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Bei der 40. Auflage des Wasa-Laufs in Celle waren wir gleich zu Fünft vertreten: Silvia und Kerstin über 10km und Lisa, Jonny und Thorsten über 20km – und alle haben ihre Sicht der Dinge zusammengefasst, deshalb gibt es nachstehend ausführliche Ein- & Ausblicke! 😉
Silvia Kerstin vorm StartSilvia
Als Vorbereitung auf die 10km beim Hannover-Marathon (14.04.2024) mit meinen Arbeitskollegen, hatte ich mir den Oldenburger Lauf am 10.03.2024 als Generalprobe im Kalender notiert. Mein mitlaufender Kollege war relativ kurzfristig verhindert, aber ich wollte nicht von meinem Zwischenziel abrücken, einen 10er in der Vorbereitung zu laufen. Ein Plan B musste her, der sich in Form von Kerstin und Thorsten auftat, die als Wiederholungstäter in Celle an den Start gehen wollten. Kurzerhand umentschieden, statt OL nun CE, die beiden am Sonntag morgens eingesammelt und zu dritt auf zu meinem Zwischenziel. Nervosität und Aufregung war bei mir ausreichend vorhanden, es konnte nur besser werden! Kerstins und mein Lauf über die 10km startete zum Glück bereits um 12.05h, inmitten der wunderschönen Altstadt von Celle. Der zweimal zu bewältigende 5km-Rundkurs führte durch die alte und teilweise kopfsteingepflasterte Fußgängerzone, an menschengesäumten Cafés vorbei, durch den Schlosspark, am Neuen Rathaus entlang und zurück durch die Innenstadt. Es war unglaublich, was für eine tolle Stimmung entlang der Strecke herrschte, wie viele „Celler“ und Mitgereiste uns Läufer anfeuerten. Durch eine Sambaband, eine Frauengruppe, die unermüdlich Pompons zu lauter Musik schwenkte, musikalische Unterstützung aus Musikboxen entlang der Laufstrecke, von Balkonen und aus Lokalitäten – über mangelnde Stimmung kann man sich bei diesem Lauf nicht beschweren! Zu Anfang musste ich mich auf dem ersten Kilometer aus dem Gewusel der über 1000 Starter über die 10km herauskämpfen, aber dann kam ich in einen entspannten Laufrhythmus. Ich beschloss, fortan nicht mehr auf die Uhr zu schauen, sondern nach Gefühl zu laufen. Eine gute Entscheidung, denn am Ende hat es sogar noch für einen Endspurt auf der Zielgeraden gereicht! Nach 00:59:20 bin ich bei meinem ersten „10er“ überglücklich durch den „Wasa“-Torbogen ins Ziel gerannt. Mein Fazit: Spontan richtig gehandelt, diesen Wettkampf für die Vorbereitung zu nutzen, denn ich gehe gestärkt und optimistisch aus ihm hervor. Meine Zeit birgt noch Potential - die restlichen vier Wochen nutze ich fürs Lauftraining. Auf geht es nach Hannover!

Lisa
„Hey Jonny, ich bin beim Wasa-Lauf für 20km angemeldet…“ Mehr Überzeugungskraft von einem alten Laufkumpel brauchte es nicht, um Jonny ebenfalls zu einer Anmeldung zu motivieren. Tja, und da ich (Lisa) manchmal nicht groß nachdenke und oft gleich zustimme, wenn man es nur mit genügend Begeisterung erzählt, war ich zwei Minuten später ebenfalls angemeldet. Erstaunlicherweise war es erst unsere zweite Teilnahme, obwohl wir ja sogar aus Celle kommen. Umso toller fanden wir, dass auch Thorsten mit uns die 20km in Angriff nimmt und Kerstin mit Silvia über die 10km starten würden. Der TSV Schwarme war also gut vertreten. Trockenes Wetter, sonnige Abschnitte, viele Zuschauer und ordentlich Vorfreude – super Voraussetzungen für ein tollen Lauf. Bevor wir an den Start gingen, hatten wir noch Zeit, Kerstin beim Zieleinlauf anzufeuern. Mit Thorsten posierten wir im Starterfeld noch für ein paar Fotos und Silvia spendierte uns einen wertvollen Schluck Wasser für die vor Aufregung trockene Kehle. Es konnte losgehen… gerade eben wurden noch 2 ½ Minuten angesagt und aus heiterem Himmel fiel wenig später ohne Countdown der Startschuss. Nicht nur wir schienen vom abrupten Start verwirrt – sei’s drum, man wusste was nun zu tun war. Die ersten Meter waren etwas wuselig und man musste sich durch die Masse nach vorne arbeiten. Thorsten ward übrigens nicht mehr gesehen, wahrscheinlich war er nicht nur schneller, sondern auch cleverer als wir und hat sich weiter vorne und damit deutlich besser platziert. Erst nach einem Kilometer entzerrte sich das Ganze und wir begannen den Lauf durch die alte Heimat in vollen Zügen zu genießen. Motivierende Zuschauer, Cheerleader und ein Trommelverein sorgten für Stimmung auf den 4 Runden durch die wunderschöne Celler Altstadt. Vor 5 Jahren fand ich (Lisa) es ätzend 4-mal dieselbe Runde laufen zu müssen. Mit diesem negativen Bild bin ich auch gestartet. Komischerweise hat es mir dieses Mal gar nichts ausgemacht. Die Zeit verging so schnell, dass ich überrascht war, als meine letzte Runde begann. Überraschender war nur noch der rasende Thorsten, der mich doch tatsächlich überrundete und trotzdem noch genug Atem hatte, um mich anzufeuern. Beim Zieleinlauf habe ich solche Anfeuerungen auch von Jonny erwartet. Doch gemäß altem Muster rechnete er noch nicht mein Eintreffen und ich konnte meine Euphorie über eine persönliche Bestzeit erst später mit ihm teilen.

Celler Wasa Lauf1Jonny
Heute ging es nicht um die Strecke, sondern um die Zeit. Mit einem Masterplan, wann ich wie schnell bin, stand eine persönliche Bestzeit als Ziel fest. In einem zwar nicht mehr ganz komfortablen Tempo, welches aber noch außerhalb des roten Bereichs lag, zog ich meine Bahnen/Runden. Direkten Windschatten von „Vorläufern“ ausnutzen, Ideallinie laufen, minimale Höhenmeter beachten und aufs Körpergefühl hören – darauf lag mein Fokus. Und so kam ich mit einem sauberen Endspurt im Ziel an. Ich schlenderte zu Lisas Opa, um mich zurückzumelden, sah auf die Uhr und erwartete Lisa frühestens in 20 Minuten im Ziel: genug Zeit um bei Freunden im Publikum meinen Pulli und ein frisches T-Shirt abzuholen. Ich genoss frische Kleidung, das alkoholfreie Radler und das Gefühl von guter Zeiteinteilung – also gemütlich zurück zu Opa, der mich mit der Aussage überraschte, dass Lisa gerade eben ins Ziel gelaufen ist. Das war doch viel zu früh! Schon wieder! Jedes Mal will ich Ihren Zieleinlauf mit dem Handy dokumentieren und sie anfeuern. Doch auch dieses Mal war sie entgegen unserer beider Erwartung viel früher fertig als gedacht.
Unser Fazit: Niedrige Anmeldegebühr, viele Zuschauer, abgesehen vom Kopfsteinpflaster eine schöne Laufstrecke und eine tolle Gesamtatmosphäre führen wohl dazu, dass wir uns auch nächstes Jahr wieder anmelden.

Thorsten
Schön entspannt als Beifahrer und in netter Begleitung angereist. Die Sonnenstrahlen erhellten
zusätzlich das Gemüt, die Daunenjacke sorgt für wohlige Wärme. Die letzte Trainingswoche war sehr zäh, wenig kraftvoll. Heute wollte ich eher ruhiger starten. 13 Uhr: Warmlaufen, Sportgetränk, Energiegel. Timos Hinweis beim Warmlaufen war diesem Ziel nicht förderlich: „Wenn einer vor mir ist bleib ich dran, bevor ich bei dem kalten Wind alleine laufe“. 13.15 Uhr Start: Flott ging es los. Ich bin gut ins Laufen gekommen. Guter Rhythmus. Schnelle Arme, schnelle Beine. Sehr fokussiert. Konzentration auf eine hohe Trittfrequenz und einen lockeren Schritt. Vorne kurz (Fuß unter dem Körperschwerpunkt), hinten lang (= kraftvoll abstoßen). Das gelang mir gut. Die erste Runde hielt ich gut mit. In der zweiten Runde nahezu identische Pace. Bei einigen Mitstreitern wurde es langsamer. Ich machte Plätze gut. Dritte Runde: weiterhin sehr gutes Gefühl. Wieder die identische Pace. Wieder ein paar Plätze nach vorne geschoben. Letzte Runde: Ich hatte sogar noch Reserven leicht anzuziehen. Das macht Freude. Am Ende stand eine Zeit von 1:18:41 Stunden (= Platz 11); bei 20 km entspricht das einer Pace von 3:56 min / km. Mit diesem guten Ergebnis habe ich heute Morgen noch nicht gerechnet. Glückseliges Gefühl der Zufriedenheit – schön!
Celler Wasa Lauf2

Kerstin
Die äußeren Bedingungen und die Stimmung sind ja schon hinreichend beschrieben worden – also hier nur eine kurze Zusammenfassung, wie „mein“ Lauf war: ich hatte mich vermeintlich „weit vorne“ in die Startaufstellung eingereiht, aber auch ich musste auf dem ersten Kilometer erstmal einen ordentlichen „Slalom-Lauf“ absolvieren, um überhaupt einmal mein eigenes Tempo finden und laufen zu können. Die Vorgabe vom Coach war, einfach nach Gefühl zu laufen und NICHT auf die Uhr zu schauen: gesagt, getan – die erste Runde fühlte sich gut an, in der zweiten Runde allerdings machte mir mein Verdauungstrakt mal wieder zu schaffen, so dass ich (ein glücklicherweise vorhandenes) Dixi ansteuern musste, um die verbleibenden Kilometer „unfallfrei“ absolvieren zu können – was dann auch klappte, so dass ich nach 51:14 Minuten als 5. meiner AK und insgesamt 333. Teilnehmende ins Ziel kam. Anschließend habe ich Silvia bei ihrem Zieleinlauf begleitet und mich mit ihr über ihre tolle Zeit gefreut, bevor wir dann gemeinsam die anderen Drei auf die Strecke verabschiedet haben. Auf dem Weg zu und von den Duschen konnten wir Thorsten dann noch an der Strecke anfeuern und schließlich im Ziel begrüßen. Bevor es auf die Heimreise ging, gab es noch einige Schnäppchen am Wasa/Barilla-Zelt: Cracker, Knäckebrot, Pasta und Pesto – das Carboloading für die nächste Wettkämpfe ist sichergestellt!