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Triathlon-Verbandsliga in Bokeloh 12. September 2021
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- Geschrieben von Super User
- Kategorie: Triathlon
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Endlich mal wieder TVL… erster Liga-Wettkampf seit dem 07. September August 2019 (!)
Etwas über zwei Jahre sind also tatsächlich vergangen, seit wir zum letzten Mal als Mannschaft in einem Liga-Wettkampf gestartet sind – verrückt, aber wahr! Heute war es dann endlich soweit: der erste (und gleichzeitig vorletzte) TVL-Wettkampf der Saison 2021 stand auf dem Programm. Die meisten unserer StarterInnen hatten tatsächlich seitdem kein Rennen mehr bestritten… Vorfreude, aber auch eine gewissen Anspannung, waren spürbar – die Rahmenbedingungen waren durch das nötige Hygienekonzept und genau getaktetem, knappen Zeitplan etwas ungewohnt, aber alle waren einfach nur glücklich, überhaupt dabei sein zu können.
Unsere Eincheck-Zeit um 10:30 ließ – bei lediglich einer Stunde Anfahrt - einen entspannten Start in den Sonntag zu: Masken auf und dann zunächst anhand einer E-Mail als gemeldete Athleten ausweisen, am nächsten Check-Punkt wurde dann das „G“ geprüft (G-impft, G-nesen oder G-testet) und man musste seine Daten angeben bzw. sich über Luca einchecken… dann endlich ging es zum eigentlichen Check-in, bei dem die Kampfrichter das Material sichteten. Die Startnummer, der Radaufkleber und Transponder befand sich am zugewiesenen Platz am Radständer – die Organisation war perfekt - großes Lob an das gesamte Veranstaltungsteam!
Die Startzeiten waren dann ebenso minutiös (oder wie heißt das, wenn es im 20-Sekunden-Takt geht?) geplant: Erik sprang als Erster ins wohltemperierte Becken des Bokeloher Freibades, es folgten Michael, Daniela, Kerstin, Stephan, Anton und schließlich unser „Rookie“ Andreas, bei seinem ersten Liga-Start. Beim Ausstieg aus dem Wasser war die Reihenfolge schon „durcheinander“ geraten: Stephan hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und Kerstin bereits am Ende der zweiten (oder dritten?) Bahn überholt… Der Wechsel zum Rad klappte bei allen gut – lediglich Kerstin hatte einen kurzen Schreck zu überwinden, als beim Schieben des Rades über die Freibad-Wiese die Ketten absprang… zum Glück ließ sich das Missgeschick schnell – auf Kosten von zwei ölverschmierten Zeigefingern – wieder beheben.
Die Radstrecke war – wie gewohnt – als „Lasso“ angelegt: erstmal ca. 5km quasi nur geradeaus, durch einen Kreisverkehr und dann DIE Herausforderung des Tages für uns Flachland-Tiroler: eine etwas längere „bergauf“-Passage! Danach folgte erst einmal eine etwas längere „bergab“-Strecke, auf der man entweder ballern oder wieder Kräfte sammeln konnte, bevor es nach der nächsten Ortschaft nochmals wieder etwas länger gezogen, aber nicht ganz so steil leicht aufwärts ging – bevor man es auch danach wieder rollen lassen konnte. Nach einem Rechts-Abbiegen folgte dann der dritte und letzte leichte Anstieg, bevor es auf den „Rückweg“ in Richtung Veranstaltungsgelände ging.
Zurück in der Wechselzone, schnell die Rad- gegen die Laufschuhe getauscht und den Helm abgenommen, und schon ging es auf die vier Laufrunden: aber erst nachdem man die Treppe hinauf zur Laufstrecke überwältigt hatte… waren die ersten Stufen noch gar nicht so schwer, brachten die letzten Stufen den Puls gleich wieder auf Betriebstemperatur! Gelaufen wurde eine „quadratische Runde“ um ein abgeerntetes Getreidefeld, so dass man auf jedem Streckenabschnitt freie Sicht auf die anderen Teilnehmer hatte. Glücklicherweise wehte eine leichte Brise, die die erstaunlich warmen Temperaturen dank des mittlerweile strahlenden September-Sonnenscheins etwas erträglicher machte – ebenso wie die Verpflegungsstation, an der nach jeder Runde Wasser oder Iso erhältlich war. Nach etwas über 1.5h Wettkampfzeit waren alle unsere Starter wohlbehalten und glücklich im Ziel!
Einziger Wermut-Tropfen an diesem Tag war, dass Thorsten verletzungsbedingt nicht antreten konnte – aber immerhin reiste er (per Rad, das „ging“) an, um als Edel-Fan das Geschehen in Bild und Ton festzuhalten, vielen Dank dafür!
Nachstehend noch eine Übersicht der Gesamtzeiten, sowie der jeweiligen Splits und ein strahlendes Finisher-Foto!
Deister-Hölle Trail-Halbmarathon in Springe am 05.09.2021
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- Geschrieben von Super User
- Kategorie: Laufen
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von Thorsten
Auch in der „aktuellen“ Zeit werden noch Wettkämpfe geboren. Peter Augath hat zusammen mit seinem Team eine sehr schöne Laufveranstaltung aus der Taufe gehoben, die im besonderen Maße auch die landschaftlichen Besonderheiten um Springe herum berücksichtigt. Die Strecke ging nach dem Start schnurstracks den Deister hinauf. Viel Zeit zum Warmwerden blieb nicht, denn bereits nach 5 km kam der vom Veranstalter als „Deister-Hölle“ bezeichnete Anstieg. Zirka 200 Höhenmeter mussten über eine Strecke von weniger als einem Kilometer erklommen werden. Auch im weiteren Verlauf ging es auf sehr schönen Waldwegen regelmäßig auf und ab. Das super Wetter brachte Kerstin und mich gehörig ins Schwitzen.
Kerstin war sehr zufrieden mit ihrer Leistung und im Besonderen darauf, dass sie die Deister-Hölle laufend überwunden hatte, wo viele andere ins Gehen übergehen (beabsichtigtes Wortspiel) mussten. Weniger als zwei Stunden für diese anspruchsvolle Strecke und ist eine klasse Zeit.
Ich konnte meine Trail- und Bergerfahrung gut ausspielen. Eine Zeit von knapp unter 1:30 Stunden reichte sogar zum Sieg.
Ein sehr schöner Vormittag bei einer top Veranstaltung, die hoffentlich zukünftig auch weiterhin organisiert wird.
Vielen Dank auch an Jens, der uns chauffiert und angefeuert hat.
1. Arendsee Open Water – Viel Wasser in der Altmark
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- Geschrieben von Kerstin
- Kategorie: Schwimmen
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von Kerstin
Nachdem der Ostseeman am 01.08. wie schon im letzten Jahr nochmals der Pandemie zum Opfer gefallen war, hatte ich diese reine Schwimmveranstaltung „entdeckt“ und mir überlegt, dann eben „nur“ 3,8km zu schwimmen… muss man ja auch mal üben, wenn man eine Langdistanz im Triathlon absolvieren will.
Zum ersten Mal lag die Organisation dieser Traditionsveranstaltung in diesem Jahr in den Händen der Triathlonfüchse Osterburg, ansonsten für die Ausrichtung des Arendsee Triathlons bekannt – und bis auf die Witterungsbedingungen war alles bestens organisiert… aber der Reihe nach: am Samstag strahlte die Sonne noch vom Altmark-Himmel und das Strandbad, Start- und Zielort, erfreute sich eines regen Betriebs.
Am Sonntagmorgen war es zwar bewölkt, aber zumindest bei unserem Eintreffen gegen 10:30 Uhr – zunächst noch entgegen der Wetterprognosen – trocken. Allerdings setzte nach einiger Zeit ein leichter Nieselregen ein, aber aufgrund des überschaubaren Teilnehmerfeldes konnten alle/die meisten Athleten zumindest ein trockenes Fleckchen finden.
Luft- und Wassertemperatur lagen mit 17°/18°C in einem ähnlichen Bereich – gegen 12:15 Uhr verzogen Erik und ich uns dann in Richtung des Umkleidehäuschens (wobei die Umkleiden an sich gesperrt waren), um wenigstens einigermaßen trocken erstmal in den Neo zu kommen.
Am Strand gab es dann eine kurze Wettkampfbesprechung: Wasserstart ab der Trassierband-Linie ca. 50m im See, weil es vorher nur knöcheltief ist, Bojen immer rechts liegen lassen, bis zur roten Boje, dann zurück – alles klar.
Ab der Hälfte der Strecke würden dann die „Halb-Distanzler“ von der „Queen“ (einem Ausflugsschiff) ins Wasser gehen, so dass man „gemeinsam“ zurückschwimmen würde - wenn man schnell genug an der Mittel-Boje wäre.
Kurz vor dem Start war es von oben fast noch wieder trocken geworden, aber das konnte uns Schwimmern egal sein – nur für die Zuschauer wurde es im Laufe der nächsten eineinhalb Stunden teilweise recht ungemütlich!
Die erste Boje nach dem Start war gut zu erkennen und auch das Teilnehmerfeld noch nicht soweit auseinandergezogen, so dass man sich auch grob an den roten Badekappen vor sich orientieren konnte. Danach schienen die Abstände zwischen den Bojen - zumindest visuell - größer zu werden und auch der aufkommende Seegang, mit leichter Gegenströmung, stellte die Orientierung manchmal vor Herausforderungen – zumal die Besatzung eines Begleitbootes auch grell-rote Jacken trug und einen damit tendenziell vom Kurs abbrachte, weil sie eben NICHT die Boje waren, die es zu umrunden ging! Immerhin bot die „Queen“ einen ausreichend großen Anhaltspunkt, den man ansteuern konnte – nachdem die erste Hälfte der Strecke (also 1,9km) geschafft war, ging es mit leichter Strömungsunterstützung zurück in Richtung Strandbad; jetzt lag das Wasser zwar mit ziemlich glatter Oberfläche da, aber es ließen sich deutlich dicke Regentropfen erkennen, die davon zurücksprangen: unsere zuschauenden Partner am Ufer waren wirklich nicht zu beneiden!
Nachdem die letzte der Bojen passiert war, hatte ich tatsächlich fast zu einigen Schwimmern (von den anderen Distanzen) aufgeschlossen und legte einen kleinen Endspurt hin, um diese noch hinter mir zu lassen: als die Hände dann den Grund berührten, musste beim Aufstehen erstmal die Wadenmuskulatur davon überzeugt werden, dass sie zum Gehen/Laufen gedacht ist, und so ging es die letzten 50m „im Sprint“ zur Zeitnahme-Matte am Ufer und damit ins Ziel – wo Erik natürlich schon weit vor mir eingetroffen war, aber immer noch im Wasser stand, um mich abzuklatschen!
Erik war offiziell nach 1:11:08 im Ziel, bei mir blieb die Uhr nach 1:28:02 stehen – ich hatte gehofft, die Strecke in ca. eineinhalb Stunden zu bewältigen, so dass mir dieses Ergebnis durchaus ein Grinsen ins Gesicht gezaubert hat! Und überhaupt war die ganze Veranstaltung ein tolles Erlebnis – auch wenn ich nie wirklich schnell schwimmen werde, hat diese – von mir zuvor lange Jahre - gefürchtete Disziplin ihren Schrecken verloren und macht mir mittlerweile sogar richtig Spaß!
Sella Ronda
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- Geschrieben von Martin
- Kategorie: Radsport
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von Martin
Es gibt Routen für das Rennrad, die taugen nicht für die Befahrung im Renntempo, mit dem Puls am Anschlag und dem Blick auf Zeit und Platzierungen. Eine solche Route ist die "Sella Ronda", eine Rennradrunde um das Sellamassiv in Nord-Italien.
Für den Familienurlaub 2021 hatte ich die Befahrung der Sellarunde mit dem Rennrad als festen Bestandteil geplant und konnte mit Andi einen ortskundigen Mitstreiter gewinnen. Andi lebt in Sillian/Osttirol, hat fundierte Streckenkenntnisse und gab auch den Impuls, die Strecke im Uhrzeigersinn zu fahren.
Vom beschaulichen Ort Corvara aus startet man in eine recht moderate Steigung zum Campolongopass, ideal zum warm werden. Es folgt eine kurze Abfahrt in den Ort Arabba, in welchem die zehn Kilometer lange Auffahrt zum Passo Pordoi beginnt.
Um auf die 2200m hohe Passhöhe zu gelangen, müssen 600Hm überwunden werden. Die Straße schlängelt sich spektakulär in Kurven den Berg hinauf. Dabei ist es absolut sinnvoll nicht am Limit zu pedalieren, denn es lohnt sich definitiv die spektakulären Felswände und Ausblicke zu genießen und den Blick ein wenig schweifen zu lassen.
Auf jeder Passhöhe machten Andi und ich Bilder und philosophierten über die Schönheit der Landschaft und des Radsports. Irgendwie kamen wir auf Übersetzungen zu sprechen. Dabei fiel mir auf, dass ich vergessen hatte eine Kassette mit Berggang zu montieren. Statt wie geplant mit einer, auch für steile Berge tauglichen, Übersetzung von 36/34 zu fahren, hatte ich nur 36/28 zur Verfügung.
Am dritten Anstieg der Runde, dem Sellajoch, mit seinen teils fiesen zweistelligen Steigungsprozenten, machte sich meine Nachlässigkeit deutlich bemerkbar und ich musste zum Teil arg kämpfen, um noch halbwegs flüssig treten zu können.
Der letzte Pass der Runde führte über das Grödnerjoch und war mit ca. 300 zu bewältigenden Höhenmetern relativ locker zu befahren. Auf der langen und schönen Abfahrt in Richtung des Start- und Zielortes Corvara machten wir Halt an einer Almhütte und stärkten uns mit Capuccino und Apfelstrudel.
Insgesamt hat die Sella Ronda eine Länge von 57km und man klettert ca. 1700Hm. Landschaftlich ist diese Runde mit das Schönste, was man auf dem Rennrad fahren kann!
Klostertriathlon Rühn – MD in MV
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- Geschrieben von Kerstin
- Kategorie: Triathlon
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von Kerstin
Durch einen befreundeten Facebook-Sportkameraden war ich auf diese kleine, noch neue Veranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam geworden und hatte mich, nach der Glücksburg-Absage, alternativ dort für die Mitteldistanz angemeldet. Aufgrund der längeren Anreise - immerhin fährt man gut 3 Stunden mit dem Auto in die Nähe von Güstrow – hatte ich auch gleich die vorgeschlagene Übernachtungsmöglichkeit gebucht, weil mir die An-/Abreise am Wettkampftag zu stressig erschien.
Am Samstag Nachmittag habe ich dann eine kurze private Ortsbegehung vorgenommen: den „Sülzpfuhl“ in Augenschein genommen, der sich aber als sehr klarer See herausstellte, ein wenig die Laufstrecke begutachtet und zu guter Letzt die bereits markierte Radstrecke mit dem Auto abgefahren; schon mit dem Auto war festzustellen, dass die Strecke als „anspruchsvoll“ einzustufen war: es ging ständig rauf und runter, nicht wirklich steil, aber eben immer im Wechsel...
Durch den „späten“ Start um 10:00 Uhr, konnte ich am Sonntagmorgen noch ganz entspannt im Hotel frühstücken, um dann gegen 08:00 Uhr meine Startunterlagen abzuholen, einzuchecken und meine Wechselzone vorzubereiten. Wettkampfbesprechung um 09:15, dann in den Neo und „rüber zum Schwimmstart“, der dann immer paarweise in 5 Sekunden-Abständen als „Rolling Start! über die Bühne ging, so dass es recht entspannt war.
Ich kam gut in meinen Rhythmus und nach 2 ¾ Runden, knapp 1.7km und etwas über 35 Minuten später ging ich wieder an Land – recht ordentlich für meine Verhältnisse.
Der Wechsel aufs Rad klappte gut und ich versuchte, mir die Radstrecke „einzuteilen“: es mussten drei „Runden“ gefahren werden – 15km „hin“ (und „hoch“) zu einem alten Fernsehturm, wenden 15km „zurück“ zum Kloster, um den See herum und noch 2x dasselbe.
Leider setzte auf dem „Rückweg“ der ersten Runde bereits ein leichter Nieselregen ein, der die Straßen- und Sichtverhältnisse beeinträchtigte und mir einmal beim Umgreifen fast das Rad aus Händen hatte rutschen lassen, aber ich konnte es gerade noch abfangen – danach ging ich dann etwas vorsichtiger zu Werke.
Im Start-/Zielbereich wartete auch noch ein besonderes „Schmankerl“: eine Kopfsteinpflaster-Passage, die zwar mit einer Trasse aus Gummimatten abgedeckt war, aber trotzdem ziemlich rubbelig war und so manche Trinkflasche aus dem Halter und Riegel aus der Oberrohr-Tasche ging dabei verloren. Auf dem letzten Sechstel der Strecke hörte der Regen dann endlich auf und die Sonne kam wieder durch, so dass ich „abgetrocknet“ nach 3:05:08h wieder in der Wechselzone ankam, um die Laufschuhe zu schnüren.
Die Laufstrecke war wiederum eine „Wendepunktstrecke mit Schleife“: es ging zunächste durch den Klostergarten raus aus dem Ort bis zum Wendepunkt, dann wieder im Ort gabelte sich die Strecke, ging zurück zum Kloster und am Zielbereich vorbei.
Eine Runde hatte etwas über 4km, so dass man die Gelegenheit hatte, die Einheimischen auf 5 Runden „näher“ kennenzulernen – und es war wirklich klasse, wie viele Menschen es sich am Streckenrand auf ihren Grundstücken mit Musik und Verpflegung „bequem“ gemacht hatten, um die Athleten anzufeuern! Es gab zwei Versorgungspunkte auf der Strecke, die bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein auch (bitter) nötig waren – die erste Runde lief es sich noch ganz flott, aber (natürlich) wurden die Beine mit jedem Durchlauf im Zielbereich schwerer, wobei der Tiefpunkt nach der vierten Runde dann im letzten Umlauf überwunden war und die Aussicht auf das Erreichen der Ziellinie wohl nochmals Kräfte mobilisierte:
nach 2:06h für knapp unter 21km und insgesamt 5:52:12h Sport non-stop passierte ich als 9. von insgesamt 14 Frauen den Zielbogen!
Danach verbrachte man noch einige Zeit mit den anderen Sportkameraden im Zielbereich: Getränke und Pasta, Rennbesprechung und Siegerehrung... alles ohne Maske, es wirkte fast ein bisschen bizarr, war aber wunderschön!
Das war erst die zweite Auflage dieser Veranstaltung von TriFun Güstrow und alles war echt super und mit ganz viel Herzblut organisiert und durchgeführt!
Und die Finisher-Medaille kann sich auch sehen lassen!
Bikepacking Nord-Ostsee-Kanal
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- Geschrieben von Jörg
- Kategorie: Radsport
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von Jörg
Für 2021 hatte ich nichts Konkretes geplant. Ich wollte irgend eine mehrtägige Tour machen. Da kam der spontane Urlaub in Schleswig-Holstein doch gerade recht.
Ziel war also der Plöner See. Anreise: Wenke mit dem Wohnmobil und ich mit dem Rad.
Der direkte Weg erschien mir zu langweilig, da hatte ich die Idee den Nord-Ostsee-Kanal entlang zu fahren.
Los ging es am Sonntag um 8:00 Uhr mit vollem Reisegepäck.
Über Oyten, Tarmstedt und viele weitere Dörfer nach Krautsand. Dort wollte ich auf dem Campingplatz übernachten. Als Ich ca 15:00 Uhr dort ankam, dachte ich mir, das ist doch noch viel zu früh fürs Nachtlager. Also weiter zur Fähre nach Wischhafen.Kurz vor dem Fähranleger steht mir die Straße im Weg, und zwar senkrecht in Form einer Sperrwerksbrücke. Ein kleines Schild macht darauf aufmerksam, dass die Brücke erst wieder ab 17 Uhr herunterfährt! Na toll, die Fähre kann ich sehen, komme aber nicht rüber.
Also wieder zurück am Deich und den Umweg über die Straße genommen. 50 min später bin ich endlich auf der anderen Seite und kann mit der Elbfähre nach Glückstadt übersetzen.
Mein Plan war mir in Brunsbüttel, dem Startpunkt des Kanals, eine Unterkunft zu suchen.
Leider war (angeblich) nichts mehr frei. Also musste ich noch ein Stück weiter, aber vorher gab's beim ortsansässigen Italiener eine große Portion Pasta.
Mein Übernachtungsziel war ein Schlafplatz von “wildes Schleswig-Holstein”. Unter diesem Namen findet man legale Plätze zum Campen. Tja, da waren am ersten Tag mit 203 km doch schon deutlich mehr zusammengekommen als geplant.Das Nachtlager war schnell eingerichtet und mit Blick in den Himmel und dem Tanz der Fledermäuse konnte ich etwas ausruhen.
Früh am nächsten Morgen ging es weiter. Erstmal zwei Stunden am Kanal entlang. Um 7:00 Uhr öffnete ein REWE in 4 km Entfernung - für einen Kaffee ist das ein lohnenswerter Umweg! Frisch gestärkt und mit aufgefülltem Proviant ging es weiter am Kanal entlang, immer mal wieder mit einer kleinen Fähre die Seite gewechselt.
Der Plattenweg war sogar besser als erwartet, aber zugegebenermaßen ist die Route eher langweilig. Wenn man auf der Landkarte den Verlauf des Kanals sieht, denkt man der macht viele Kurven. Aber eine Kurve für ein Containerschiff ist eben trotzdem 1-2 km geradeaus für einen Radfahrer.
Um 12 Uhr war ich am anderen Ende des Kanals, an der Schleuse in Kiel-Holtenau.
An der Kiellinie habe ich mich wieder verpflegt und in Erinnerungen geschwelgt. Ziemlich genau vor 30 Jahren hatte ich in Kiel studiert - die Stadt hat sich doch sehr verändert, insbesondere der Stadtteil Gaarden in dem ich wohnte.
Aus Kiel raus Richtung Plön waren es mir wieder mal eindeutig zu viel Ampeln.
Ankunft am Zielort um 15:30 Uhr noch vor dem Wohnmobil. Dann statt Duschen eben erstmal nur die Füße ins Wasser stellen.
340 km in 2 Tagen ist natürlich keine sportliche Meisterleistung, sollte es aber ja auch nicht werden.
Ich wollte einfach nur Spaß haben und locker durchs Land radeln. Das hat geklappt und ruft nach Wiederholung.
Spartenversammlung Ausdauersport
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- Geschrieben von Kerstin
- Kategorie: Verschiedenes
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Liebe Ausdauersportlerinnen, liebe Ausdauersportler,
hiermit lade ich Euch zur jährlichen Spartensitzung ein.
Wir treffen uns am Montag, den 26.07.2021 um 19:30 Uhr im Gasthaus „Zur Post“ in
Schwarme.
Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Wahl der protokollführenden Person
3. Genehmigung der Tagesordnung
4. Bericht der Spartenleitung
5. Mitteilungen aus dem Vorstand und den Verbänden
6. Rückblick Saison 2020/2021 - Ausblick Saison 2021/2022
7. Wahl der Spartenleitung, deren Stellvertretung und der sportlichen Leitung
8. Termine
9. Verschiedenes
Ich freue mich darauf, möglichst viel von Euch begrüßen zu können.
Herzliche Grüße,
Kerstin
O-See-Triathlon in Uelzen am 27.06.
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- Geschrieben von Kerstin
- Kategorie: Triathlon
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von Kesrtin
Eigentlich hätte diese Veranstaltung in diesem Jahr bereits meine zweite Mitteldistanz sein sollen, nach dem Arendsee-Triathlon, der aber am 20.06. leider nicht stattgefunden hatte, weil Corona-bedingt abgesagt… ☹
Und beide Wettkämpfe zusammen hätten den sogenannten „Double Half“ ergeben, zwei Halbdistanzen = eine Langdistanz – und alles in Vorbereitung auf mein großes Saison-Highlight, den Ostseeman in Glücksburg am 01.08., der allerdings auch auf 2022 verschoben worden ist.
Monate des Trainings… naja, sicherlich nicht vergeblich – so war ich für Uelzen gut vorbereitet, zumal ich die Gegebenheiten ja auch aus 2019 schon/noch kannte.
Am Vortag hieß es erst noch einmal die Apotheke aufsuchen, um bei der Startnummer-Ausgabe ein offizielles Test-Ergebnis vorlegen zu können – Ergebnis negativ, was in sich wiederum positiv war. Ich hatte mich in Uelzen einquartiert, so dass ich alles ganz in Ruhe erledigen und den Sommerabend mit meiner privaten Pasta-Party unter Bäumen am Ratsteich genießen konnte.
Am Sonntagmorgen hieß es dann um kurz nach fünf raus aus den Federn – das Hotel war perfekt auf die Athleten eingerichtet und bot bereits ab 05:30 Uhr ein durchaus ansprechendes Frühstück an. Danach alles wieder ins Auto verstaut und dann die kurze Anfahrt zum Wettkampf-Gelände am Oldenstädter See.
Der Check-in verlief dank der wieder einmal hervorragendes Organisation sehr zügig, so dass ich bereits um kurz vor sieben quasi „startklar“ war. Wie auch schon in 2019, war der Neo zugelassen, aber da die Wassertemperatur mit 21.9° nur so gerade eben unter der Grenze (21.91° - welches Thermometer misst so genau?) lag, entschied ich mich gegen den Neo – zumal die Schwimmstrecke auf 950m (1 Runde) verkürzt worden war, da das Schwimmtraining ja erst vor kurzem wieder aufgenommen werden konnte. Ich hatte mich – leistungsgemäß – sehr weit hinten für den Rolling Start eingereiht und kam auch recht gut in meinen Rhythmus: wie gewohnt nicht schnell, aber ruhig und gleichmäßig – das Tempo war mir dabei völlig abhanden gekommen, so dass ich erst nach gut 25 Minuten aus dem Wasser stieg.
Der Wechsel aufs Rad klappte reibungslos, ohne dass ich etwas vergessen hätte, und so ging es gut 3 Minuten später auf die Radstrecke: weg vom See und dann 4 Runden á etwas über 22km, gespickt mit ca. 135 Höhenmetern pro Runde… immer mal wieder kurze Anstiege und eine etwa 3km längere Passage „bergauf“.
Der Wettergott meinte es gut mit uns und so pedalierten wir in der prallen Sonne, aber zumindest fast ohne Wind. Auf dem Rad war ich deutlich mehr „in meinem Element“ und es lief ganz flott, so dass ich nach 2:42:35 wieder in die Wechselzone rollen konnte; vor zwei Jahren hatte ich noch 2:58:30 gebraucht!
Die Laufstrecke verlief um den O-See und es galt insgesamt 8 (in Worten: acht!) Runden zu absolvieren – die ersten vier Kilometer konnte ich das Tempo noch unter 6:00/km halten, aber danach fielen die Schritte merklich immer schwerer und insbesondere die kleine Bergauf-Passage machte nicht so richtig Spaß. 😉
Immerhin war es dort schattig und es gab Unterstützung von Frank Horras, dem „Triathlon-Entertainer“: er hatte dort einen „Streckenposten“ bezogen und sorgte mit lauter Musik, Kuhglocken und Anfeuerungsrufen dafür, dass man sich mit einem kleinen Lächeln dort „hinaufschleppte“. Wie schon 2019 zählte ich die ersten vier Runden „hoch“, bevor ich danach „runter“ zählte… das Ziel kam immer näher und nach „nur“ knapp 18km konnte ich die Ziellinie überqueren. J
a, auch die Laufstrecke war etwas eingekürzt worden, so dass ein Vergleich mit meinem Ergebnis von vor zwei Jahren nicht wirklich möglich ist… ansonsten wäre es eine phänomenale Verbesserung gewesen: 5:04:59 im Vergleich zu 5:44:03.
Im Zielbereich war sogar Verpflegung und „geselliges Beisammensein“ der Athleten möglich – ein toller Tag, der Lust (& Hoffnung) darauf macht, dass es bald wieder häufiger so zugehen kann.
Der Lavaredo Ultra Trail. 120 km. 5.800 Höhenmeter. 22 Stunden laufen!
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- Geschrieben von Thorsten
- Kategorie: Laufen
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von Thorsten
Seit fast eineinhalb Jahren mein erster Wettkampf. Eineinhalb Jahre Training, regelmäßig sechs Einheiten in der Woche. 4.000 km Laufen, 5.200 km Radfahren und leider -coronabedingt- nur ein paar wenige Schwimmeinheiten. Dazu Stabi-, Kraft- und Beweglichkeitsübungen. Eineinhalb Jahre „am Ball“ bleiben. Das war meine Vorbereitung.
Am Freitag, 25. Juni um 23.10 Uhr war der Startschuss in Cortina d’Ampezzo in Italien. Mit 1.182 weiteren Ultraläufern aus über 50 Nationen habe ich mich auf den Weg gemacht, 120 km durch die Dolomiten zu laufen und dabei 5.800 Meter hoch und auch 5.800 Meter wieder runter zu laufen. 30 % der Starter haben es trotz perfekter äußerer Bedingungen nicht durchgehalten.
Der Läufer
Meine Gefühle nach dem Lauf? Dankbarkeit! Ich fühle mich behütet! Ich bin dankbar für dieses Privileg, mich in dieser wundervollen Natur bewegen zu können. Ich bin dankbar für die Unterstützung, die ich von meinem Umfeld erfahre. Ich bin dankbar, dass ich gesund bin, um überhaupt in der Lage zu sein, ein solches Unterfangen zu bewältigen. Ich bin dankbar, die außergewöhnliche Stimmung beim Start und ganz besonders auch beim Zieleinlauf genießen zu dürfen.
Ich bin dankbar, in der Situation sein zu können, eine solche Herausforderung anzunehmen. Ich bin dankbar für die vielen, die unzähligen „glücklichen“ Umstände – die richtige Schuhwahl, geeignetes Essen, die leichten Stöcke, die gut sitzende Laufweste, das luftige Shirt, die bequeme Hose, den leichten Luftzug in der Mittagssonne. Ich bin glücklich, dass der Regen genau 30 Minuten vor dem Start aufhörte und ein gewaltiger Gewitterschauer erst 45 Minuten nach meinem Zieleinlauf hervorbrach. Ich bin dankbar für den Support von Petra, die lieben Worte von Leni und die bemerkenswerte Anteilnahme der Freunde, Familie, Sportkameraden zuhause. Ich bin dankbar für den gemütlichen Zeltplatz und den guten Schlaf in den Tagen zuvor.
Ich bin zufrieden mit mir selbst, weil ich die Vereinbarungen, die ich mit mir getroffen habe eingehalten habe, ich bin zufrieden weil ich es zu Ende gebracht habe, weil ich 22 Stunden fokussiert war. Diese Verbindlichkeit, das Vertrauen in sich selber, die Verlässlichkeit mir selbst gegenüber- das gibt mir Stärke – auch über dieses Rennen hinaus!
Der Lauf
Der Lavaredo Ultra Trail gilt als einer der wärmsten Ultra Läufe weltweit. In den meisten Jahren brennt die Sonne extrem. Doch vor dem Start war es eher kühl, wechselhaftes Wetter, Schauer, abends Dauerregen – weil kein Wind die Regewolken verjagte. Klamottenstrategie überdenken. Was muss du mitnehmen, wieviel Regenjacken? Wechselklamotten? Doch einen dickeren Pullover? Wo kreuze ich eine Straße, sodass Petra mir ggf. Wechselsachen bringen kann.
Unser Zelt umräumen, damit ich drinnen Platz habe, ein wenig mit Blackrolle zu arbeiten und mich ein bisschen dehnen kann. Immerhin habe ich mich am Nachmittag gemütlich in meinen Schlafsack einrollen und kurz die Augen schließen können.
Nochmals der Blick auf die WetterApp. Eigentlich wenig Wolken und auch für morgen kein Regen – nur diese eine Wolke hängt hier noch vorm Berg und regnet sich ab.
Und tatsächlich: exakt 30 Minuten vor dem Start hört der Regen auf, und sollte –zumindest während meines Laufes- auch nicht mehr wiederkommen.
Die Stimmung in Cortina ist grandios. Unzählige Menschen – alle mit Maske, aber ohne Abstand. Die Gänsehaut ist extrem – für uns die erste „Veranstaltung“ mit vielen Menschen seit eineinhalb Jahren. Um 23 Uhr starten die ersten 450 Läufer. Mit Startnummer 451 bin ich der erste der zweiten Gruppe.
Die Reihenfolge der Startnummern entspricht dem Leistungsniveau der Athleten (gemessen an den ITRA Punkten). Wie der 451ste von 1.350 Starter fühle ich mich aber eigentlich nicht ☺.
Ich habe eine kurze Laufhose, ein langärmliges Unterziehshirt mit einem T-Shirt darüber an. Auf dem Rücken die Laufweste mit der Pflichtausrüstung, Verpflegung und Getränken, in der Hand die leichten faltbaren Wanderstöcke aus Carbon. Etwas Abstand halten zumindest wir Läufer und wir tragen auch bis 500m nach dem Start noch unsere Maske.
Ich freue mich auf den Lauf. Es ist Vollmond. Jetzt wolkenloser Himmel. Die Berge sind zu erkennen – so hell scheint der Mond – was für ein unglaubliches Bild! Ich konzentriere mich auf meinen Lauf, auf mich, höre genau in meinen Körper herein. Vorsichtig starten. Es sind noch ein paar Kilometer bis ins Ziel. Meine Stirnlampe macht gutes Licht. Berghoch halte ich mich recht wacker – das bleibt auch das ganze Rennen so.
Der erste Anstieg (570 hm) auf 1.800m ist problemlos. Den anspruchsvollen Downhill kann ich locker hinunter sausen. Der nächste Anstieg zieht sich etwas. Nach 2:15 Stunden bin ich am ersten Verpflegungspunkt. Ein Stück Apfel, Getränkeflaschen auffüllen und weiter den langen Anstieg hinauf. Ich finde einen guten Rhythmus. Fühle mich stark. Auf einer Höhe von knapp 2.100 m geht es wieder hinab. Ein extrem langer Abstieg, über 800 hm runter. Um 3:40 Uhr bin ich an der zweiten Verpflegungsstation. Jetzt Brot mit Salami, Parmesan und Obst zu meinen süßen Energieriegeln. Getränkeflaschen auffüllen und weiter. Ein wenig länger dauert es bei den Verpflegungsstationen. Auch hier herrscht Maskenpflicht. Wir dürfen uns nichts selber nehmen, sondern müssen einen Teller dabei haben, den wir dann gefüllt bekommen. Der nächste sehr, sehr lange Anstieg Richtung drei Zinnen. Um kurz nach vier Uhr wird es schon langsam hell, die faszinierenden Dolomitenberge beginnen zu strahlen. Meine gute Stimmung wird fast euphorisch – aufpassen!
Die Morgendämmerung, die Sonnenstrahlen und die unbeschreiblich schöne Bergwelt in den Dolomiten lassen mich die Anstrengung tatsächlich vergessen. Um 6.30 Uhr (7,5 Stunden Race Time) bin ich am Verpflegungspunkt 3. Bei strahlendem Sonnenschein umrunde ich die Drei Zinnen – die bekannteste Gebirgsformation in Südtirol. Ein „kurzer“ Anstieg auf fast 2.500 m und dann geht es 1.000 hm runter!
Im Tal angekommen muss ich noch ca. 7 km laufen, um bei KM 66 zum ersten Mal wieder Petra treffen zu können. Diese 7 km haben es „in sich“ zu flach, um zu hiken, aber zu steil, um locker zu laufen. Dieser Abschnitt zehrt gewaltig. Ich fühle mich gut – sehe, wie mir später gesteckt wird, aber doch schon etwas ausgemergelt aus. Es ist 9.30 Uhr! Heiße Suppe mit Parmesan, Brot, Wurst, Käse, Obst. Seit dem letzten Verpflegungspunkt sind über drei Stunden vergangen.Ich wechsle die Klamotten, schmiere mir die Füße nochmals mit Hirschtalg ein, frische Socken, andere Schuhe. Petra massiert mir die Beine – das tut vielleicht gut!!
Der nächste Anstieg auf über 2.000m ist hart. Ich werde langsam. Aber viele andere auch.
Deutlich langsamer bewege ich mich bergab. Meine Beine signalisieren mir: „Wir haben keine Lust mehr“. Ich habe keine Schmerzen – es kommen einfach nur die eindeutigen Signale von meinen unteren Extremitäten: „Nö, wir machen jetzt langsamer“. Kurze Pause am Verpflegungspunkt 5. Es ist 11.30 Uhr.
Tja und dann kommt der Anstieg (1.000hm) - der sich unelend hinzieht (15 km)! Ein Hochtal, wunderschön! Gefühlt unendlich. Ja, auch das gehört zum Ausdauersport – ohne „Krisen“ geht es nicht. Beim letzten langen Downhill nach dem Anstieg im Hochtal war ein Laufen bei mir nicht mehr möglich. Ich bin schon langsam den Berg hoch und tatsächlich fast noch langsamer bergab. Kein Unterschied bei der Geschwindigkeit.
Fünf (!) Stunden nach der letzten Verpflegungsstation bin ich endlich am Col Gallina angekommen. Mittlerweile bin ich 17,5 Stunden unterwegs.
Ich bin gefühlt gut drauf. Und jetzt ist auch wieder Petra da. Nochmals Klamottenwechsel, wohltuende Beinmassage. „Leider“ habe ich wieder die Stirnlampe in die laufweste gepackt. Ursprünglich wollte ich vor dem Dunkelwerden wieder im Ziel sein – bei meinem aktuellen Tempo wird es eher Mitternacht werden
Den folgenden Aufstieg bin ich am Vortrag schon hochgewandert. Ich bewege mich somit in bekanntem Terrain, weiß was auf mich zukommt. Wieder etwas schneller war ich oben. Die Ernüchterung kam aber wieder beim Downhill – meine Beine hatten weiterhin keine Lust mehr. Seit nunmehr acht Stunden habe ich versucht Sie doch noch zu überreden. Der letzte Anstieg des gesamten Rennens. Das Zwiegespräch mit den Beinen geht weiter.
Der letzte Downhill – das furiose Finale
Am Col Gallina war meine geschätzte Ankunftszeit noch 24 Uhr. Etwas flotter war ich mittlerweile wieder unterwegs, 23 Uhr war möglich.
Und jetzt hatte ich sie endlich überredet – meine Beine. Sie hatten kapiert, dass ich nicht stehen bleibe. Und jetzt machten sie komische Sachen: „Ach, dann wollen wir jetzt aber möglichst schnell ins Ziel“. Ich nahm das mit Begeisterung war. Schnell eine Nachricht an Petra. „Vielleicht bin ich schneller im Ziel – ich gebe jetzt nochmals Vollgas“. Telefon in die Rückentasche und fest verschließen. Laufweste enger schnüren. Und jetzt verpflegungstechnisch alles auf eine Karte setzen. Ich nahm zwei Energiegels – nach so vielen Stunden fängt der Magen dann eigentlich an zu rebellieren – aber der schien auch ins Ziel zu wollen. Na dann! Der Kopf wollte sowieso - ins Ziel, aber vorher noch einen schönen Downhill absolvieren. Ich lief los. Und wie!
Eineinhalb Stunden Nonstop im maximalen Tempo. 50 Plätze konnte ich gut machen. Auf diesem Streckenabschnitt, dem Downhill bis ins Ziel, war ich tempomäßig unter den Top 20. Eine völlig unerwartete und deshalb unglaublich schöne Leistungsexplosion – immerhin war ich schon 21 Stunden unterwegs. Und es wurde noch besser!
Es war 21 Uhr, die Strecke führte mitten durch Cortina, durch die gesamte City – Tausende von Menschen klatschen und applaudierten und meine Beine flogen, hohe Knie, hohe Fersen, aufrechte Körperhaltung, schwungvolle Arme - ich bin durch Cortina, durch die Zuschaumenge geflogen, wahrhaftig geflogen!
Berauscht vor Glück und Freude habe ich um 21.15 Uhr nach 22 Stunden und 5 Minuten die Ziellinie überquert. Die Stirnlampe habe ich übrigens nicht mehr gebraucht ☺.
Petra war rechtzeitig da und hat meinen Zieleinlauf gefilmt. Gemeinsam haben wir noch die tolle Stimmung genossen. Gewonnen hat Hannes Namberger, der aktuell beste deutsche Trailrunner. Ich bin als 347ster ins Ziel gekommen.
Als wir gerade wieder im Zelt waren – und ich eigentlich noch duschen wollte, kam das starke Gewitter. Die Dusche habe ich ausfallen lassen – so dreckig und stinkend bin ich wohl noch nie eingeschlafen. Mich hat es nicht gestört und Petra hat`s auch überlebt.
Was für ein Abenteuer!
Ich bin dankbar!
Endlich wieder gemeinsamer Ausdauersport!
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- Geschrieben von Kerstin
- Kategorie: Triathlon
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von Kerstin
Nach sieben langen Monaten ohne gemeinsames Training, gibt es endlich positive Neuigkeiten: die derzeit aktuelle Lage erlaubt es, ohne größeren administrativen Aufwand, oder sonstige Auflagen (die wir nicht sowieso schon längst verinnerlicht hätten), wieder gemeinsam zu trainieren.
Ab Montag, dem 21.06.2021, gibt es folgende Angebote:
Schwimmtraining für die Kinder
- Maike wird ab dem Herbst wieder ihr Training an (für die bestehende Gruppe) anbieten – Samstag, 13:15 – 14:30, Hallenbad Martfeld
- Da das DLRG-Training nur nach Ende der öffentlichen Badezeiten stattfinden kann (nach 21:00 Uhr), kann dieses derzeit nicht angeboten werden
Athletik-Training
Es läuft eine Abfrage über das Interesse an einem Angebot - weitere Informationen.