von Stephan
Anfang dieses Jahres war ich sportlich sehr unzufrieden mit mir. Also brauchte ich ein neues sportliches Ziel, was mich antreibt. Im Gespräch mit meiner Frau kam dann irgendwann die Frage:
,,Wie sieht es eigentlich mal mit einem Marathon aus?“
Ja das ist es! Es folgte direkt am 31.01. die Anmeldung für den 18. swb-Marathon. Nun hatte ich 9 Monate Zeit um mich vorzubereiten.
In der Vorbereitung merkte ich, dass mir die langsamen Long Runs besonders gut gefallen und die Vorfreude stieg dabei immer mehr. Die mentale Vorbereitung passierte parallel zur körperlichen: Was setzt man sich für Ziele für den 1. Marathon? Ganz klar: erstmal finishen! 42,195 km können sehr lang werden. Mit einem kleinen Auge schielte ich auf die sub 4 Stunden Marke. Das wäre eine Pace von 5:40 min/km.
In den letzten Zügen gönnte ich meinen Beinen etwas mehr Ruhe und einen Tag vor dem großen Tag gab es Zuhause für mich extra eine Pasta Party.
Nun war es soweit: Pünktlich am 01.10. um 5:30 Uhr klingelte der Wecker. Das Wetter hätte besser nicht sein können. Angekommen in Bremen waren wir beeindruckt von der Stimmung am Start. Punkt 9:30 Uhr fiel der Startschuss, ca. 1 Minute später lief ich über die Startlinie. So nun jetzt nur nicht zu schnell loslaufen. Erstaunlicher Weise war mein Wohlfühltempo bei einer Pace von 5:35 min/km. Ob ich das durchhalte? Als der Halbmarathon geschafft war, fühlten sich die Beine immer noch gut an und mit einer HM Zeit von 1 Std 57 Min lag ich im Soll. Ich nahm alle 7 Km ein Gel zu mir und blieb an jeder Verpflegungsstation kurz stehen. Ungefähr bei Kilometer 25 stießen die Halbmarathonis dazu. Für die Psyche war das gar nicht gut, denn von da an wurde ich nur noch überholt. Aber bei Kilometer 28 sah ich zum ersten Mal meine Familie wieder. Die Kinder hatten extra noch Plakate für mich gemalt. Das gab einen besonderen Kick. Leider bin ich nicht verschont geblieben und der Typ mit dem Hammer kam nach 30 km. Mein Tempo konnte ich nicht mehr halten und die 4 Stunden Marke hatte ich bereits bei Kilometer 32 abgeschrieben. Fast am Ende der Strecke, ging es durch das Weserstadion (mit Hannover 96 Trikot☺), was mich auch wieder gepusht hat. Nach weiteren Tiefs auf den letzten Kilometern, kam ich überglücklich mit einer Zeit von 4:12:56 Std. ins Ziel an. Die Erfahrung, einen Marathon geschafft zu haben, ist einfach überwältigend.
Ein großer Dank geht an meine Familie, die viele Kilometer zurückgelegt haben um mich an mehreren Punkten der Strecke anzufeuern. Außerdem einen Daumen hoch für die Zuschauer, die auf der Strecke für unglaubliche Stimmung gesorgt haben. Auch ein großes Lob an die Veranstalter. Der Marathon war perfekt organisiert.
P.S.: Für den nächsten swb-Marathon in Bremen am 06.10.24 habe ich mich wieder angemeldet.