von Frank Glander
Schon seit Tagen waren für diesen Sonntag sinkende Temperaturen und ein Regengebiet angesagt, und so kam es auch. Schon auf dem Weg nach Hamburg fing es an zu regnen - und es sollte auch so schnell nicht wieder aufhören. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich lieber bei Regen laufe, als wenn mir die Sonne das Hirn weichbrutzelt. Die vergangenen Jahre war zum hella halbmarathon immer schönstes Kaiserwetter, mit für meinen Geschmack grenzwertig hohen Temperaturen. So war es in diesem Jahr mal eine willkommene Abwechslung.
Der hella hamburg halbmarathon ist einer der wenigen reinen Halbmarathons in der Republik, es werden keine anderen Streckenlängen angeboten. Um 9:30 Uhr werden Inlineskater über die Strecke geschickt und um 10:00 Uhr die Läufer. Fertig.
Während die Inliner auf der nassen Strecke bereits ihren Spaß haben, bereiten sich die Läufer vor. Die Reeperbahn ist komplett abgesperrt, so dass ein Einlaufen problemlos möglich ist. Etwas Gedränge gibt es an den Trucks an denen man seine Startbeutel abgeben kann. Da Start und Ziel an verschiedenen Punkten liegen, werden die abgegebenen Sachen mit LKW zum Veranstaltungszentrum am Rothenbaum transportiert.
Dann geht`s los, zwischen Operettenhaus und Schmidt Theater steht der Startbogen. Man läuft eine Runde über den Fischmarkt und nochmal über die Reeperbahn, bevor es dann an der Elbe entlang und ins Stadtinnere geht. Wer nicht aufpasst und durch eine der vielen Pfützen läuft hat schnell nasse Füße, aber man war ja eh schon plitschenass, das machte also auch nix mehr aus. In einem ca. 800m langen Tunnel blieb ich kurz vom Regen verschont, hatte allerdings auch keine GPS-Daten mehr, so dass danach auf meiner Uhr nur noch die Pace und die Zeit stimmte, aber nicht mehr die zurückgelegte Strecke. Die Ausschilderung war aber vorbildlich, so dass ich mich gut zurechtfinden konnte.
An der Strecke versammelten sich trotz des Regenwetters viele Schaulustige, die teilweise die Läufer kräftig anfeuerten. Auch die fast obligatorischen Sambagruppen standen in Regenponchos gekleidet am Straßenrand und machten Stimmung, so gut es ging. Den letzten Kilometer läutete ein Sponsor mit lauter Musik und Durchsagen an, bei denen Läufer beim Namen genannt und nochmal animiert wurden. Im Ziel, durchnässt und glücklich, durfte ich tatsächlich das erste Fernsehinterview meines Lebens geben. Wurde aber nicht gesendet soviel ich weiß, puh.
Aber egal, meinem Ergebnis hat der Regen nicht geschadet, ich konnte meine eh schon supi Zeit aus Hasede nochmal um eineinhalb Minuten unterbieten und meine Marke liegt jetzt bei 1:48:12. Damit ist jetzt auch erstmal Schluss für diese Saison, was jetzt noch kommt laufe ich gemütlich. Neue Ziele erst im nächsten Jahr.
An dieser Stelle möchte ich der kompletten Sparte einmal einen riesigen Dank aussprechen. Ich bin jetzt ein Jahr dabei und fühl mich sauwohl, habe mich positiv entwickelt (Vorjahreszeit Hamburg: 2:11:39) und könnte euch alle dafür ganz fest drücken. Mach ich bestimmt auch noch irgendwann. :)