von Mattin
„Da haben wir uns richtig in die Fresse gehauen!“, mit diesen Worten kommentierte einer der Fahrer die erste von zwei 50km-Runden, die wir zusammen in einer Gruppe bestritten hatten.
Vom Start weg wurde gleich richtig Tempo gebolzt, obwohl es sich um einen Wettbewerb über 100km handelte.
Ich versuchte schnell einen guten Rhythmus zu finden und die Beine nicht zu überlasten. Zu meinem Erstaunen konnte ich schon in der Anfangsphase des Rennens etliche Fahrer überholen und fand mich nach ca. 15km in einer sechs Mann starken Gruppe wieder, in der jeder Führungsarbeit leistete und das Tempo irre hoch gehalten wurde.
Ein Streckenposten gab unterwegs bekannt, dass wir die Plätze sechs bis elf zum derzeitigen Zeitpunkt begelegten. Am Ende der ersten Runde brannten meine Beine schon ziemlich und ich nahm mir vor, nach der ersten Zieldurchfahrt etwas Tempo raus zu nehmen.
Diesen Plan setzte ich auch in die Tat um. Unsere Gruppe zerfiel, es gab Defekte und manch einer musste einsehen, dass er deutlich zu schnell angegangen war.
Etliche Kilometer fuhr ich allein, was mir in dem Moment ganz recht war, denn so konnte ich einen guten Rhythmus fahren und hatte in den Trails freie Sicht nach vorn. Mittlerweile lag ich auf Platz sieben und zu meiner Überraschung holte ich den vor mir liegenden Fahrer an der letzten längeren Steigung ein. Er hatte es auf die Wertung seiner Altersklasse abgesehen, klemmte sich die letzten 10km bis ins Ziel an mein Hinterrad und ließ mich auf Platz sechs ins Ziel einfahren.
Dies ist die beste Platzierung die ich bis dato in einem Rennen erreichen konnte, obwohl es auch eines der längsten und härtesten Rennen auf dem MTB war. Das Training für mein großes Event in diesem Sommer, die B-Strecke der Salzkammergut-Trophy, ist damit abgeschlossen, nun freue ich mich auf richtige Berge!