von Martin
Nach vier Jahren ohne Startnummer am Rad sollte es in diesem Jahr also mal wieder so weit sein, ein 24h MTB-Rennen im Viererteam als Wiedereinstieg ins Renngeschehen. Nachdem der ursprüngliche Plan beim Heavy24 in Chemnitz zu starten aufgrund von Krankheit scheiterte, ergab sich im Juli spontan die Möglichkeit für einen Einsatz in Duisburg als Gastfahrer für das Team2Beat.
Die Strecke in Duisburg im Landschaftspark Nord ist technisch nicht anspruchsvoll, dafür konditionell. Es gibt kurze, knackige Steigungen, längere Drückerpassagen und kurvenreiche Abschnitte durch alte Industrieanlagen. An der Strecke wird es nie langweilig, denn an mehreren Punkten haben private Initiativen Stände mit zum Teil riesigen Boxentürmen aufgebaut, aus denen man 24h beschallt wird und wo sich immer etliche Zuschauer aufhalten.
Wir traten in der Kategorie 4er-Mix an, mit der Besonderheit, dass wir mit zwei Frauen und zwei Männern starteten, nicht wie üblich mit nur einer Frau im Team. Die Wettervorhersagen waren nicht wirklich gut und schon am Samstagnachmittag ging der erste kräftige Schauer runter und es wurde zum Teil richtig schlammig. Wir wichen deshalb von unserer Wechselstrategie ab, denn häufige Wechsel hätten bedeutet, dass man sich unzählige Male hätte Duschen und Umziehen müssen.
Mir kam das sehr entgegen, da meine Stärke eher im konstanten, ausdauernden Fahren liegt. Nach zwei Einsätzen bei Tageslicht, zwei und vier Runden á ca. 8 km, sollte ich als nächstes fünf Runden bei Dunkelheit fahren. Davor hatte ich richtig Bammel, denn ich befürchtete, dass die Strecke noch immer sehr schlammig sein würde und ich seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr nachts gefahren war. Zu meiner Überraschung befand sich die Strecke in einem sehr guten Zustand, viele Stellen waren gut getrocknet. Das Fahren im Dunkeln mit Licht ging super, ich fand einen guten Rhythmus und konnte konstant meine Runden abspulen.
Danach konnte ich knapp drei Stunden schlafen, bevor ich in der Morgendämmerung noch einmal mit Licht drei Runden absolvieren durfte.
In den letzten Stunden des Rennens zeigte sich das Wetter noch einmal gnädig mit uns, meinen letzten Einsatz, wieder drei Runden, konnte ich kurz/kurz fahren, sogar die Sonne ließ sich blicken.
Kurz nach Rennende kippte das Wetter dann allerdings und das Zusammenpacken und Abbauen der Pavillons bzw. des Fahrerlagers musste sehr zügig vonstatten gehen. Insgesamt bin ich 17 Runden gefahren, womit ich zufrieden bin.
Nach vier Jahren ohne Rennen sind die Leistungen noch nicht wieder auf dem Niveau, wie sie z.B. 2019 waren. Von den 15 Teams in der 4er-Mixed Wertung belegten wir am Ende Platz 5, wobei alle vor uns platzierten Teams nur eine Frau im Team hatten.
Es war anstrengend, aufregend und hat Spaß gemacht, jetzt muss an der Form gearbeitet werden.