von Thorsten
Gut gelaunt und in freudiger Erwartung sind wir mit fünf Männern und Daniela morgens in Wilhelmshaven eingetroffen. Mit dabei waren auch Simone und Dominik, die Michael (und uns) anfeuern wollten. Das Regenradar zeigt zwar eine aufziehende Regenfront, unsere Zuversicht war dennoch ungebrochen. Wir waren motiviert, unseren dritten Ligawettkampf in Angriff zu nehmen.
Check-In und Einrichten der Wechselzone, 12 Uhr Wettkampfbesprechung. Schnell in den Triathlonanzug schlüpfen, da sich die ersten Regentropfen ankündigten.
Teil 1: swim&run Team Relay
Für drei Männer und Daniela (da sie heute die einzige Frau war) startete der Wettkampf bereits um 12.30 Uhr. Denn in Wilhelmshaven gibt es ein abgewandeltes Wettkampfformat.
Vor dem eigentlichen Triathlon mit 500 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Schwimmen, fand – wie bereits im letzten Jahr - eine swim&run Staffel statt. Und das sah so aus: Jedes Team schickt den ersten Starter auf die 250 m Schwimmstrecke, direkt im Anschluss läuft der dann noch 1 km, natürlich „Vollgas“, um dann das zweite Teammitglied zum Schwimmen und Laufen zu schicken. Drei Männer und eine Frau mussten starten. Auf Basis der Zeiten im Team-Relay sollte dann der nachfolgende Liga-Wettkampf gestartet werden: das schnellste Team startet als Erstes, dann folgen die weiteren Teams im Abstand der Team-Relay-Zeiten. Pünktlich zu Beginn der Staffeln nahm der Regen zu, zwischendurch war es aber auch wieder trocken.
Zuerst sprang Hendrik ins Wasser des Jade-Ems Kanals. Er hatte die herausforderndste Aufgabe, denn er schwamm gleichzeitig mit vielen Anderen und musste sich seinen Weg erst erkämpfen. Nach seinem Lauf klatschte er dann Michael ab - der hatte schon wesentlich mehr Platz im Wasser. Daniela haben wir als dritte Starterin auf die Reise geschickt und zum Schluss kam ich an die Reihe.
Stephan und Carsten haben uns tatkräftig beim Wechseln unterstützt und beim Startnummernband umhängen oder Laufschuhe anziehen geholfen. Ihr Einsatz beim eigentlichen Triathlon stand gleich bevor.
Teil 2: Triathlon
Jetzt gab es eine kurze Pause, bis die Ergebnisse der Staffeln ausgewertet waren. Um 14 Uhr war die nächste Wettkampfbesprechung angesetzt und direkt danach sollte es endlich losgehen.
Der Regen wurde stärker. Wir waren schon alle „ausgezogen“ und nur mit unseren Tri-Suits bekleidet. Wir fanden einen schützenden Unterstand, um bis zum Start nicht zu sehr auszukühlen.
Jetzt kam auch Kerstin – mit Regenschirm – als weitere Unterstützung dazu: sie war extra „früher“ angereist, ihr Start bei den Landesmeisterschaften über die Mitteldistanz war erst am nächsten Tag.
Der Regen wurde stärker, immer stärker, Starkregen. Dennoch drehten sich unsere Gespräche noch darum, wie wir uns bei diesem Wetter im Wettkampf verhalten. Deshalb waren wir in den ersten Augenblicken etwas überrascht, als offiziell der Rennabbruch bekannt gegeben wurde. Vier von uns hatten ja wenigstens schon den kurzen Staffel-Einsatz hinter sich, aber Carsten und Stephan wollten ja eigentlich auch noch loslegen.
Nach wenigen Augenblicken war aber auch uns klar, dass das genau die richtige Entscheidung der Verantwortlichen war. Immer heftiger wurde der Regen. Und es war nicht nur ein Schauer, sondern ein breites Regenband, das über die Nordseeküste hinweg zog.
Und dann zeigt sich die Mentalität von Ausdauersportlern und die gute Stimmung in unserer Mannschaft. Trübsal oder Enttäuschung stellten sich nicht wirklich ein. Wir konnten an der Situation nichts ändern. Mit Fluchen konnten wir den Regen nicht verscheuchen. Carsten gab eine Bratwurst aus. Daniela motivierte uns zu tollen Fotos im Regen – die es dann sogar in die regionale Tagespresse schafften. Vielen Dank an Dominik für die schönen Schnappschüsse.
Mittlerweile war die Wechselzone eine einzige Wasser- und Matschlandschaft. Völlig durchnässt packten wir unsere Klamotten zusammen und schoben die Räder durch tiefe Pfützen (kleine Seen) Richtung Parkplatz. Kerstin und ich blieben noch vor Ort, um uns auf die Mitteldistanz am nächsten Tag vorzubereiten (die wir dann bei bestem Wetter absolvierten). Der Rest fuhr, aufgrund des weiterhin bestehenden Starkregens, teilweise nur mit 60 km/h Richtung Heimat.
Die Liga-Wertung erfolgte auf Basis des swim&run: mit einer Gesamtzeit von 42:11 Minuten haben wir den 10. Platz erreicht.