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von Kerstin

Wie auch Christian (siehe Bericht) war ich dieses Jahr auch wieder, (allerdings erst zum zweiten mal) bei der Hölle von Q am Start. Bis ca. 2 Wochen vor dem Start war ich nicht wirklich sicher, ob ich bereit dafür wäre – schließlich wusste ich, was auf mich zukommen würde, und im Training und auch bei den vorbereitenden Wettkämpfen lief es nicht so richtig… aber am letzten Wochenende vorher war ich endlich zuversichtlich, dass ich starten und das Rennen auch beenden können würde.
Leider fiel genau zu diesem Zeitpunkt unser „Dritter im Bunde“, Thorsten, krankheitsbedingt aus, was ein Wermutstropfen war – also hieß es, für ihn mit zu schwimmen, Rad zu fahren und zu laufen.

Der Check-in, die Pasta-Party und Wettkampfbesprechung waren bereits am Samstag erledigt, so dass wir bei einsetzender Dämmerung am Sonntagmorgen in Richtung Ditfurth aufbrachen.
Die letzten Vorbereitungen am Rad waren schnell erledigt, die Vorstart-Nervosität hielt sich einigermaßen in Grenzen und ich entschied mich, kurz schon einmal den Neo zu fluten und die Wassertemperatur anzutesten – auch wenn man dann noch einige Zeit nass in der Gegend rumsteht.

Die schnellen AthletInnen gingen in einem Massenstart ins Wasser, zum Glück bestand aber auch die Möglichkeit, jeweils mit nur einigen, wenigen anderen Startern mit einem Rolling Start loszulegen: definitiv meine bevorzugte Art, den Schwimmstart etwas stressfreier zu beginnen. Die ersten Kraulzüge waren auch recht flüssig, aber plötzlich war die Schnappatmung (wieder einmal) da – also, Brustschwimmen, Rückenkraul… bis schließlich wieder „geordnetes Kraulen“ möglich war. 
Danach lief es flüssig durch das stille Wasser der Ditfurter Kiesgrube in die goldene Morgensonne – was für ein schöner Start in den (Wettkampf-)Tag!
Beim Schwimmausstieg gab es leider zwei kleinere „Zwischenfälle“: zum einen hätte ich etwas früher Richtung Zielbogen abbiegen können, nur hatte ich im Gegenlicht die erste Boje nicht gesehen – zum anderen gab’s direkt beim Aufstehen/Rauslaufen im Wasser einen recht ungehobelten Sportkameraden, der meinte mich abdrängen zu müssen, so dass ich mir das Schienbein an den Steinen etwas angekratzt habe. Vollpfosten, der Typ! Meine Schwimmzeit war im Vergleich zu 2020 ungefähr 3 Minuten langsamer als damals.

Der Wechsel aufs Rad brauchte dann auch etwas Zeit: aufgrund der noch frühen Uhrzeit, waren die Temperaturen noch recht frisch, so dass ein Langarm-Trikot wärmen sollte – aber das ist ganz schön störrisch anzuziehen, wenn man aus dem Wasser kommt. Schließlich ging’s dann mit dem neuen Rennrad los: ursprünglich hatte es die Zeitfahrmaschine sein sollen, aber das neue Rad punktet mit der besseren Übersetzung, Scheibenbremsen und
dem spontan besseren Fahrgefühl. Und der Aufleger ist auch „nur“ auf den ersten 30km „nützlich“, weil es auf den restlichen knapp 60km danach entweder bergauf oder bergab geht, da braucht man die Hände ohnehin „am Lenker“.
Die Rad-Beine waren an diesem Tag ok, aber ich hatte natürlich auch immer im Hinterkopf, dass sie danach noch ein Halbmarathon bewältigen müssen. Christian war bereits im ersten Drittel der Radstrecke an mir vorbeigefahren und ich hatte ihn kurz nochmal im „Begegnungsverkehr“ zwischen Thale
und Friedrichsbrunn gesehen.
Im Vergleich zu 2020 war ich 6 Minuten langsamer, wobei die Strecke in diesem Jahr 2km kürzer war, aber gut 100 Höhenmeter mehr hatte.

Tja, und dann kam der Halbmarathon: die ersten zehn Minuten schaffte ich noch eine Pace von knapp unter 6:00 Minuten, aber dann kam der erste Anstieg und meine Bewegungen hatten nur noch wenig mit Laufen zu tun, so dass ich lieber versuchte, die Höhenmeter mit zügigen Schritten gehend zu bewältigen – um dann wieder in zugegebenermaßen langsames Traben zu wechseln. Dabei sei erwähnt, dass nicht nur die hügelige Beschaffenheit die Strecke beschwerlich macht, sondern insbesondere auch der Untergrund: man läuft hauptsächlich auf ausgetretenen Single-Trails, grob geschotterten Wirtschaftswegen oder auch über Wiesen.
Trotz allem, habe ich versucht, auch mal aufzuschauen, um die tolle Landschaft zu genießen! Nach ca. 12km war Jens dann an der Verpflegungsstation in Neinstedt: ein wenig Aufmunterung, noch ein Honeypower-Gel und dann ging es erstmal gut 6km flach durchs „Hinterland“ in Richtung Quedlinburg – wo die „Hölle“ warten würde, soviel war von Anfang an klar.
Am Ortseingang von Q sah ich dann einen bekannten schwarz-blauen Einteiler vor mir laufen/gehen: ganz klar ein Leidensgenosse auf Schwarme – ich hatte zu Christian aufgeschlossen, also quälten wir uns gemeinsam, mal laufend, dann wieder gehend Richtung Ziellinie.
Den Münzberg wälzten wir uns hoch, dann wieder etwas getrabt, bis es auch noch den Schlossberg zu erklimmen (gehend) gab – danach schließlich nur noch gut 1km über das Kopfsteinpflaster der Altstadt, durch die „Hölle“ (das ist tatsächlich ein Straßenname) und schließlich auf den wunderschönen Marktplatz vor dem Rathaus – nach langen 7:10:42h war ich endlich im Ziel.

Am Rande gab es (wieder) viele tolle Begegnungen mit AthletInnen, die man immer wieder trifft (Christiane, Sönke, Steffen, Karsten, Tina & Benni) und einigen neuen Bekanntschaften (wie Fabian von der Staffel #602: wir haben uns mehrfach gegenseitig auf dem Rad überholt und angefeuert) – TriathletInnen sind schon ein liebenswert verrücktes Volk!