(von Niclaas Nowotny)
Wenn Bundestrainer Löw schon die Tour de France zum Vergleich mit dem Fußball heranzieht, müsste das doch eigentlich auch mit Triathlon und Fußball funktionieren.
Während Löw den Luxus hatte einige Spieler nach dem Trainingslager wieder nach Hause schicken zu können, hatte unsere Teammanagerin schon Probleme überhaupt ein Team zusammenzustellen. Wer geht schon gerne in Unterzahl auf den Platz, oder handelt sich von vornherein Minuspunkte ein, wie in unserem Falle. Die Palette der Absagen war breit gefächert und ließ durch immer neue Ausfälle wenig strategischen Spielraum zu. Am Ende wurden also alle Kräfte, die nur irgendwie mobilisiert werden konnten, eingesetzt.
Für den Wettkampf in Peine konnte unsere Teamleiterin Susanne also: Imke, Erik, Jörg, Martin und mich mit beinahe schon winkeladvokatischen Schachzügen aufstellen. Auf der Volksdistanz startete die Rakete Leandra, die aufgrund ihres Alters uns noch nicht auf der Kurzdistanz unterstützen konnte, die aber mit ihrer guten Krafteinteilung ab nächstem Jahr eine heiße Kandidatin für längere Distanzen werden könnte. Mit Kristina, Susanne & Thomas als mentale Unterstützung war das Team dann komplett.
Vielen Dank an dieser Stelle an Suse für die Mühe, die Tränen und den Schweiß, die du dir unseretwegen bereitet hast. Die ganzen neuen grauen Haare stehen dir ausgezeichnet!
Für mich ging es um 5:00 in Bremen los, was definitiv zu früh war, die Einzigen die ich dann auch auf den Straßen gesehen habe waren Feierwütige, die langsam Richtung Heimat torkelten.
Leandras Start war um 9:10 Uhr und durch eine angeregte Unterhaltung, sowie konsequente Missachtung des Navigationsgerätes und einer daraus resultierenden Verspätung, wurde es etwas hektischer beim Einrichten der Wechselzonen und auf dem Weg zum Schwimmstart im Eixer See.
Dort galt es 500m zu schwimmen. Die darauffolgende 20k lange hügelige Radrunde, welche durch böigen Wind zusätzlich erschwert wurde, konnte Leandra aber durch zahllose Grundlagenkilometer (siehe auch: Trainingslager Harz, RTF Barrien) nichts anhaben. Danach galt es zwei 2,5k lange Laufrunden zu absolvieren, deren Anfang und Ende jeweils im Stadion lagen. Leider konnten wir nur am Anfang der ersten Runde anfeuern, da wir selbst zu unserem Start losmussten, konnten aber einen guten zweiten Wechsel und einen schnellen Laufstart beobachten.
Am Ende schaffte sie es auf Platz 2 ihrer Altersklasse - herzlichen Glückwunsch!
Als wir am Eixer See ankamen, stellte sich uns die obligatorische Frage ob wir wirklich bis gaaaaaaaaaanz dort hinten schwimmen müssten.
Ja mussten wir! Bis zum Start wechselten sich Müdigkeit, schlechte Laune und Nervosität bei der Gruppe ab, bis wir uns endlich einschwimmen konnten. Glücklicherweise wirkt ein Startschuss immer wie eine Befreiung und so konnte ich nach 1,5k und einer gefühlten Ewigkeit gelöst aus dem Wasser torkeln.
Ein ungewohntes Gefühl die Räder meiner Teamkameraden nicht mehr in der ersten Wechselzone zu sehen, aber auch ein Ansporn auf der Radstrecke nicht zu trödeln. Die Radrunde musste zweimal gefahren werden, bis man dann endlich Richtung Stadion und Laufrunde abbiegen konnte. Leider stürzte Imke noch kurz vor der zweiten Wechselzone, in der von ihr ohnehin nicht sonderlich geschätzten zweiten Disziplin, was ihr beim Laufen natürlich Probleme bereitete. Auch Erik und Martin, der diesen Wettkampf mehr oder minder freiwillig als Vorbereitung auf seine Mitteldistanz in Bad Bodenteich absolvierte, hatten Probleme auf der Laufstrecke.
Da wir in der vorletzten Startgruppe waren, befanden sich bereits viele Läufer auf der vier Mal zu absolvierenden Runde. Wieder einmal war es beeindruckend die starken Läufer zu sehen, wie sie in der dritten Disziplin noch den Turbo einschalten können (besonders fiel mir dabei unser orange-lila Nachbarverein auf).
Aber auch die längsten zehn Kilometer enden zum Glück und nach dem Wettkampf fühlt sich alles schon nicht mehr so schlimm an.
Und auch wenn dieser Wettkampf, dieses Jahr, keinem in sein Konzept gepasst hat und alle (Anmerkung der Redaktion: nicht alle, sondern der ein oder andere) nur gestartet sind um nicht aus der Wertung zu fliegen oder die Mannschaft nicht hängen zu lassen, bin ich für meinen Teil Stolz ins Ziel gekommen und habe mich über den Teamgeist der Mannschaft gefreut!
Danke an alle die mit in Peine waren oder uns anderswo unterstützt haben.