von Thorsten

Marienburg

Ein Marathon ist ein Marathon. Es bleibt DIE anspruchsvollste Langstrecke, auch wenn man selber schon viel längere Strecken gelaufen ist. Das wurde mir aber leider erst während des Wetttkampfes wieder bewusst. Vom Trainer hatte ich eine vernünftige Zeitvorgabe bekommen. Die Taktik beim Marathon ist auch klar: die Zweite Hälfte muss schneller gelaufen werden als die erste. Eigentlich doch gar nicht so kompliziert. Könnte auch klappen, wenn man sich an die Vorgaben hält.

Um 10 Uhr war der Start in Adensen am Fuße der Marienburg. Neben 180 Marathonläufern sind gleichzeitig auch die Halbmarathon- und Staffelläufer gestartet. Da die Startnummer vorne getragen wird, ist es für die Läufer während des Rennens kaum zu erkennen, wer welche Distanz absolviert. Flott ging es los – weil es eben nicht nur Marathonis waren. Recht schnell ging es hinauf zur Marienburg. Schmale Waldwege. Ich konnte meine „Bergerfahrung“ ausspielen und bin kraftvoll gelaufen. Wieder hinunter, den Start-/Zielbereich gequert und dann in einem weiten Bogen über asphaltierte Wirtschaftswege, die jedoch auch immer leicht wellig verliefen. 

Nach der Halbmarathondistanz waren wir wieder am Start-/Zielbereich. Alle Läufer in meinem Blickfeld sind ins Ziel abgebogen – ich hatte erst die Hälfte, und machte mich auf zur zweiten Runde. Ein Blick auf die Zwischenzeit: 1:32:00 Stunden – viel zu schnell! Der zweite Anstieg zur Marienburg funktionierte noch gut, aber auf den langen Asphaltpassagen musste ich dann doch dem zu hohen Anfangstempo Tribut zollen. Ich musste jetzt ordentlich kämpfen. Konnte meine Trittfrequenz aber weiterhin hoch halten – nur die Schrittlänge wurde deutlich kürzer. Nach 13  „Solo“-Kilometern auf der zweiten Runde wurde ich dann von zwei Läufern mit sehr flotten Schritten überholt. Keine Chance auch nur ansatzweise dran zu bleiben. Damit war mein zwischenzeitlicher Podestplatz weg. Ca. 1,5 km vor dem Ziel kam noch ein weiterer Läufer von hinten – auch den musste ich ziehen lassen. 

Am Ende war ich nach 3:16:29 Stunden im Ziel, was bei der äußerst anspruchsvollen Strecke, mehr als zufriedenstellend war. Nur meine Renneinteilung war „Grütze“. Vielleicht wäre dann ein Platz besser drin gewesen – mehr aber auch nicht.
Mit Gesamtrang 5 war ich sehr zufrieden.