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von Kerstin

Ein tolles Event findet alljährlich am letzten Mai-Wochenende in Neubrandenburg statt: die Mecklenburger Seen Runde – mit einer 300km Strecke, die bereits ab Freitagabend 20:00 Uhr in Angriff genommen werden kann und einer 90km-Frauenrunde, für die ich mich angemeldet hatte. Nach der Anreise und Abholung der Startunterlagen am Freitag, war am Samstag dann früh aufstehen angesagt: um 03:30 Uhr hieß es raus aus den Federn, um noch ein wenig frühstücken und dann rechtzeitig und stressfrei im Startbereich ankommen zu können. Jens hatte sich durch die dunkle, kalte, regnerische und stürmische Jahreszeit hindurch akribisch vorbereitet, aber die Ungewissheit, ob das alles reichen würde und wie so eine Distanz anzugehen sei, blieb bis zum Schluss. Um 06:00 Uhr rollte er auf die Strecke… danach blieb mehr als genug Zeit bis zu meinem Start um 08:30 Uhr. Mit etwa 550 Frauen ging es dann schließlich los: zunächst gemütlich hinter einem Polizei-Auto raus aus der Stadt und nach einem ersten Anstieg, bei dem sich die ambitionierteren Fahrerinnen bereits herauskristallisierten, war die Strecke dann frei. Es ging zunächst in südlicher Richtung nach Burg Stargard und durch das Stargarder Land in die Feldberger Seenlandschaft – immer leicht wellig, durch herrliche Landschaft mit grünen und gelben Feldern, vorbei an diversen Seen und durch herrlich schattige Alleen und dann im Bogen zurück Richtung Neubrandenburg. Bei der Anmeldung war ich unsicher gewesen, ob ich mich für das allgemeine Feld oder die Speed-Gruppe registrieren sollte… es stellte sich raus, dass unser 10-er-Grüppchen quasi die Speed-Gruppe darstellte: nachdem ich die ersten 40 Minuten die Führungsarbeit geleistet hatte, winkte ich erstmal die Nächste nach vorne und ließ mich in die Gruppe zurückfallen. Nachdem wir uns ein wenig eingefahren und an einander gewöhnt hatten, fuhren wir teils in Zweireihe und fanden (natürlich) auch Zeit zum Quatschen.

Einige Zeit fuhr ich mit Ann-Charlotte Thorén, einer Teilnehmerin von einer schwedischen Partner-Veranstaltung, die früher im schwedischen Triathlon-Nationalteam war, und diverse schwedische Titel errungen hat – und „ja“, wir unterhielten uns auch und natürlich in Englisch. Im Laufe der Strecke wechselten die Zwei-Grüppchen immer mal wieder, so dass sich immer neue Gespräche ergaben – zu den (insgesamt drei) Verpflegungsposten können leider keine Aussagen getroffen werden, da wir sie alle links bzw. rechts haben liegen lassen.

Immer mal wieder wurden wir von einem Begleitfahrzeug überholt, aus dem Fotos geschossen wurden und wir hatten viel Spaß auf der Strecke. So verging die Zeit quasi im Fluge und schon bald waren wir wieder in Neubrandenburg angekommen, der vorige Anstieg wurde zur rasanten Abfahrt und kurz darauf fuhren wir alle zusammen unter großem Jubel nach knapp unter 3:00 Stunden über die Ziellinie: der Streckenchef ließ es sich nicht nehmen, jeder von uns eine Rose zu überreichen und die Medaillen umzuhängen – die Stimmung mit den Mädels war echt toll und im nächsten Jahr werden einige von uns vermutlich dann auf die 300-er Strecke gehen. Da wird dann wohl eine andere Taktik gefahren werden müssen…!? Nach dem Rennen haben wir noch einige Zeit gemeinsam auf der Festwiese verbracht, aber leider musste ich mich dann zum Duschen und auf den Heimweg begeben, weil abends noch eine Feier anstand – sodass ich nicht live erleben konnte, wie Jens schon nach 09:12:12 die Ziellinie überquerte! Nachdem er die erste Hälfte der Strecke in einer größeren Gruppe gefahren war, „verpasste“ er den Anschluss nach einem Verpflegungsstopp, war aber immerhin noch im „Tandem“ mit einem befreundeten Fahrer (Heiko Zdrojewski, seinerzeit eine lokale Triathlon-Größe) vom CCV (Cycling Community Verden) unterwegs und so meisterten die beiden auch die zweite Hälfte bravourös – wenn auch schon mit Krämpfen zum Ende hin… aber, wie heißt es so schön: der Schmerz geht, der Stolz bleibt! In diesem Sinne: ride on!

MSR01