von Kerstin
Auf den Tag genau vor einem Jahr war ich über die Sprintdistanz beim ITU Hamburg am Start gewesen und bereits kurze Zeit später stand der Entschluss, 2018 die olympische Distanz dort in Angriff zu nehmen – gemeinsam mit einem Kollegen.
So standen wir um kurz vor neun Uhr 9 am Sonntagmorgen auf den Alster-Terrassen, um uns gemeinsam mit den anderen Athleten unserer Startgruppe noch ein wenig aufzuwärmen – wobei es im Neo in der Sonne ohnehin schon recht warm war. Auf dem Weg zum Schwimmstart wurde ich dann glatt noch vor eine laufende SAT1-Kamera gezerrt und kurz interviewt – wo ich doch eigentlich nur mit mir beschäftigt war, ob der vor mir liegenden Aufgabe: 1500m durch die Alster – wie immer die spannende Frage, wie bzw. ob ich die Ruhe würde bewahren können… konnte ich! ? Das Feld war einigermaßen auseinandergezogen, so dass man gut seinen Rhythmus finden und zum Teil auch im Wasserschatten schwimmen konnte – beim Ausstieg an den Alsterarkaden erhaschte ich einen kurzen Blick auf die Uhr und wunderte mich, dass dort eine 33 zu sehen war… konnte das stimmen?
Der Lauf durch die Wechselzone zum Rad war dieses Mal gar nicht so lang, dafür aber der Weg zum Start der Radstrecke… der Ballindamm zieht sich ganz schön. Dann ging’s endlich in den Sattel und die wilde Fahrt in Richtung Altonaer Rathaus los: nach der Durchfahrt des Ringwalltunnels ging’s durch die Speicherstadt, entlang der Landungsbrücken über das Johannisbollwerk „hinauf“ nach Altona zum Wendepunkt und zurück zum Wendepunkt auf der Lombardsbrücke – drei Runden galt es zu absolvieren und es lief rund. Zeit zum auf die Uhr schauen war nicht, aber das Gefühl war gut.
In der Wechselzone konnte ich dann leider nicht ganz so zügig an meinen Platz kommen, weil ich einige langsamere Athleten vor mir hatte, aber mit den Laufschuhen an den Füßen und „freier Bahn“ ging’s dann entlang der Binnenalster auf die 10km-Laufrunde und der Zuruf meines Mannes „das wird eine Bombenzeit heute“ setzte nochmal Kräfte frei… zum Glück verlief die Laufrunde im Wesentlichen im Schatten, denn die Sonne meinte es wieder einmal gut mit uns heute. Bis zum Wendepunkt war ich gut unterwegs, dann kam ein kleineres Tief, aber je näher man dem Ziel kommt, desto mehr setzt das Adrenalin wieder ein. Außerdem hatten wir am Vortag am Jungfernstieg bei der Sprint-Distanz zugeguckt und ich hatte mir vorgenommen, diesen Abschnitt und die Stimmung einfach nur noch zu genießen – und dort konnte ich auf einer der Kirchturmuhren die Uhrzeit sehen und es war noch deutlich vor zwölf Uhr, was mir ein Dauergrinsen ins Gesicht zauberte – und am Ende vergessen ließ, die Uhr anzuhalten. ? Gut, dass die Organisatoren für diese Fälle eine Zeitnahme eingerichtet hatten, die für mich nach 2:40:50 stehen blieb: Platz 10 von 76 in der Altersklasse, mit dem drittbesten Bike-Split aller AK-Athletinnen!
An dieser Stelle möchte ich auf jeden Fall noch Mattin für die tolle Trainingsplangestaltung und Betreuung danken – DAS kommt dabei raus! Kann ich sehr gut mit leben.