von Kerstin

Bereits seit Monaten liefen meine Vorbereitungen auf diesen Tag und endlich war es so weit: mein erster Halbdistanz-Triathlon, im Oldenstädter See in Uelzen! Thorsten war auch mit am Start und mal ein beruhigender– vor dem Schwimmstart, mal ein beflügelnder Faktor – dazu später mehr.

Die erste Überraschung des Tages war die Information, dass beim Schwimmen Kälteschutz (besser bekannt als „Neo“) erlaubt war: tags zuvor hatte das Wasser noch über 25° gehabt, über Nacht war die Temperatur aber soweit gesunken, dass also mit Schwimmhilfen geschwommen werden durfte – aber nicht musste! Thorsten und ich entschieden uns – völlig richtig – auf die „Pelle“ zu verzichten: das Wasser war herrlich, sowohl die Temperatur als auch die Qualität. Wir fanden beide gut in unseren Rhythmus und Thorsten stieg nach 45:33 Minuten aus dem Wasser, ich brauchte mit 47:26 nur knapp 2 Minuten länger und fühlte mich gut: keine Panikattacken, einfach durchgekrault – geht doch!

O See Im Ziel

Vom Schwimmausstieg ging es einen fiesen kleinen Anstieg hoch in die Wechselzone und von da auf die Radstrecke: 4 Runden á etwas über 22km, gespickt mit ca. 135 Höhenmetern… immer mal wieder kurze Anstiege und eine etwa 3km längere Passage „bergauf“, leichtem Gegenwind und in der prallen Sonne. Das Wetter meinte es fast schon zu gut mit uns… aber auf dem Rad ließ es sich noch ganz gut aushalten. Thorsten spulte die (knapp) 90km in 2:44:32 ab, ich nahm mir etwas mehr Zeit und war nach 2:58:30 wieder in der Wechselzone. Zwischenzeitlich hatten Martin & Jörg die Anreise über 136km von Bruchhausen-Vilsen mit den Rädern auch hinter sich gebracht und verstärkten mit Silvia & Magnus unseren bis dahin alleinigen Unterstützer Jens.

Die Laufstrecke verlief um den O-See und es galt insgesamt 8 (in Worten: acht!) Runden zu absolvieren – auf der ersten Runde hatte ich ein wenig Sorgen, ob meine Beine tatsächlich die gesamte Strecke bewältigen würden: die Muskulatur war ziemlich verhärtet und ich fürchtete, irgendwann Krämpfe zu bekommen… aber es wurde tendenziell eher besser, auch oder gerade weil ich das Tempo langsam aber sicher verschleppte – nach vier Runden, wurde mir klar, dass ich dem Ziel schon näher war als ich zuvor an Strecke zurückgelegt hatte und so zählte ich mit jedem Rundenband „rückwärts“… ach ja, und dann war da noch Thorsten: zwei Mal überholte er mich und jedes Mal in einem Höllentempo und „mit Gebrüll“: „Los Kerstin, wir machen das, weil wir es lieben!“ – ja, nee, ist klar… aber irgendwie schon und die Motivation war auch für alle anderen Läufer erlebbar.

Unsere Fangruppe hatte sich aufgeteilt, so dass wir kurz vor dem Ende und immer Anfang der nächsten Runde auch Zuspruch von außen hatten – sehr wertvoll! Thorsten lief schließlich mit einer Laufzeit von 1:28:55 in einer Gesamtzeit von 4:59:01 ins Ziel – saustark! Ich brauchte für die knapp 20km etwa eine halbe Stunde länger, 1:58:06, und überquerte die Ziellinie überglücklich nach 5:44:03… was für ein schöner Tag! Ein herzlicher Dank geht an unsere Unterstützer! Und Mattin, unseren Trainer… ach ja, und Zuhause habe ich dann „erfahren“, dass ich sogar den 3. Platz in der Altersklasse erreicht habe – gelungenes Debüt, das Dauergrinsen im Gesicht hält noch an.