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von Ralf

Letzte Woche hatte ich mich kurzfristig entschlossen mit Kai-Uwe und Jörg in Bremerhaven die „Tour de Watt" über 155km mitzumachen. Für Kai-Uwe war das die Vorbereitungstour für die große Weserrunde über 300km. Da die „Tour de Watt" so viel Spaß gemacht hat, hatte ich mich am gleichen Tag noch für die Große Weserrunde angemeldet (letzter Nachmeldetag).

20160906153715Am Freitag um 15.30Uhr haben Kai-Uwe und ich uns auf dem Weg nach Rinteln gemacht, da wir das Rundum-Sorglos-Paket gebucht hatten und noch zur Pastaparty wollten. Da trafen wir Thomas (Thomas1) mit seinem Kumpel Thomas (Thomas2). Thomas1 hatten wir bei der „Tour de Watt" kennengelernt. Auf der Pastaparty sind wir über einige wichtige Details aufgeklärt worden z.B. dass die Tour schlecht ausgeschildert ist und das es ohne Navigation sehr schwer ist sich zu Recht zu finden.
Ein wichtiger Hinweis war, dass ab 255km die meisten Höhenmeter auf eine Strecke von 30km zu bewältigen waren.

Samstag 4.15 Uhr der Wecker klingelt. Sachen gepackt, Rennräder aus dem Auto geholt und ab auf dem Rennrad mit Beleuchtung zum Startziel Punkt zur Registrierung. Schnell noch ein Brötchen und ein kleines Getränk und hin zum Start. Mit ca. 60 Rädern alle mit Beleuchtung standen wir bereit zur Abfahrt. Um 5.30 Uhr ging es los. Übermotiviert wurde gleich ein Tempo von ca. 34km/h vorgelegt, welches man von 80km Touren kennt und das bei Dunkelheit mit blinkenden und beleuchteten Rädern im Pulk, was ein ganz neue Erfahrung war.

Nach gut 50km hatten wir die erste Verpflegung erreicht. Uns war klar, dass es in dem Tempo nicht weiter gehen sollte, da der Tag noch lang war und die Höhenmeter ab Kilometer 255 geduldig auf uns warten. Bei einen schönen zweiten Frühstück hatten wir uns mit Thomas1 und Thomas2 abgesprochen, dass wir zu viert die Tour fortsetzen wollten. Zudem waren die beiden mit einer super Navigation ausgerüstet, was uns die Sache erheblich erleichterte.

Bei den nächsten beiden Verpflegungen sind wir nur kurz angehalten um Trinkflaschen aufzufüllen und uns kurz an die Fließe zu stellen. Um ca. 12.00Uhr, nach 161km hatten wir Hannoversch-Münden erreicht. Hier gab es vollwertiges Nudelgericht und reichhaltig an Getränken. Nach ca. ½ Stunde sind wir auf der anderen Seite der Weser wieder Richtung Rinteln gefahren.

Als wir bei ca. 220km waren und ich innerlich gegrübelt hatte „wie Toll doch alles klappt", passierte es... plötzlicher Druckverlust auf dem Hinterrad. Ich bin sofort angehalten, um auf keinen Fall den Mantel zu beschädigen. Dank der Hilfe von Kai-Uwe und einer Druckpatrone von Thomas1 war der Reifenschaden in 5 Minuten erledigt und wir konnten weiterfahren.

Bei 250km war die letzte Verpflegungsstation. Nochmal gestärkt mit einer schönen Gulaschsuppe und selbst gemixte Gel-Cocktails in den Trinkflaschen ging es auf die letzte Etappe. Jetzt waren die berüchtigten Rampen angesagt, wo der Großteil der Höhenmeter sich auf 30km verteilten. Wir sind zusammen mit einer Bielefelder Truppe losgefahren. An den steilen Anstiegen ging das Feld dann doch ganz schön auseinander. Die Schnelleren haben oben gewartet bis das Feld wieder vereint war. Allerdings mußte ich feststellen, dass mein Hinterradreifen einen schleichenden Plattfuß hatte. Da es aber nur ein leichter Luftverlust war und es nur noch ca. 30km waren, entschloss ich mich noch einmal Nachzupumpen. Im Nachhinein muss ich sagen, es wäre besser gewesen den Schlauch erneut zu wechseln, da ich 5-6 mal nachpumpen musste.

Als wir die Anstiege hinter uns hatten und noch ca. 25km vor uns, haben wir nochmal alles rausgehauen, was richtig Spaß gemacht hat. Mit ca. 32-35 km/h im Schnitt haben wir mit der Bielefelder Truppe den Rest bewältigt und waren im hellen um 19:40 Uhr am Startziel Punkt.

Nach 316km 2624 Höhenmeter in 11:15:04 Std. reiner Fahrtzeit, was ein Durchschnitt von 28,1km/h ausmacht und eine Gesamtzeit inkl. Pausen von 14:10 Std. haben wir hochzufrieden den Gang zum Abendessen angetreten. Es war eine tolle Veranstaltung, ein super Wetter und eine tolle Gruppe mit der wir gefahren sind.

Ohne Thomas1 und Thomas2 wären wir wahrscheinlich in Kassel gelandet...