von Sigrid
"Es ist jetzt schon 6 Wochen her, das Ereignis hallt aber immer noch nach, meine Teilnahme an der Challenge Regensburg, gleichzeitig auch die Deutschen Meisterschaften auf der Langdistanz.
Vorgesehen war eigentlich der Ironman Hamburg. Doch je näher das Datum heranrückte, desto größer wurde meine Abneigung in der Binnen-Alster zu schwimmen. Zu oft hatte ich beim Überqueren des Jungfernstieg und der Lombardsbrücke gesehen, was so alles auf der Oberfläche schwimmt. Als dann auch noch der Austragungsort der Deutschen Meisterschaften am gleichen Tag, dem 13. August in Regensburg bekannt gegeben wurde, habe ich mich kurzerhand umgemeldet.
So reisten wir also nach Regensburg und schauten uns erstmal von Mittwoch bis Freitag diese herrliche alte Stadt und ihre Umgebung an. Ein Besuch der Ruhmeshalle Walhalla einschließlich Donau-Schifffahrt gehörte natürlich auch dazu. Gewohnt haben wir auf einer Donauinsel, vom Balkon der Hotelbar konnten wir in die Donau spucken, was wir natürlich unterlassen haben.........
Am Freitag Abend begann dann langsam der sportliche Teil der Reise, wir haben uns die Schwimmstrecke im Guggenberger See angesehen. Am Samstag Vormittag Abholung der Startunterlagen, nachmittags Einchecken in der 12 km entfernten 1. Wechselzone am See. Hier fiel mir dann erstmal die Kinnlade runter. Die Starterliste in der W55 war mit 5 Meldungen sowieso schon recht übersichtlich, dann stellte sich heraus, dass zwei Damen ihren Start nicht wahrnehmen würden. Meine Enttäuschung war groß so wenig Wettbewerb zu haben, und das bei Deutschen Meisterschaften. Der Familienrat hat dann kurzfristig entschieden alles auf eine Zeit von unter 13 Stunden zu setzen. Und so nahm das lange Ding seinen Lauf.
Sonntag Morgen Fahrt mit dem eingesetzten Bus von Regensburg an den See. Mit der Abfahrt setzte dann pünktlich der vorhergesagte Regen ein. Beim Schwimmen war das nicht so tragisch, alles lief nach Plan, zwischendurch noch ein Landgang und dann der Wechsel aufs Rad. Leider immer noch leichter Regen. Übrigens heißt Regensburg nicht so, weil es hier so viel regnet, sondern weil es am Nebenfluss der Donau, dem Regen, liegt.
Die Radstrecke in der wunderschönen Umgebung der Stadt ist wohl einzigartig in ihrer Schönheit. Alles war abgesperrt, ganz viele Helfer auf Motorrädern unterwegs, tolle Landschaft, wenig Steigungen mit 600 HM und der Regen ließ auch nach, die Straßen trockneten ab. Ich hatte mir eine Zeit von 6 Stunden vorgenommen um genügend Luft für den Marathon zu haben und die sollte ich brauchen. Nach einer Radzeit von 6:10 Stunden mitten in der Stadt der Wechsel auf die Laufstrecke. Jetzt kam der schwierigste Teil. Schlecht vorbereitet, denn ich hatte meinen Trainingsschwerpunkt auf die Radzeit gesetzt, quälte ich mich nicht nur aufgrund des Trainingsdefizits. Die 4 Runden hatten es in sich: Steinige Parkwege wechselten mit Kopfsteinpflaster durch die Altstadt ab. Mir taten schon früh die Knie- und Fußgelenke weh, die immer versuchten den kippeligen Untergrund auszugleichen. Mein zeitlicher Vorsprung auf eine Gesamtzeit von unter 13 Stunden, der nach dem Radsplit noch über 5 Stunden für den Marathon betrug, schrumpfte immer mehr. Heribert war überall, es war wie bei Hase und Igel: wenn ich angelaufen kam, war er schon da und rief mir mein „Guthaben" zu. Was soll ich sagen, letztlich hat es geklappt, alle Mühen haben sich gelohnt, die Uhr blieb bei 12:54:17 stehen. Was für ein Geschenk.
Und dann zum 2. Mal nach Roth Deutsche Vizemeisterin.
Und ein noch größeres Geschenk kam vor ein paar Tagen per E-Mail reingeflattert, die Einladung zur Weltmeisterschaft der Challenge Family, dem Wettbewerber des Ironman, nach Samorin. Wieder an der Donau, diesmal in der Slowakei, Austragung auf der Mitteldistanz. Selbstverständlich habe ich angenommen, so eine Einladung bekommt man ja nicht alle Tage und es ist eine große Ehre. Also reisen wir im Juni nach Samorin. Bis dahin kann ich ja noch ein bisschen Laufen üben................. "