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von Kerstin

FlagAmFruehstueck vergangenen Wochenende, 28./29. September, fand zum zweiten Mal der 100-Meilen-Lauf (160km) „Kleeblattultra“ des TSV Schwarme statt. Das Organisationsteam hatte seit einem Jahr darauf hingearbeitet und los ging es bereits am Freitag mit dem Aufbau und der obligatorischen Pasta-Party. In gemütlicher Runde wurde dem doch recht stürmischen und regnerischen Wetter im Unterstand am Vereinsgelände getrotzt und noch bis in den Abend über sportliche Erlebnisse gefachsimpelt. 

Der Samstag begann mit einem gemeinsamen Frühstück um 07:30 Uhr, bevor um 08:30 Uhr die Wettkampfbesprechung stattfand: Kai Barwig und Martin Ott wiesen auf einige Besonderheiten hin und pünktlich um 08:59:50 begann der Countdown zum Start!

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Start ObenDie anwesende Zuschauermenge, unter ihnen auch Bürgermeister Jan-Dieter Oldenburg, zählte von 10 herunter und dann machten sich die neun Athleten auf den langen Weg.

„Der Weg“ besteht beim Kleeblattultra aus 4 Marathons (ca. 42km), jeweils startend vom Vereinsgelände des TSV Schwarme, in alle vier Himmelsrichtungen – zunächst in Richtung Süden (über Hustedt, Hoyerhagen, Homfeld und Bruchhausen-Vilsen), dann nach Westen (über Süstedt, Wachendorf nach Syke und über Schnepke, Gödestorf und den Schwarmer Bruch), dann nach Norden (Thedinghausen, Werder, Morsum, Intschede, Amedorf, Oiste und Hustedt) und schließlich nach Osten (über Hustedt, Oiste, den Weserradweg nach Magelsen, Eitzendorf und Martfeld).
VerpflegungAuf der Hälfte jeder Strecke war ein Verpflegungspunkt eingerichtet, an dem die Energiereserven und Wasservorräte nochmals aufgefüllt werden konnten. Immer am Ende eines „Kleeblatts“ ging es zurück ins „Base Camp“, wo die Zeitnahme erfolgte und auch ein reichhaltiges Speisen- und Getränkeangebot zur Verfügung stand – außerdem bestand natürlich die Möglichkeit, dort auch eine Pause einzulegen, um eine solche Ausdauerleistung überhaupt durchstehen zu können und bis spätestens Sonntag, 15:00 Uhr, im Ziel zu sein. Dabei galt es allerdings auch bestimmte zeitliche Grenzen („Cut-off-Zeiten“) einzuhalten, zu denen die Athleten jeweils wieder auf das nächste Kleeblatt gestartet sein mussten. 

Eine Besonderheit sei am Rande erwähnt: der Vorjahressieger, Norman Osterburg, hatte seinen geplanten Start leider kurzfristig verletzungsbedingt absagen müssen, ließ es sich aber nicht nehmen, trotzdem bereits am Freitagabend aus Walsrode anzureisen und außer Konkurrenz mit seinem Gravel-Rad teilzunehmen. Er absolvierte die Original-Strecke und dann nochmals das Süd- und West-Kleeblatt, so dass er eine 240km Strecke in etwas über 9 Stunden absolviert hat - auch das eine großartige sportliche Leistung und Zeugnis sowohl für Normans Sportsgeist als auch seine Verbundenheit mit dem Kleeblattultra!

Im Verlauf des „Rennens“ zeigte sich, dass eine solch lange Distanz doch einige Tücken in sich hat: insbesondere die kurzen, aber wiederholten Regenschauer mit einem durchaus temperamentvollen Wind am Samstag und auch die „frischen“ Temperaturen in der Nacht zu Sonntag forderten ihren Tribut!
Bereits nach dem ersten Kleeblatt musste ein Athlet mit Schienbeinkanten-Syndrom aufgeben, nach dem zweiten Kleeblatt stieg ein weiterer Athlet aus, und von den verbliebenen Sieben strichen weitere drei im Laufe des „Nord-Kleeblatts“ in den Nachtstunden die Segel und kehrten vorzeitig ins Base Camp zurück, so dass letztendlich lediglich vier Teilnehmer die volle Distanz absolvierten und das Ziel erreichten! 

IMG 5405Einen Start-Ziel-Sieg legte Holger Milde aus Hamburg hin: souverän absolvierte er alle vier Kleeblätter und kam bereits nach 17 Stunden und 44 Minuten ins Ziel!
Ziemlich genau zwei Stunden später, nach 19 Stunden und 46 Minuten, folgte Michael Kiene aus Northeim und danach überquerte Marcel Koch aus Hemslingen nach 24 Stunden und 49 Minuten die Ziellinie, mit seinen beiden Söhnen an den Händen – damit war das Podium komplett.

Ziel 3Nochmals vier Stunden später erreichte auch Marko Erbendruth aus Leinefelde, nach 28 Stunden und 45 Minuten, unter dem Jubel der Zuschauer das Ziel!

Während der insgesamt knapp 30 Stunden der Veranstaltung fanden sich immer wieder „Schaulustige“ und Interessierte am Sportgelände ein, die ein wenig mehr über die „Verrückten“ erfahren und Atmosphäre schnuppern wollten – selbst abends/nachts gab es Besucher, die mit an der Feuerschale saßen und von ihren eigenen sportlichen Abenteuern berichteten oder sich Inspiration und Motivation für solche holten. 

Die Siegerehrung fand am Sonntagnachmittag statt, nachdem sich der Erst- und Zweitplatzierte bereits einige Stunden Schlaf hatten genehmigen können und auch der Drittplatzierte sich zumindest ein wenig „erfrischt“ hatte: das aufgebaute Siegerpodest erwies sich als ultimativ letzte Herausforderung an die überstrapazierten Muskeln, aber schließlich strahlten alle mit der Sonne um die Wette! 

Sieger

Das Orga-Team bedankt sich recht herzlich bei allen Athleten, den „professionellen“ Unterstützern (Cocoloo, Stiftung Rückenwind Süstedt, Honeypower, Browiede, Agentur Frau Silberfisch und Willy Hühne), sowie der Freiwilligen Feuerwehr Schwarme für Bänke und Tische, Lüder Meyer vom „Ambiente“ für das Catering am Base Camp und natürlich allen Helfern.
Das Orga-Team widmete sich dann noch dem Abbau und einem ersten kurzen Fazit, bevor auch sie völlig erschöpft nach über 30 Stunden auf den Beinen nach Hause gingen.

Orgateam Danke