von Frank
Der Halbmarathon in Altötting behauptet von sich selbst, der „schnellste Naturlauf der Welt“ zu sein. Das mag so sein, der attraktivste ist er bei weitem nicht.
Ich hatte richtig Auswahl an diesem Wochenende, es fanden im näheren Umkreis drei Halbmarathons statt. Beim ersten gab es statt Finishermedaille ein Lebkuchenherz im Ziel, nix für mich (nicht vegan). Der zweite hatte kräftig Höhenmeter, die hatte ich schon in Friedberg, also kein Bedarf. Dann blieb halt Altötting.
Etwas merkwürdig gestaltet sich der Webauftritt des Halbmarathons, es wird weder ein Streckenplan noch eine Teilnehmerliste veröffentlicht. Letzteres aus angeblichen Datenschutzgründen. Aber keinen Streckenplan auf die Homepage zu stellen, muss ich nicht verstehen. Nun ja, ich werde schon sehen wo`s langgeht, einfach den anderen hinterher.
Da es Tempoläufer geben sollte, dachte ich mir, etwas an meiner PB (1:48:xx) zu arbeiten könnte vielleicht nicht schaden, man muss sich schließlich auch mal Ziele setzen. Also habe ich den 1:45:00-Läufer auf den ersten Kilometern nicht aus den Augen gelassen. Der ist den Lauf aber viiieeel zu schnell angegangen, Dankeschön, dass hätte ich alleine auch hinbekommen. Ab Kilometer 7 hab ich meinen Plan sausen lassen, ihn ziehen lassen, und bin lieber im eigenen Tempo zu Ende gelaufen.
Die Strecke war eine Zumutung! Die ersten drei Kilometer auf Asphalt waren noch in Ordnung, aber als es dann für den Rest des Laufs in den Wald ging gab es da nur diese Schotterwege. Es scheint bayrische Unsitte zu sein, absolut jeden Wald- und Parkweg mit diesen spitzen Schottersteinen vollzumüllen. Schon in Landshut hatte ich schmerzende Füße, im Englischen Garten liegt der Rotz auch überall, und nun musste ich mir halt auch in Altötting die Fußsohlen malträtieren lassen. Bah!
Am Ende ist eine 1:49:38 daraus geworden, keine neue PB, aber stolz bin ich trotzdem drauf. Ich creme jetzt nochmal meine geschundenen Füße ein – und Altötting, du siehst mich nie wieder!