaners. Mit Thorsten als Pacemaker unserer Gruppe, liefen wir ein Stück an der Weser entlang, auf der Erbeerbrücke hinunter zum Werdersee und durch die Pauliner Marsch über das Weserwehr zurück ans Paulaners. Die Laufuhr zeigte am Ende anstatt der angekündigten 5km nur 4,5km an, aber unseren Spaß hatten wir trotzdem. Wir haben einige andere Läufer und Teams überholt und zum Abschluss gab es ein gemeinsames Getränk im Ziel. Die Finisher-Shirt Sammlung (vor allem von Thorsten) wurde um ein weiteres im Kleiderschrank ergänzt.
19. Sparkassentriathlon Braunschweig
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- Geschrieben von: Kristina
- Kategorie: Triathlon
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von Kristina
Am 02.07.2023 trafen sich wieder einmal 9 AthletInnen des TSV Schwarme auf dem Parkplatz des Heidbergsees in Braunschweig. Da der Wettkampf in diesem Jahr für uns erst um 15:20 Uhr startete, trudelten wir alle ausgeschlafen und pünktlich nacheinander auf dem Wettkampfgelände ein.
Wechselzone einrichten, Gelände ablaufen, altbekannte und neue Gesichter begrüßen, soweit so normal.
Das Wetter windig aber mit akzeptabler Außentemperatur. Weit mehr als akzeptabel war die Wassertemperatur des Sees! Bei 22,3° galt für uns also das Schwimmen ohne Pelle.
Mit roter Badekappe starteten wir in der 2ten Startgruppe des Tages und schoben uns gemeinsam mit den anderen Ligastartern durchs Wasser. Dabei konnte man wirklich eher von Schieben statt Schwimmen sprechen, da das dichte Gedränge im Wasser in diesem Jahr allen von uns etwas zu schaffen machte.
Zum Glück haben wir das Gedränge im Training aber oft genug simuliert und schafften die Schwimmstrecke mit kleinen Atempausen hier und da ohne größere Zwischenfälle.
Auch der Wechsel aufs Rad wurde im Training beübt und bereitete ebenfalls keine weiteren Schwierigkeiten.
Die Radstrecke hingegen war durch die starken Windböen an diesem Tag an einigen Streckenabschnitten doch anspruchsvoller als sonst.
Grade eine längere Abfahrt, auf der man gut und gerne bis zu 60km/h erreichte, wurde durch den Wind dann doch recht abenteuerlich. Trotz des Windes überwanden wir schließlich auch die Radstrecke.
Blieb nur noch das Laufen. Zwei hügelige Runden um den See, vorbei an grillenden Seebesuchern und anfeuernden Zuschauern. Im Zielbereich erwarteten uns dann Melone, Salzkekse, Banane, Wasser, Tee und alle Teamkameraden samt mitgereisten Fans.
Danke an die Veranstalter, die wie immer einen super Wettkampf auf die Beine gestellt haben und auch einen Dank an die mitgereisten Fans die fotografierten und anfeuerten.
23. Verdener Stadt-Lauf am 23.06.23
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- Geschrieben von: Daniela
- Kategorie: Laufen
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von Daniela
Am Freitagabend war es auch um 19.30 Uhr zum Start der 5 km noch sehr warm.
Kerstin und ich starteten gemeinsam und hatten uns und meine sportliche Freundin Verena gut im Blick.
Einige hundert Meter führte ich unsere Dreiergruppe an, musste dann aber doch Verena und Kerstin an mir vorbeiziehen lassen. Die Beine waren einfach zu schwer.
Kerstin lief scheinbar locker auch an Verena vorbei, umso überraschter war ich dann später, dass sie erst nach mir die Ziellinie überquerte. Sie hatte leider ein Problem, was schnell und einfach zu beheben war, aber eben zu einer kurzen Zwangspause führte. Dadurch hat es für mich dann sogar noch fürs Treppchen gereicht.
Platz 3 weiblich gesamt in 23:48 Minuten. Kerstin kam trotz Zwischenstopp als fünfte Frau ins Ziel in 24:40 Minuten.
Um 20.15 Uhr starteten Thorsten und Anton.
Bei toller Atmosphäre hat es riesig Spaß gemacht, den beiden auf ihren 4 Runden jubelnd zuzusehen.
Thorsten ist es gelungen, so kurz nach seinem Ultra, in den Sprintmodus zu schalten und konnte sich den 10. Platz in dem starken Läuferfeld in einer Zeit von 37:57 Minuten erkämpfen. Wahnsinn!!!
Anton machte ein tolles Rennen und hat mal wieder bewiesen, wie herausragend seine Leistung in der Altersklasse M70 ist. Er kam mit schnellen 52:04 Minuten ins Ziel und gewann deutlich in seiner Altersklasse.
Herzlichen Glückwunsch! Außerdem macht er eine tolle Figur auf meinen Fan Fotos ;)
Eine Tolle Veranstaltung in der wunderschönen Stadt Verden an der Aller
Wasserstadt Triathlon Hannover - zwei Rookies berichten
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- Geschrieben von: Super User
- Kategorie: Triathlon
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Vorwort der Spartenleitung:
Anfang Mai waren beim dienstäglichen Schwimmtrainings-Termin unserer Ausdauergruppe zwei weitere SchwimmerInnen im Becken des Schwarmer Freibads unterwegs... man kam ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass sich die beiden „in Eigenregie“ auf ihren ersten Triathlon vorbereiteten... so nahmen wir Lisa und Jonny „unter unser Fittiche“ und begleiteten sie in den restlichen drei Wochen bis zu ihrem ersten Wettkampf, von dem sie nachstehend berichten.
von Lisa
Ich konnte es kaum glauben: ich wartete tatsächlich mit ca. 60 anderen Teilnehmern im Limmer auf den Startschuss . Die Aufregung war schon fast wieder verflogen. Wie froh ich war, dass ich alles rechtzeitig geschafft hatte . Man könnte denken, dass das doch selbstverständlich ist… doch einige Stunden zuvor hatte ich nicht das Gefühl. Meine Nervosität war gewaltig. Ein Wechselbad der Gefühle von: ,,Ich mache sie alle fertig beim Wettkampf!“ bis ,,Oh nein, ich bin viel zu schlecht, warum habe ich mich überreden lassen?“ war alles dabei. Trotz sorgfältiger Überlegungen, wann der optimale Zeitpunkt zum Losfahren ist, stellten wir auf der Fahrt fest, dass es besser gewesen wäre früher loszufahren. Wir trösteten uns mit dem Gedanken, dass schon alles glatt gehen würde… natürlich lief nicht alles glatt. Obwohl der Veranstalter auf einen speziellen Parkplatz für die Teilnehmer hingewiesen hatte, mussten wir feststellen, dass die Straßen dorthin bereits für den Triathlon gesperrt wurden. Leichte Panik machte sich breit - zum Glück hatte Netto einen großen Parkplatz.
Es ging dann im Stechschritt weiter, mit einigen Verwirrungen, was den Weg angeht und viel Fragerei bis ich endlich eine halbe Stunde vor dem Start mein Rad an seinen Platz stellte. Für meinen Geschmack etwas zu spät, aber endlich konnte es losgehen.
Es war einfach toll, die Atmosphäre in sich aufzunehmen. Dieses Gefühl blieb.
Als der Startschuss fiel, war ich so voller Energie und Freude, dass es mir sogar egal gewesen wäre, wenn ich als Letzte aus dem Wasser gekommen wäre . Zu meiner Überraschung war das aber nicht der Fall. Ich konnte meinen Platz super halten und habe am Ende sogar ein, zwei Schwimmer überholt. Wie ein Profi kam ich mir vor, als ich aus dem Wasser stieg, obwohl man die ersten Meter schon Probleme hatte, vernünftig geradeaus zu laufen. Letztendlich hat es aber funktioniert.
Zurück am Fahrrad ging es daran, hektisch den Neoprenanzug auszuziehen und zu versuchen, seine Gedanken zu ordnen, so dass man nicht auf einmal ohne Helm losfährt. Hat geklappt.
Im Laufschritt ging es bis zur Linie, um endlich aufzusteigen. Eine super schöne, erstaunlich bergige, Strecke. Eigentlich eine Schande , dass man da so schnell mit dem Rad durch geflitzt ist.
Amüsant war es zu beobachten, dass sogar ein Teilnehmer mit einem Klapprad gestartet ist. Nach knapp 40 Minuten war auch die Radstrecke geschafft und ich freute mich auf meine Königsdisziplin, das Laufen.
Noch angefeuert von den vielen Zuschauern lief ich tatsächlich meine Bestzeit auf 5km und konnte anständig aufholen . Als das Ziel in Sicht kam, war ich fast ein wenig enttäuscht, dass es das schon gewesen sein sollte.
Zwei Dinge sind mir beim wohl verdienten Kuchenessen danach klar geworden:
1) Der nächste Triathlon wird definitiv eine olympische Distanz und
2) Es wird auf jeden Fall noch ganz viele weitere Triathlons geben in meinem Leben.
Abschließend kann ich als Zusammenfassung sagen: man sollte definitiv früh genug losfahren.
von Jonny
Vorgeschichte
Endlich! Mein erster Triathlon! Nachdem ich als Amateursportler mehrere Marathons, Hindernisläufe und vieles mehr von dem geschafft habe, was man so als Läufer erreichen kann, wurde es Zeit für die nächste Stufe – den Triathlon. Und nach einem spannenden Jahr, in dem man halbwegs Kraulen gelernt und sich nach 15 fahrradlosen Jahren ein gebrauchtes Triathlonrad beschafft hat, ging es nun an den Start. Und zwar an die Mitteldistanz! „Gleich die Mitteldistanz!?“ Das war die häufigste Reaktion derer, die das Volumen des Begriffs einzuschätzen wussten und mich teilweise zurecht für übermütig, naiv oder verrückt hielten. Und das war es auch! Diese Erkenntnis erlangte ich jedoch selbst erst während des Rennens.
Das Rennen
Stundenlang hörte ich Podcasts, schaute Videos, las Berichte und nun stieg ich selbst ins Wasser. Zum Glück hatte Lisa am vorherigen Tag bereits die Sprintdistanz gemacht, so dass ich schon einmal die Abläufe hatte beobachten können und nicht mehr ganz so nervös war. Im Zweifelsfall einfach Gespräche mit den Mitstreitern anfangen, auch wenn man natürlich keinen kennt – man ist als Sportler ja aber unter sich und kommt leicht ins Gespräch.
Selbst als ich im Wasser auf den Startschuss wartete, konnte ich mich noch mit anderen über die Wasserqualität oder ähnlich wichtiges unterhalten und PENG! Da fiel der Startschuss. 1,9 km Kraulen war für mich die unvertrauteste Etappe. Daher ordnete ich mich weiter hinten ein, sah zu nicht in der Mitte zu schwimmen und konzentrierte mich darauf, einen Rhythmus zu finden, den ich die nächsten ca. 45 - 50 Minuten (das war mein im voraus geschätztes Zeitfenster fürs Schwimmen) halten kann. Und es lief gut! Sogar sehr gut! Das Feld zog sich auseinander und es half wirklich sehr, mich an Schwimmern zu orientieren, die im Blickfeld waren und ein ähnliches Tempo hatten. Irgendwann habe ich sie zwar doch verloren, aber gut, sie wurden dann später durch neue „Vorschwimmer“ ersetzt.
Nach der 180° Wende im Kanal fühlte sich der Rückweg sogar kürzer an, was jedoch nicht an der Strömung gelegen haben kann. Dann die erste Herausforderung: es sind vielleicht noch 400 Meter zum Ausstieg, da rutscht die Badekappe mit Brille ab – ein unnötiges Ärgernis, weil ich die Brille vorm Start für die Dauer ein bisschen lockerer eingestellt habe „damit es nicht so weh tut“ – Schwäche wird gleich bestraft, nächstes Mal „bleibt alles wie es ist!“. Glücklicherweise ging sie nicht in den Tiefen des Kanals verloren und so richtete ich alles und schwamm weiter.
Beim Ausstieg sorgten helfende Hände, dass man nicht das Gleichgewicht verliert, aber das ging tatsächlich gut bei mir und so lief ich dann den langen Weg zur Wechselzone. „Krass! Ich hab´s geschafft, jetzt nur noch 90km Rad und nen Halbmarathon“, dachte ich motiviert und so zog ich in der Wechselzone jetzt schon meine Laufschuhe an um semi-professionell mit meinen Klickpedalen los zu radeln und ja; das sorgte schon beim Einrichten vor dem Rennen zur Erheiterung meiner Wechselzonennachbarn und mir. Das war hier ja immerhin schon die Mitteldistanz. Aber gut, so bin ich beim Training immer geradelt und das ganze optimiere ich, wenn ich nach dem heutigen Tag sowas nochmal machen will.
So fuhr ich los und wollte wie geplant erstmal ein paar Kilometer fahren, bevor ich mir Trinken und das erste Gel gönne. Diese Einteilungen habe ich im voraus genau überlegt – zwar mehr nach „Gefühl“ und „ich schätze so wäre es gut“ als nach wissenschaftlichem Verbrauch, aber man weiß seinen Körper als Ausdauersportler ja doch schon etwas einzuschätzen. Während ich beim Schwimmen nicht sagen konnte, wie viele mich überholt haben oder umgekehrt, zeichnete sich beim Radeln ein klares Bild ab.
Am Ende hatte ich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 29 km/h zwar einige mich Überholende, die zu einer späteren Startwelle gehörten, aber das beunruhigte mich nicht. Mein Motto: Einfach wie geplant so zwischen 25 – 30 km/h fahren und nicht stürzen beim Trinken, Gel aufmachen oder sonst wann. Die Erfahrung hatte ich „zum Glück“ schon mal beim Training gemacht und war dementsprechend bedacht und vorsichtig mit solchen Aktionen.
Die Strecke war schön ländlich (leider auch bergig) und bestand aus einem Rundkurs mit drei Runden. An jeder Kreuzung waren mal mehr und mal weniger enthusiastische Volunteers, aber man freute sich in jeder Runde auf diejenigen, die einen schon vorher angefeuert haben und so tat es mir teilweise Leid, dass ich mich bei dem / der einen oder anderen nicht gebührend persönlich bedanken konnte – ich hoffe mein Lächeln hat gereicht.
Die Versorgungsstationen habe ich übrigens immer links liegen gelassen, denn mit zwei Flaschen, Gelen und einem Riegel war ich auf meinem Rad für die gesamte Strecke autark. So konzentrierte ich mich darauf, diese Rationen gleichmäßig zu verzehren, aber man hat ja sonst, außer treten, nicht viel auf dem Rad zu tun.
In Runde drei dann das erste Malheur: mein treues Handy welches man lt. Wettkampfbesprechung natürlich mit sich führen, aber nicht benutzen durfte, stürzte sich nach einer Straßenunebenheit aus meiner Rückentasche auf die Straße. Warum ich das Handy nicht in die andere Rückentasche mit Reißverschluss gesteckt habe um genau so etwas zu vermeiden? Tja, offensichtlich um auch das beim nächsten Mal besser zu machen. So hielt ich an, ließ das Rad ins idyllische Gras fallen, lief die ca. 20 Meter zurück um alle kommenden Radler davor zu warnen, nicht mein Handy zu überfahren und sich im schlimmsten Fall selbst zu verletzen. Die Schutzhülle wurde vom Sturz abgerissen und ward nicht mehr gesehen, hat aber wenigstens mein bereits sturzerfahrenes Handy vor weiteren schweren Schäden geschützt.
Schnell zurück aufs Bike und auch weiterhin jeden Kilometer die freundliche Stimme der App hören um zu erfahren, wie schnell ich war und bei welcher Distanz ich gerade bin. Und das wurde im Verlauf der Radstrecke psychologisch doch sehr wichtig für mich, denn ab Kilometer 60 verließen mich so ein bisschen die Motivation und auch merkbar die Kräfte. „Nur noch eine Stunde, nur noch 50 Minuten…“ und so weiter, dachte ich mir fortlaufend, denn dieses Tempo auf der Länge bin ich vorher auch noch nicht gefahren und es ließ mich erkennen, dass da bald meine Grenzen erreicht sind.
Da ich manchmal auch gefühlt etwas allein auf der Strecke war, gab´s niemanden an den man sich ranhängen konnte. So war ich froh über jeden der mich überholt hat, um wenigstens da ein bisschen dran bleiben zu können. Eingebrochen ist meine Leistung zwar tatsächlich nicht, aber jede Steigung war nicht mehr so leicht weggedrückt wie in den ersten beiden Runden. Das Tempo zu halten, war für mich jetzt wirklich ein Kraftakt. Auch mental forderte das seinen Tribut, denn in dieser neuen Situation dachte ich nun nicht mehr leichtsinnig: „Danach nur noch einen Halbmarathon.“ Umso froher war ich, als ich ein letztes Mal von der Landstrecke in Richtung Eventplatz fuhr, auch wenn dort mittlerweile schon etwas weniger Zuschauer standen als in den ersten Runden.
Das Absteigen während der Fahrt habe ich am Abend vorher extra noch mehrfach geübt. Nach der Tortur der letzten Kilometer auf dem Rad und den fühlbaren Spuren in meinen Oberschenkeln fehlte mir allerdings das Vertrauen in meine Beine. Daher habe ich den Abstieg nicht bei ganz so hohem Tempo wie am Abend zuvor durchgeführt, aber in meiner Selbstwahrnehmung fühlte es sich trotzdem schön flüssig an.
Noch ein Tipp fürs nächste Mal: Keine gefrorene Cola in der Wechselzone platzieren, denn die hat sich mittlerweile gut aufgewärmt und sprühte beim Öffnen wie ein Geysir in alle Richtungen. Egal, ich ziehe ja sowieso ein neues T-Shirt und eine neue Hose fürs Laufen an – zwar auch unnötig aufwändig und beim nächsten Triathlon wird das anders gemacht, aber heute muss es eben so sein.
Ein letzter Check der Taschen und Ausrüstung und los geht’s. Willkommen in meiner Welt: das Laufen! „Die ersten Kilometer vorsichtig und wenn es mein Körpergefühl zulässt, meine Standard-Pace anpeilen“, lautete mein Plan.
Die jubelnden Massen waren jetzt zwar nicht mehr durch Barrikaden oder dergleichen von einem getrennt und ihre Anfeuerungen pushten einen spürbar, aber ich hielt mich zurück und verfolgte meinen Plan. Und das war auch besser so, denn sonst wären die letzten Kilometer echt böse geworden… sie wurden nur halb-böse. Aber bis dahin habe ich tatsächlich einige Läufer überholt, auch wenn ich doch langsamer war als ursprünglich geplant. So kam es, dass ich Hannes vom vorherigen Tag traf, mit dem ich seinen Kumpel und meine Frau angefeuert habe. Erik, mit dem ich morgens noch in der WC-Schlange stand und mir erzählte, dass auch er hofft, unter 6 Stunden zu bleiben. Das waren die kleinen Unterhaltungen, die mich mal kurz davon abgelenkt haben, wie unerwartet fertig ich doch mittlerweile war. Die Versorgungsstationen habe ich zunehmend genutzt, denn die Hitze war ein Faktor, den ich so vorher nicht trainiert habe. Da wirkte jeder Becher Wasser über den Kopf heilend.
Auch hier waren drei Runden zu absolvieren, glücklicherweise mit wenig Höhenmetern. Und so kämpfte ich mich durch, bis ich den letzten Kilometer begann. „Aber da vorne ist noch einer, den holst du dir noch. Komm schon! Endspurt!“, spornte ich mich innerlich an. Und während ich mich diesem kämpfenden Läufer näherte, erkannte ich ihn: Harm, der gute Mann! Den sympathischen Ironman lernte ich auch schon gestern kennen, weil „unsere Frauen“ als Rookies miteinander ins Gespräch kamen. Und auch heute morgen in der Wechselzone hatte ich genau einen Platz gegenüber von ihm und konnte mich nochmal mit ihm austauschen. Und nun hier, nach fast 6 Stunden auf den letzten Metern – wie klein die Welt doch sein kann.
So liefen wir zu zweit ins Ziel, erschöpft, aber würdevoll und gemeinsam. Ein schönes Ende für meinen ersten Triathlon!
Nachwort
Hätte ich was anders gemacht? Oh ja, eine Menge! Würde ich anderen empfehlen, den ersten Triathlon auch mit einer Mitteldistanz zu beginnen, wenn man nur in einer Disziplin „heimisch“ ist? Auf gar keinen Fall! Dieses Event hat ganz schön reingehauen, aber umso stolzer bin ich darüber, dass ich es in dem vorher überlegten Zeitfenster geschafft habe. Egal wie kaputt ich am Ende auch war, abgeschreckt hat es mich vor dem nächsten Triathlon nicht. Ich habe so viel Schönes an Eindrücken und Verbesserungspotenzial mitgenommen, dass dies für mich nur der Anfang war.
Zugspitz Ultratrail (ZUT); 113,5 km; 5.122 Meter im Aufstieg
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- Geschrieben von: Thorsten
- Kategorie: Laufen
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Tränen schon vor dem Start
von Thorsten
Am Freitag, 16. Juni um 22 Uhr endete der Countdown zum Start des 11. Zugspitz Ultratrails. Mit knapp über 500 Athleten lief ich in Garmisch-Partenkirchen los, um das Wettersteinmassiv mit der Zugspitze zu umrunden. Etwas flapsig sagte ich zu meinen Eltern und meinem Neffen, die Vorort dabei waren: „Morgen um 18 Uhr bin ich wieder in Garmisch, dann haben wir noch genug Zeit zum Feiern“.
18 Uhr – das bedeutete, ich hätte die Strecke in 20 Stunden bewältigen müssen! War das überhaupt machbar? Warum setzte ich mich auf einmal „unter Druck“? War diese Bemerkung hilfreich? Aufgrund der nicht ganz perfekten Vorbereitung, gab es bereits eine Zielvorgabe – und die hieß: „nur“ finishen. 27 Stunden hätte ich dafür Zeit gehabt.
Der ZUT ist Deutschlands größtes Trailrunning Event. Über 3.000 Läuferinnen und Läufer überquerten in 6 Wettbewerben die Ziellinie in Garmisch-Partenkirchen. Bei „meiner“ Ultrastrecke sollten 403 Läufer das Ziel erreichen; 20 % haben aufgegeben oder die Cut-Off Zeiten nicht eingehalten.
War ich am Vortrag noch etwas enttäuscht von der verhaltenen Stimmung in Garmisch, war die Atmosphäre am race day super. Der Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr spielte prächtig auf. Die Straßen waren voll. Noch lange nach dem Startschuss wurden wir Läufer vom Straßenrand aus angefeuert.
Zunächst ging es die ersten Kilometer relativ flach Richtung Eibsee. Dadurch zog sich das Läuferfeld gut auseinander und bei den ersten Steigungen und engen Passagen im Höllenkar gab es kein Gedränge. Meine Gedanken galten zu dem Zeitpunkt noch der Klamottenwahl – war die bei mir passend? Völlig unterschiedlich waren die Läufer bekleidet, von Tank-Tops bis zum Pullover und dicken Jacken war alles dabei. Ich hatte mich für ein langes, aber dünnes Unterziehshirt und darüber ein normales Laufshirt entschieden. Im Augenblick noch leicht zu warm, war es aber die perfekte Wahl, da ich mich auch während der Nacht nicht umziehen musste.
Ich fand einen lockeren Rhythmus, war gut drauf. Ich nahm gut Flüssigkeit zu mir. Nach 1,5 Stunden anscheinend wieder ein kleiner Hot-Spot mit applaudierenden Zuschauern – ich lief weiter. Uuups – das war jedoch die erste Verpflegungsstation! Das wurde mir aber erst bewusst, als es fürs Umkehren schon zu spät war. Wann kommt die nächste? Laut Plan erst wieder in über 2 Stunden. Statt Gel hatte ich noch zwei Frucht-Smoothies, da brauchte ich zum Runterspülen nicht so viel Wasser. 550 Höhenmeter waren bereits bezwungen und jetzt kam der erste knackige und lange Anstieg – mit kraftvollem Stockeinsatz kämpfte ich mich nach oben. Kürzere Downhills – alles super. Bereits 1:20 Stunden nach dem verpassten V1 am Eibsee war ich am V2! Jetzt realisierte ich, dass meine Pace sogar deutlich schneller war, als die angepeilten 20 Stunden.
Die Nacht war dunkel und kühl, aber windstill, die Stirnlampe machte gutes Licht, ein sehr langer Anstieg zum höchsten Punkt des gesamten Rennens. Weiterhin kraftvoll machte ich Plätze gut. Auf halber Strecke, am VP 3 lag ich auf Gesamtrang 81 und auf dem weiteren Anstieg überholte ich noch weitere Läufer.
Exakt um 4 Uhr fingen die Vögel an zu zwitschern. Langsam wurde es hell, die Sonne sahen wir jedoch erst, als sie schon weiter über dem Horizont stand. Es galt zunächst einen weiteren hohen Bergrücken zu überschreiten. Davor war jedoch der lange, teilweise sehr technische Downhill zu bewältigen - über Schneefelder und extrem schlammige Hänge. Bergab musste ich leider viele Plätze einbüßen, dennoch lag ich im „Tal“ bei VP 4 noch auf Platz 70. Jetzt der nächste lange Anstieg und auf dem Grat endlich die Sonne.
Mühsam hatte ich im Uphill wieder Platze gut gemacht, aber wir liefen alle dicht hintereinander. Was kommt nach jedem Aufstieg? Ein Downhill. Diesmal wenig technisch, einfach nur lang. Tja – in rasendem Tempo stürzten sich die anderen Läufer hinunter, in Sekundenschnelle hatten sie zig Meter Vorsprung vor mir. Vielleicht lief ich etwas verhaltener, weil ich noch Angst vor meinem lädierten Fuß hatte, anderseits wollte ich noch nicht alles auf eine Karte setzen und vermutlich fehlt mir im Downhill einfach das spezifische Training. Trotzdem, bis jetzt war alles super!
Mit dem hellen und sonnigen Vormittag kam jedoch eine Müdigkeit, die ich sonst eher nicht kannte. Der Kampf begann und jetzt wurden die „20 Stunden“ zu einer wichtigen Richtschnur. Ich hatte eine Orientierung, ein messbares Ziel.
Am VP 5 hatte ich bereits 3.140 Höhenmeter und 58 km absolviert. 30 wellige Kilometer lagen noch vor mir, bevor es zum ultimativen und finalem Schlussanstieg ging.
Am VP 6 wartete mein Neffe Justus auf mich. Zum ersten Mal (und letzten Mal) setzte ich mich kurz hin. Gesicht gewaschen, frisches Shirt, Füße eingecremt, neue Socken und Schuhwechsel – weiter! Immer die 20 Stunden vor Augen. Noch hatte ich bei den Durchgangszeiten 30 min „Luft“. Jetzt war alles nur noch eine Sache des Willens.
Das Finale – so nenne ich es mal.Es begann mit dem längsten Anstieg des ganzen Rennens. Extrem fordernd bis zur Hochalm. Da das Feld jetzt sehr weit auseinandergezogen war, konnte ich im Uphill kaum noch Plätze gut machen. Dennoch bin ich wieder sehr gut hinauf -zumindest bis zur Hochalm- gekommen. Die Sonne brannte mittlerweile vom Himmel. Es war 14.30 Uhr, ich war fast 16 ½ Stunden unterwegs.
Und jetzt?? Bisher war es ein „schönes“ Rennen. Doch dann – an der Hochalm – wir waren völlig fertig vom langen Anstieg, kamen uns die ersten Läufer entgegen, die bereits bergab Richtung Garmisch liefen. Und wir? Seht euch den kleinen Kringel auf der Laufstrecke an. Jetzt kam der Horror. Auf steilen Skipisten bergan, musste wir noch einen weiten Bogen zum Osterfelder Kopf laufen. Ja gut, der Ausblick war atemberaubend, aber die Strecke? Breite und extrem steile Schotterpisten. Irgendwie machte dieser Weg jetzt gar keinen Sinn mehr. Gefühlt eine Ewigkeit kämpfen wir alle auf dieser vermeintlich kurzen Passage.
5.100 Höhenmeter, 96 km – jetzt eigentlich nur noch 15 Kilometer bergab. Die ersten 5 km davon, bis zum letzten VP war die Trail technisch und steil – das war ok.
Die letzten 10 km – die Hölle. Steile Forstwege und senkrechte Skipisten runter – warum? Meine Oberschenkel und Knie hatten keine Lust mehr. 20 Stunden! Es wurde immer enger. Ich biss auf die Zähne, ich schrie im wahrsten Sinnes des Wortes. Und selbst auf den letzten flachen Asphaltkilometern - statt Euphorie eher leichte Ernüchterung. Motiviert an Überholenden dran zu bleiben, war ich nicht.
20 Stunden! Bis jetzt haben sie mich geleitet und jetzt erzeugten sie dann doch noch ein Lächeln auf meinem Gesicht. 20 Stunden ich werde es tatsächlich schaffen. Völlig verrückt! Den letzten Kilometer habe ich mich nochmals zusammengerissen.
Ja! Der Zieleinlauf war schön! 17.42 Uhr – vor 18 Uhr – ich hatte mein „Versprechen“ eingehalten. Gesamtrang 138 war es am Ende – völlig unwichtig. Unter 20 Stunden – unglaublich.
Alles Versprochene konnte ich dann aber doch nicht einhalten – die Party fiel aus. Meine Kraft reichte noch nicht einmal zu einem Siegerbier, geschweige denn, um etwas Essbares aufzunehmen. Duschen im leichten Delirium und dann in einen Tiefschlaf gefallen – allerding schon im bequemen Bett.
Mir geht es gut –auch zwei Tage nach dem Lauf hält sich der Muskelkater in Grenzen. Gelenke und Bänder schmerzen nicht. Klar habe ich mich gut vorbereitet, viel trainiert, das ist mein Beitrag den ich selber leisten kann. Doch der ist marginal. Dass ich überhaupt in der Lage bin diesen Sport zu betreiben, dass ich Gesund bin, darauf habe ich keinen Einfluss. Wie groß dieses Geschenk ist, hat mir der ZUT verdeutlicht. Für dieses Geschenk bin ich sehr dankbar!
Und letztendlich ist Vieles völlig unwichtig und Kleinigkeiten so bedeutend! Ich wollte mir eine neue Kaffeemaschine gönnen, wenn der Lauf gut klappt – an diese materielle Sache, habe ich nicht eine Sekunde gedacht. Die feuchten Augen meiner Mutter vor dem Zielkanal, die anerkennenden Blicke von meinem Vater und Justus – das bleibt!
Härte braucht es, um fast 20 Stunden zu Laufen und dennoch kamen schon vor dem Start die Tränen:
„Ganz viel Glück, ich bin jetzt schon stolz auf dich, hab dich lieb“ – war die Nachricht meiner Tochter… und damit war klar – nichts hätte mich jetzt noch davon abhalten können in Garmisch über die Ziellinie zu laufen. Notfalls hätte Justus meinen Körper mit Gaffa-Tape zusammenflicken müssen. Ich wäre irgendwie nach Garmisch gekommen!
Indeland-Triathlon – am Ende nur noch froh, es ins Ziel geschafft zu haben…
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- Geschrieben von: Kerstin
- Kategorie: Triathlon
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von Kerstin
Bereits Anfang Dezember 2022 hatte ich mich für diesen Wettkampf angemeldet, bei dem die Deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz ausgetragen werden sollten – und die Monate bis zum vergangenen Wochenende genutzt, um mich akribisch darauf vorzubereiten.
Mit der entsprechenden Vorfreude ging es am Samstag dann auf die Reise in die Tagebau-Region „kurz vor Aachen“: eben ins Hotel, um das Auto auszuladen und danach zur Startunterlagen-Abholung und Wettkampf-Besprechung nach Aldenhoven.
Anschließend noch ein wenig „sight seeing“, um eine grobe Vorstellung vom Ablauf und den örtlichen Gegebenheiten zu bekommen: das Schwimmen findet im ca. 6km entfernten Blausteinsee statt, von dort geht’s mit dem Rad über zwei Runden in die zweite Wechselzone im Römerpark, von wo aus man schließlich zu 4 Laufrunden startet bzw. wo der Zieleinlauf ist.
Am Sonntagmorgen konnten wir noch im Hotel frühstücken und machten uns dann „mit Sack und Pack“ auf den Weg: logistisch war das Ganze etwas herausfordernd, weil man beide Wechselzonen erst morgens einrichten konnte und genau überlegen musste, was man jetzt wo braucht und mitschleppen muss – mit den Schwimmutensilien ging es dann per Rad, quasi als „Aufwärm-Runde“, zum See, wo die erste Wechselzone dann einzurichten war.
Die Wassertemperatur war mit 24,6°C ziemlich warm, aber noch knapp unterhalb der DTU-Grenze für ein Neo-Verbot für die Altersklasse-Athleten auf der Mitteldistanz. Die „Elite“ und Teilnehmenden der übrigen Distanzen mussten „ohne Pelle“ ins Wasser und ich haderte ein wenig, ob ich es auch ohne versuchen sollte – entschied mich dann aber doch für die Sicherheit, die der Neo mir nun einmal gibt.
Der Schwimmstart erfolgte als Wasser-Massen-Start mit dem gesamten Frauenfeld und den Männern der AK55 und älter und ließ sich recht gut an: es war gar nicht so furchtbar eng und unübersichtlich und ich kam schnell und gut in meinen Rhythmus – die Orientierung anhand der gelben Bojen gestaltete sich etwas schwierig ob der massiven Anzahl an gelben Badekappen, aber auch das klappte und so stieg nach für mich respektablen 42:04 Minuten aus dem Wasser.
Der Weg in die Wechselzone war recht lang und leider auch komplett bergauf, so dass der Puls nochmals deutlich nach oben ging. In der Wechselzone musste man nach dem Umkleiden in die Radmontur noch sicherstellen, dass man alle Utensilien inkl. des nassen Neos (!) in den Wechselbeutel stopft, damit dieser zur Ausgabestelle im Zielbereich transportiert werden kann.
Mit dem Rad in der Hand ging es dann, natürlich wiederum bergauf, zum Radaufstieg und dann lange Zeit flach und mit nur ganz wenig Wind hinaus über die Radstrecke.
Nach dem ersten Stück weg vom Blausteinsee ging es über zwei Runden mit vielen, langen geraden Passagen und zum Ende der Runde über das RWE-Kraftwerks-Gelände in Weisweiler: mit zwei fiesen 10%-Steigungen.
Auf dem Rad wollte es nicht so richtig rund laufen und die Beine gaben nicht das her, was ich im Training aufgebaut hatte – der Grund dafür mag das drückend-schwüle Wetter gewesen sein, das mir nicht nur im übertragenen Sinn Kopfschmerzen bereitete. Ich versuchte trotzdem, einigermaßen gleichmäßig zu pedalieren und mich noch nicht mit dem abschließenden Lauf zu beschäftigen.
Nach knapp 2:57:19 fuhr ich in die Wechselzone 2 ein und nutzte das restliche Wasser aus der Trinkflasche direkt noch zur Abkühlung, bevor es auf die Laufstrecke ging: hinaus aus dem Römerpark, vorbei am ersten Verpflegungspunkt, den ich gleich wieder zum Abkühlen/Auftanken nutzte und dann ging es zunächst durch die Straßen von Aldenhoven vorbei an zahlreichen gut gelaunten Zuschauern, unter einer noch von der Feuerwehr aufgestellten „mobilen Sprühanlage“ hindurch, hinauf zum zweiten Verpflegungspunkt, nach dem es dann „einsam“ wurde: es ging ca. 2.5km „im Quadrat“ auf einer groben Sand-Schotter-Piste um ein Getreidefeld herum, bevor es zurück in den Ort und zum „Ziel-Ein-/Durchlauf“ wieder in den Römerpark ging.
Immerhin war es bewölkt, so dass uns nicht die Sonne direkt das Hirn weggebrannt hat, aber mit ca. 28°C lagen die Temperaturen deutlich über meinem Wohlfühl-Bereich.
Anfangs der zweiten Runde musste ich an der Verpflegungsstation ein etwas längere Pause einlegen, weil mein Kreislauf ziemlich zu kämpfen hatte und es mir schon einmal deutlich besser gegangen war, aber nach einem Gel, einigen Bechern Wasser, die ich mir auf und in den Körper schüttete, trabte ich wieder an… ich hatte schließlich nicht 400km Anreise auf mich genommen, um dann vorzeitig die Segel zu streichen!
So absolvierte ich zunächst Runde 2, schließlich auch Runde 3 und dann war es ja auch schon fast geschafft… nach einem Lauf über 2:04:35 war ich nach insgesamt 5:53:54 Stunden im Ziel: völlig erschöpft und erst einmal glücklich, es tatsächlich bis zum Ende durchgezogen zu haben.
Diese Mitteldistanz war härter als der Ostseeman im letzten Jahr, obwohl ich da mehr als doppelt so lange unterwegs war… Rückblickend bin ich einerseits stolz und zufrieden, dass ich mich durchgebissen habe, andererseits aber schon auch ein bisschen traurig, dass ich meine Trainingsleistungen nicht im Wettkampf zeigen konnte. Immerhin hat es mit Platz 8 für eine Top-Ten-Platzierung in meiner Altersklasse bei den Deutschen Meisterschaften gereicht! (Bleibe ich halt weiter ungekrönte „Trainingsweltmeisterin“!)
33. Barrier RTF - "Butterkuchenfahrt"
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- Geschrieben von: Martin
- Kategorie: Radsport
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von Martin
Es war wie immer. Es geht viel zu früh los, Start 8 Uhr in Barrien/Syke.
Erste Gruppe formiert sich, 40er Schnitt ohne Anhalten bis ins Ziel. Ich halte mich da raus, erstmal einrollen, Gruppe suchen, bis zur ersten Verpflegung im Windschatten verstecken. Zwei Stück Butterkuchen, süßer Tee, weiter Richtung Bruchhausen-Vilsen, dann über die B6 Richtung Affinghausen.
Zwischenzeitlich zerfällt die Gruppe, einige MitstreiterInnen übersehen einen Abzweig, kleine Gruppe, also auch mal die Nase in den Wind stecken. Zweite Verpflegung, zwei Stück Butterkuchen, weiter in einer kleineren Gruppe, erste Ermüdungserscheinungen machen sich bei den MitstreiterInnen bemerkbar. Mein Diesel hat nun Betriebstemperatur und ich bringe die Gruppe zur dritten Verpflegung.
Am Buffet entdecke ich Ralf, der die erste Verpflegung ausgelassen hatte. Zwei Stück Butterkuchen, süßer Tee und weiter. Der nächste Abschnitt ist schlecht asphaltiert und in den Waldstücken sind dazu die Sichtverhältnisse schlecht. Mit einem befreundeten Radsportler vom RSV fahre ich nun zu zweit Richtung Barrien zurück.
Kurz vor dem Ziel wurde noch eine kleine Schleife eingebaut, nochmal ein paar Höhenmeter und dann bergab "nach Hause". Am Ende stehen 115km mit einem Schnitt von 34.5km/h zu Buche, fueled by sechs Stück Butterkuchen.
Es werden auch kürzere Distanzen angeboten, also merkt euch die RTF ruhig schon mal für nächsten Jahre im Kalender vor!
- Volksfeststimmung beim Laufwettbewerb „Mensch gegen Maschine“ am 04.06.2023
- Hachelauf in Syke am 13.05.2023 als kleine Standortbestimmung
- Martfelder Mühlenlauf am 1. Mai geht auch nach dem Tanz in dem Mai
- I-Run Achim 2023
- 42. Harzquerung - 54 km von Wernigerode nach Nordhausen - Über fünf Stunden „Schmerztraining“
- 31. Liebenauer Volkslauf am 23.04.23
- Berlin-Halbmarathon 2023: Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht! 😊
- Hannover Halbmarathon am 26.03.2023
- Ibbenbürener Klippenlauf 2023
- 3. Werderseelauf am 19. März 2023 - 50 km
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