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von Kerstin

Nachdem der Liga-Wettkampf am Samstag also wegen Starkregens nach dem Team Relay (der schon komplett im Regen stattfand) abgebrochen worden war, besserte sich das Wetter bereits wenige Stunden später deutlich und Thorsten und ich konnten im Sonnenschein einen Abendspaziergang machen, um unsere Startunterlagen abzuholen und unsere private Pasta-Party bei einem Italiener in der Stadt zu veranstalten.
Danach ging es zurück in (unsere jeweiligen Zimmer) im Hotel, wo wir alle Sachen für den nächsten Tag bereitlegten und den Abend entspannt, aber fokussiert, ausklingen ließen. 

Am Sonntag luden wir dann unser Gepäck ins Auto, das wir am Hotel stehen ließen, und machten uns auf unseren Rädern und allen benötigten Utensilien im Rucksack auf den Weg zum Wettkampfgelände: die „Regenschäden“ des Vortages waren überwiegend verschwunden und so richteten wir unsere Plätze in der Wechselzone ein. 

Das Schwimmen wurde erstmalig als „Rolling Start“ durchgeführt: jede/r konnte bei der Abholung der Startunterlagen angeben/aussuchen, in welcher Gruppe (= Farbe der Badekappe) er/sie starten würde… die schnellsten gingen um 09:00 ins Wasser: immer zwei AthletInnen zugleich, im Abstand von ca. 10 Sekunden, was natürlich dazu beitrug, dass es nicht das übliche „Hauen und Stechen“ eines Massenstarts gab! Allerdings war der Nachteil, dass man sich auch nicht Einschwimmen konnte, so dass es wortwörtlich „ins kalte Wasser“ ging…
Neo war erlaubt, aber so unvorbereitet in die „kühlen Fluten“ zu steigen, war dann doch ein kleiner Schock – Thorsten kam damit gut zurecht, ich brauchte einige Kraul-/Brust-Wechselzüge, bis ich meine Schnappatmung unter Kontrolle hatte und in einen Rhythmus kommen konnte. Thorsten stieg nach 35:29 Minuten aus dem Jade-Ems-Kanal, bei mir standen 43:24 Minuten auf der Uhr. 

Podium KerstinDie Wechsel aufs Rad erledigten wir recht zügig, aber der Weg mit dem Rad bis zur Aufstiegslinie zog sich reichlich hin, bevor wir unsere 5 Runden starten konnten. Den Streckenverlauf kannten wir beide aus vorigen Jahren und so konnten wir fokussiert fahren.
Auf den ersten beiden Runden habe ich Thorsten sogar „im Gegenverkehr“ ausmachen und anfeuern können und dann nochmals kurz vor Schluss. Unsere Wahrnehmung der „Wind-Gegebenheiten“ war etwas unterschiedlich: Thorsten fand, „dass der Wind immer da war“, während ich mich über die vorhandenen Rückenwind-Passagen gefreut und die Gegenwind-Passagen als nicht zu schlimm empfunden habe.
Die Renn-Einteilung auf dieser längeren Distanz über 90km ist immer etwas schwierig: man will nicht alle Körner verpulvern, damit beim Lauf auch noch etwas im Tank ist, aber doch genug Druck machen, damit ein vernünftiger Rad-Split (für den Coach!?) herauskommt. Thorsten war nach 2:40:35 wieder zurück, was ein 35-er Schnitt war, bei mir reichte es für gut 32km/h, so dass ich nach 2:55:52 den Wechsel zum Lauf machen konnte. 

Podium ThorstenErwartungsgemäß kam mir Thorsten bereits auf seinem „zweiten Rückweg“ vom Wendepunkt entgegen als ich gerade in meine erste Laufrunde ging: insgesamt galt es 4x von der Wechselzone weg über den Deich, dann am Deich entlang bis zum Wendepunkt, zurück, über den Deich zum Wendepunkt kurz vor Start/Ziel zu laufen.
Es gab also reichlich Gelegenheiten, sich gegenseitig aufzumuntern / anzufeuern und auch das übrige Feld im Blick zu behalten. Thorsten lief den Halbmarathon in sehr guten 1:28:32 und kam nach 4:44:59 als 15. des Gesamtfeldes ins Ziel. Bei mir verhinderte ein „Boxen-Stopp“ eine Zeit unter zwei Stunden, so dass ich mit einer Laufzeit von 2:01:35 nach insgesamt 5:40:53 als 10. der Gesamtwertung einlief. 

Im Rahmen der Landesmeisterschaften belegten sowohl Thorsten als auch ich den jeweils 2. Platz in unseren Altersklassen – und konnten im Rahmen der Siegerehrung unsere Silbermedaillen und Urkunden entgegennehmen, bevor wir uns – ziemlich geschafft - auf dem Heimweg machten. 

FinisherBesondere Erwähnung finden müssen unbedingt noch die tolle Organisation mit den vielen engagierten Helfern, insbesondere den fleißigen Kindern an den Verpflegungspunkten auf der Laufstrecke, die einen schon „aus der Ferne“ gefragt haben, ob man Wasser, Iso, Cola oder einen Schwamm möchte und sofort mit dem Gewünschten zur Stelle waren. Und auch dem „Einpeitscher mit dem Megaphon“, der zunächst am Wendepunkt der Radstrecke für gute Laune und Motivation sorgte und später unermüdlich alle Teilnehmer „am Ende des Deiches“ mit flotten Sprüchen auf den Rückweg der Laufrunde(n) schickte, gebührt ein großes Lob. Das Flair dieses Veranstaltung ist wirklich toll!