von Kerstin Klasen
Hier kommt mein erster Bericht von meinem ersten Wettkampf – beim Wasserstadt Limmer Triathlon: nach den Horrorgeschichten vom letzten Jahr, hatte ich im Vorfeld ziemlichen Respekt – aber der Wettergott zeigte sich gestern auf jeden Fall sehr gütig: Sonnenschein, ca. 20 Grad Außentemperatur, das Wasser mit 19°C fast tropisch warm und auch wenn es nicht windstill war, konnte man auch damit klar kommen.
Wir drei Schwarmer Damen, Nadine Gerhard, Frauke Toppe und ich, trafen uns um 13:30 am Vereinsheim des TSV Limmer, Nadine hatte die Startunterlagen abgeholt und von da ging es zum Rad-Check-in und „Vorbereiten“ der Wechselzone… Rad parken, was packe ich am besten wie und wo hin… Fragen über Fragen – aber Nadine und Frauke hatten für mich alle Antworten bzw. möglichen Vorschläge, wie man sich so organisieren kann / soll. Dafür vielen Dank! J
Anschließend haben wir uns noch ein wenig umgeschaut und sind die Abläufe bei den beiden Wechseln noch einmal durchgegangen, damit das dann auch reibungslos ablaufen konnte… und schwupps, war es auch schon Zeit, sich in den Neo zu quälen und zum Schwimmstart zu begeben! Mein Mund wurde ziemlich trocken… die Füße nicht nur im übertragenen Sinne kalt… und den ersten Krampf in den Zehen hatte ich schon, bevor es überhaupt ins Wasser ging, das konnte ja was werden!
Egal, Augen zu und durch – rein ins Wasser: ok, im Bad in Schwarme war es gemütlicher, aber ein paar Mal Hecheln, Ruhe bewahren und dann war es okay. Ich habe mich dann vorsichtshalber gleich mal hinten „eingereiht“, ansonsten wäre ich wohl gleich nach dem Startschuss wieder umgedreht: was ein Gewusel!
Sei’s drum: los ging’s, okay, Kraulen… oje, oje, Aufregung, Gewusel, Wasser in der Brille – nur keine Panik!!! Erstmal ein paar Züge Brust… Atmung sortieren, beruhigen, alles wird gut, du schaffst das schon… schwimmst du halt doch erstmal Brust, auch wenn Erik den Kopf schüttelt! ;-) Nützt ja nix, irgendwie liegen 750m zwischen mir und meinem Fahrrad – die müssen irgendwie überwunden werden. Irgendwann hatte ich zumindest mal die Wendemarke unter der Brücke erreicht, die Hälfte war geschafft – juchu! Noch einmal ein paar Kraulzüge angesetzt, mit der Trennleine als Orientierung, aber die blöde Brille saß nicht richtig gut, so dass ich doch wieder zu Brustschwimmen übergangen bin… durch die mittlerweile auch noch ziemlich beschlagenen Brille sah ich langsam, aber sicher, das Ziel näher rücken – dann ein Schuss, die nächste Startergruppe ging auf die Strecke… plötzlicher „Seegang“ verhalf mir zu dem einen oder anderen Schluck Wasser (dabei war mein Mund sowieso gar nicht mehr trocken). Und schließlich war es geschafft: ein freundlicher Helfer im roten Shirt reichte mir eine Hand und meine Beine schienen etwas verwundert, dass sie jetzt wieder zum Einsatz kommen sollten!? Kurzer Blick zu meinen persönlichen Fans und weiter ging’s: im Laufschritt auf dem grünen Teppich, Brille und Kappe runter, Neo-Reißverschluss auf, Arme raus aus dem Anzug und da standen dann auch Nadine, Kai-Uwe und Marc zum Anfeuern!!! Weiter in Richtung Wechselzone: was ist eigentlich mit meinen Waden? Das kann ja was werden… Im Durchgangsbereich zur Wechselzone hatte ich plötzlich einen mir bekannten schwarz-blauen Einteiler vor mir: Frauke! J Kurzer Schnack im Laufschritt: „jetzt kann’s losgehen!“
Erstmal den Chip vom Bein, damit der Neo auch runter geht, Chip wieder dran, Füße übertrocknen, Socken & Schuhe an, Helm, Brille… ah, Startnummernband nicht vergessen und ab zum Rad, im Laufschritt über den Platz, durchs Tor und links rum bis zur roten Linie, aufsteigen und los geht die wilde Fahrt! ;-)
Weit und breit erstmal niemand zu sehen, aber nach kurzer Zeit sehe ich eine Athletin vor mir… na, dann wollen wir mal sehen – hui, das war wohl eine regelkonforme Vorbeifahrt, denke ich: zügig ran, vorbei und wieder rechts rüber… und nicht nachlassen! Zunächst über die noch größeren Ausfallstraßen und dann geht’s „raus auf’s Land“ – ok, da ist schon Wind… zum Glück erstmal mehr von der Seite, aber der wird dann irgendwann auf dem Rundkurs schon auch noch einmal von vorne komme, denke ich mir… aber erstmal halt noch nicht. Die Strecke wendet sich mal nach links, dann nach rechts, leichte Steigungen, schattige Waldstücke, sonnige Gerade – das macht Spaß! Tempo meist um die dreißig oder drüber, Schalten klappt auch gut und nach und nach „kassiere“ ich noch ein paar andere Fahrerinnen und sogar den einen oder anderen Mann!!! Dann eine kurze Phase der Verwirrung… Wendepunkt auf der Strecke!?!? Das ist doch ein Rundkurs, oder!? Ich fahre auf eine T-Kreuzung zu, die mit Hütchen in der Mitte markiert ist… hatte ich den Abbiege- bzw. Wendehinweis vorher übersehen??? Runterschalten, langsam werden, was tun… die Polizisten sind mit Passanten ins Gespräch vertieft… kurzer Zuruf „wo geht’s lang? Ok, rechts abbiegen“, alles klar… weiter geht’s, immer weiter. Es folgen einige kleinere Ortsdurchfahrten mit einigen Schaulustigen, ein bisschen rauf und runter und plötzlich werden die Straßen auch schon wieder breiter, huch, es ist ja schon fast geschafft – da kommt die Wechselzone schon wieder in Sicht! „Meine“ Fans – die Stüves und meine Freundin Britta – feuern mich an! Da vergesse ich fast das Bremsen & Ausklicken, huch, das war noch ein bisschen stürmisch… ich schlittere glatt mit den Klickis über den Asphalt! Aber alles gut gegangen, auf wackeligen Beinen um die Kurve in die Wechselzone, nicht die Zunge abbeißen, Laufen auf dem Rasen geht schon besser… Rad abstellen, Helm ab, raus aus den Schuhen, rein in die Schuhe, Startnummer nach Vorne und los! Okay, die Beine sind schon ein bisschen schwer, aber es geht besser als gedacht.
Prima, Wasserstation gleich am Anfang der Laufstrecke: einen Becher zum Trinken, den zweiten gerade mal über den Kopf (und dann die Haare ein bisschen damit richten ;-)) – ich komme ganz gut in einen Lauf-Rhythmus, prima, das erste Stück geht durch einen kleinen Wald, da ist es schön schattig, danach raus in die Sonne, über eine kleine Brücke, dann ein Stück an der Radstrecke lang, danach durch eine kleine Laubenkolonie (hier kann man einige Beobachter mit Bierflasche und Zigarette am Gartentor sehen!), wieder ein Stück durch den Schatten, entlang am Kanal (ja, den haben wir zum Glück schon hinter uns gelassen) und dann gibt’s schon das „Rundenbändchen“, noch 1x das Ganze… zu Beginn meiner zweiten Runde kommt mir Frauke dann entgegen. J Alle im Rennen!
Weiterlaufen, Spaß haben und dann rechts raus und auf die Zielgerade einbiegen, noch mal Gas geben, Lächeln und FINISHEN! Nadine wartet schon auf mich, die Stüves sind auch da, Holger & Britta auch – es ist vollbracht! 10 Minuten später kommt auch Frauke in Sicht und wir machen ihr eine „La Ola“-Welle zum Zieleinlauf.
Mein erster Mannschafts-Wettkampf für den TSV Schwarme – Spaß hat es gemacht, es gibt noch genügend Raum für Verbesserungen, mal sehen, was der nächste Start bringt!?
Die Details zu unseren Zeiten gibt’s unter Ergebnisse.