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von Kerstin

In Ermangelung von wirklichen Wettkampfangeboten, waren wir von Mattin auf diese „Veranstaltung“ aufmerksam gemacht worden… man fährt eine vorgegebene Strecke anhand einer gpx-Datei, holt sich an Kontrollpunkten seine „Stempel“ und wird in die virtuelle Finisher-Liste eingetragen.
Im „Angebot“ sind eine „Gold“, „Silber“ und „Bronze“-Wertung, je nachdem, ob man das Ganze in 1, 2 oder 3 Tagen absolviert.
Der „Haken“ an der Geschichte: die Strecke liegt im Erzgebirge, ist 300 km lang und hat 6000 Höhenmeter zu bieten - genau das Richtige, um damit unseren Sommerurlaub einzuläuten!

IMG 20200826 WA0017Am Sonntag reisten wir an und bekamen dann in der Unterkunft unsere Starterbeutel mit einigen give-aways und unseren Kontrollkarten – die Streckendatei hatten wir bereits einige Tage zuvor per Mail erhalten und auf die Radcomputer geladen.

Montag um kurz vor neun rollten wir dann los, zunächst einige Kilometer „anrollen“ bis wir auf der Strecke waren. Der erste Kontrollpunkt „Bärenstein“ lag dann auch gleich schön „oben“ am Ende eines lang-gezogenen Anstiegs… ein Szenario, dass sich mehrfach wiederholen sollte, aber wegen der Höhenmeter waren wir ja gekommen.

Das Schöne ist ja, dass man sich nach den Anstiegen meist mit Abfahrten belohnen kann – die nur leider unverhältnismäßig schnell vorbei gehen. Weiterer Vorteil des Bergauf-Fahrens ist natürlich, dass man viel mehr von der schönen Landschaft sehen und genießen kann – und davon gab es reichlich.
Die Streckenführung ist wirklich traumhaft, auf kleinen Nebenstraßen mit nur sehr wenig Verkehr, durch noch intakten Wald und viele kleine Ortschaften, die zum Teil wirklich sehenswert zurecht gemacht waren: altes Fachwerk, schöne Dorfplätze – einfach herrlich!

Nach 158km, ca. 2600HM und 7 Stunden Fahrzeit hatten wir unser Quartier in Bärenfels erreicht; jetzt hieß es, mal was „Richtiges“ essen (lecker, Käsespätzle!) und dann gingen auch schon bald die Lichter aus.

IMG 20200826 WA0024Am nächsten Tag starteten wir wieder um kurz vor 9 Uhr, erstmal mit einer kurzen, noch recht frischen Abfahrt, aber schon bald sollte uns wieder warm werden auf dieser insgesamt längsten Etappe mit den meisten Höhenmetern – ich hatte schon etwas Sorge, wie ich den Tag überstehen würde… immer von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt denken, erwies sich als gute Taktik! Allerdings ist es schon auch eine (mentale) Herausforderung, wenn man nach dem Kontrollpunkt in Niederlautenstein das Schild mit „18% Steigung“ sieht und feststellen muss, dass dieser Ort komplett „am Hang“ liegt und sich wie Kaugummi in die Länge zieht – egal, mit „Kreuzen“ ist der Weg zwar länger, aber weniger steil und man kommt irgendwann auch oben an.
Auf der Etappe von den Greifensteinen nach Rittersgrün bin ich dann kurzfristig durch (m)ein Leistungstal geschritten, aber
nach einem Extra-Gel und dem Halt an der Versorgungsstelle in Rittersgrün, war das Ende ja quasi schon fast in Sicht… „nur noch“ auf den Fichtelberg – und den einen fiesen Anstieg dazwischen wollen wir auch nicht überbewerten: das Ausblick war definitiv eine Belohnung!
Vom Fichtelberg ging es dann zügig runter nach Oberwiesenthal und nach einem kurzen Stopp dort hieß es „abrollen“ Richtung Unterkunft, die wir nach 153km, 2900hm und 7:20h im Sattel stolz und glücklich erreichten.

Der Stoneman Miriquidi war ein tolles Erlebnis für uns und zur Nachahmung definitiv zu empfehlen (man kann die Strecke ja auch in mehr als zwei Etappen absolvieren ).

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Nähere Informationen auch hier:
https://road.stoneman-miriquidi.com/stoneman-miriquidi-road-2020-c-edition/