von Kerstin
Nachdem der Ostseeman am 01.08. wie schon im letzten Jahr nochmals der Pandemie zum Opfer gefallen war, hatte ich diese reine Schwimmveranstaltung „entdeckt“ und mir überlegt, dann eben „nur“ 3,8km zu schwimmen… muss man ja auch mal üben, wenn man eine Langdistanz im Triathlon absolvieren will.
Zum ersten Mal lag die Organisation dieser Traditionsveranstaltung in diesem Jahr in den Händen der Triathlonfüchse Osterburg, ansonsten für die Ausrichtung des Arendsee Triathlons bekannt – und bis auf die Witterungsbedingungen war alles bestens organisiert… aber der Reihe nach: am Samstag strahlte die Sonne noch vom Altmark-Himmel und das Strandbad, Start- und Zielort, erfreute sich eines regen Betriebs.
Am Sonntagmorgen war es zwar bewölkt, aber zumindest bei unserem Eintreffen gegen 10:30 Uhr – zunächst noch entgegen der Wetterprognosen – trocken. Allerdings setzte nach einiger Zeit ein leichter Nieselregen ein, aber aufgrund des überschaubaren Teilnehmerfeldes konnten alle/die meisten Athleten zumindest ein trockenes Fleckchen finden.
Luft- und Wassertemperatur lagen mit 17°/18°C in einem ähnlichen Bereich – gegen 12:15 Uhr verzogen Erik und ich uns dann in Richtung des Umkleidehäuschens (wobei die Umkleiden an sich gesperrt waren), um wenigstens einigermaßen trocken erstmal in den Neo zu kommen.
Am Strand gab es dann eine kurze Wettkampfbesprechung: Wasserstart ab der Trassierband-Linie ca. 50m im See, weil es vorher nur knöcheltief ist, Bojen immer rechts liegen lassen, bis zur roten Boje, dann zurück – alles klar.
Ab der Hälfte der Strecke würden dann die „Halb-Distanzler“ von der „Queen“ (einem Ausflugsschiff) ins Wasser gehen, so dass man „gemeinsam“ zurückschwimmen würde - wenn man schnell genug an der Mittel-Boje wäre.
Kurz vor dem Start war es von oben fast noch wieder trocken geworden, aber das konnte uns Schwimmern egal sein – nur für die Zuschauer wurde es im Laufe der nächsten eineinhalb Stunden teilweise recht ungemütlich!
Die erste Boje nach dem Start war gut zu erkennen und auch das Teilnehmerfeld noch nicht soweit auseinandergezogen, so dass man sich auch grob an den roten Badekappen vor sich orientieren konnte. Danach schienen die Abstände zwischen den Bojen - zumindest visuell - größer zu werden und auch der aufkommende Seegang, mit leichter Gegenströmung, stellte die Orientierung manchmal vor Herausforderungen – zumal die Besatzung eines Begleitbootes auch grell-rote Jacken trug und einen damit tendenziell vom Kurs abbrachte, weil sie eben NICHT die Boje waren, die es zu umrunden ging!
Immerhin bot die „Queen“ einen ausreichend großen Anhaltspunkt, den man ansteuern konnte – nachdem die erste Hälfte der Strecke (also 1,9km) geschafft war, ging es mit leichter Strömungsunterstützung zurück in Richtung Strandbad; jetzt lag das Wasser zwar mit ziemlich glatter Oberfläche da, aber es ließen sich deutlich dicke Regentropfen erkennen, die davon zurücksprangen: unsere zuschauenden Partner am Ufer waren wirklich nicht zu beneiden!
Nachdem die letzte der Bojen passiert war, hatte ich tatsächlich fast zu einigen Schwimmern (von den anderen Distanzen) aufgeschlossen und legte einen kleinen Endspurt hin, um diese noch hinter mir zu lassen: als die Hände dann den Grund berührten, musste beim Aufstehen erstmal die Wadenmuskulatur davon überzeugt werden, dass sie zum Gehen/Laufen gedacht ist, und so ging es die letzten 50m „im Sprint“ zur Zeitnahme-Matte am Ufer und damit ins Ziel – wo Erik natürlich schon weit vor mir eingetroffen war, aber immer noch im Wasser stand, um mich abzuklatschen!
Erik war offiziell nach 1:11:08 im Ziel, bei mir blieb die Uhr nach 1:28:02 stehen – ich hatte gehofft, die Strecke in ca. eineinhalb Stunden zu bewältigen, so dass mir dieses Ergebnis durchaus ein Grinsen ins Gesicht gezaubert hat! Und überhaupt war die ganze Veranstaltung ein tolles Erlebnis – auch wenn ich nie wirklich schnell schwimmen werde, hat diese – von mir zuvor lange Jahre - gefürchtete Disziplin ihren Schrecken verloren und macht mir mittlerweile sogar richtig Spaß!