von Sigrid
1,9 km Schwimmen, 93 km Rad, 21 km laufen sollten es sein, verbunden mit 940 HM, so war es in der Ausschreibung der Challenge Heilbronn nachzulesen. Allerdings spielte der Wettergott diesmal nicht mit. Sintflutartige Regenfälle hatten das Wasser des Neckar so stark verunreinigt, dass das gesundheitliche Risiko vom Veranstalter nicht getragen werden konnte, das Gesundheitsamt hatte bereits gewarnt. Außerdem war die Fließgeschwindigkeit des Flusses erhöht und stellte eine weitere Gefahrenquelle für die Athleten dar. Zwei Tage vor dem Start erfolgte auf einer Pressekonferenz die Bekanntgabe, dass in Absprache mit der DTU ein Duathlon ausgetragen werden sollte. Schwimmbrille und Neo blieben also zu Hause.
Am Wettkampftag dann endlich kein Regen, nur dunkle Wolken am Morgenhimmel, die sich aber verzogen. So herrschten ideale Bedingungen. Ein bisschen weniger Wind hätte es vielleicht noch sein können….
Zuerst also 5 km laufen durch die Stadt, dafür brauchte ich 24:27 Min., dann rauf auf die ZFM und ab ins hügelige Umland. Der Kurs war nicht nur hügelig, sondern auch kantig. Wie fordernd er war, sollte ich noch zu spüren bekommen. Aber wo es bergauf geht, geht es auch irgendwann bergab, zwischendurch ein Blick auf den Tacho - 61 km machten mich ein bisschen schwindelig. Nach 93 km und 940 HM in 3:29 Stunden, auf Platz 3 liegend, wieder rein in die Laufschuhe. Dafür dass ich keinen Duathlon geübt hatte, lief es super gut, immer so um die 5:30/km. Ich lief so dahin, immer einem Mann hinterher und lief nichts ahnend plötzlich auf dem roten Teppich Richtung Ziel. Erst die Ansage meiner Person, verbunden mit der Zeit von 4:45 rissen mich abrupt aus meinen Träumen. Also kurz vor dem Zielbogen Kehrtwendung und wieder auf dem roten Teppich zurück auf die Laufstrecke. Der Sprecher verabschiedete mich mit den Worten: wir sehen uns dann in einer Stunde wieder. Na ja, ein bisschen länger sollte es dauern, 2 Runden á 7 km lagen noch vor mir, ich hatte erst eine absolviert. Es lief weiterhin gut bis km 11. Was dann kam bezeichne ich immer als den „Mann mit dem Hammer“. Es kam mir vor, als würde ich kriechen, immerhin lief ich aber noch um die 6:30 Min./km, mehr war nicht mehr drin, das Grundlagentraining im Winter fehlte durch den Riss des Soleus und die Superinfektion im Frühjahr. Immerhin hat es gereicht um meine Verfolgerinnen auf Abstand zu halten, nach 6:04:34 war ich wieder auf dem roten Teppich angekommen. Platz 3 bei den Deutschen AK-Meisterschaften über die Mitteldistanz wurde mit der Siegerehrung auf dem Marktplatz von Heilbronn belohnt.